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Equipment

ISPO Report 2017| Splitboards und Snowboards

Make Powdershapes great again!

von Patrick Wehowsky 09.02.2017
Nachdem im letzten Jahr von einigen Herstellern der große „Powder-Shape-Wettbewerb“ gestartet wurde, geht dieser Trend nun konsequent in die 2. Saison. Neben altbekannten Konzepten (Swallowtail) geht der Trend bei vielen Herstellern zu kurzen aber dafür recht breiten Brettern, wie es K2 schon im letzten Jahr vorgemacht hat.

Da im Snowboardbereich immer weniger Hersteller auf der ISPO ausstellen – so ist Marktführer Burton das zweite Jahr in Folge gar nicht mehr auf der Messe vertreten – werden zusätzlich zu den Messeneuheiten allgemeine Informationen zu neuen Produkten hier in den ISPO Überblick eingeflochten.

PS: Das Beleuchtungskonzept in Halle B6 könnte von Steve Bannon höchstpersönlich sein. Darkness!

Snowboards /Splitboards

Amplid
Nach den erfolgreichen Neueinführungen der letzten Jahre (Miligram, Morning Split) erweitert Amplid seine Produktpalette maßvoll. Zum einen gibt es hier mit dem Milisurf (ungesplittet: Surfari) ein Powder-Splitboard vom Feinsten. Ein kurz eingeschnittenes Swallowtail verbindet sich hier mit einem 3-D Nosedesign (hochgezogene Kanten ab dem vorderen Kontaktpunkt) für absolute Floatability und Drehfreudigkeit. Zudem ist es ebenso wie das Miligram in einer eigenen Gewichtsliga zuhause. (ca. 2700 Gramm bei 161cm laut den Jungs von splitboarding.eu).

Zudem gibt es nun auch von Amplid ein Allmountain-Splitboard: das Lovelife Split.

Dem von Korua angestoßenen Carving-Trend widmet sich Amplid mit der sogenannten Centrifugal Collection und hat hier neben dem oben angesprochenen Surfari mit dem Pentaquark eine richtige Carving-Maschine im Angebot.

Amplid produziert bei Capita (Mothership) in Österreich.

Arbor
Bei Arbor bleibt das Portfolio nahezu vollständig gleich, es gibt ein paar neue Designs und natürlich, das obligatorische (!), kleine und eher breite Powderboard. Arbor produziert mehrheitlich in Dubai bei SWS.

Burton
Good old Jake war wiederum nicht auf der Messe vertreten was neben einem bierlosen Pleasurestand einen Indikator für das Wohlbefinden der Snowboardindustrie darstellen könnte.

Burton hat nächstes Jahr seine Splitboard-Range bis auf das Antisocial neu aufgestellt. Neu hinzu kommen das Dump-Truck Split mit klassischer Vorspannung, sowie das bisher schon als Solidboard hergestellte Flight Attendant Split – ein vielerprobter S-Rocker Shape mit ordentlichem Gewichtsverhältnis

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Capita
Capita erweitert seine Powder-Divison Linie um zwei Größen, so dass nun insgesamt drei unterschiedliche Größen mit individuellem Taildesign zur Verfügung stehen. Des weiteren bringt Capita mit dem Neoslasher ein Splitboard, das keine Kompromisse hinsichtlich des Shapes eingeht. Eine Kombination von Camber und Rocker ergibt ein zeitgemäßes Snowboarddesign, welches am Berg – aus einer theoretischen Perspektive - zuverlässig funktionieren sollte. Im Verkauf wird das Neoslasher 769 Euro kosten. Capita produziert im eigenen „Mothership“ in Österreich.

Freshlines
Freshlines ist eine kleine Marke aus – man höre und staune – Portugal und war auf der ISPO mit drei unterschiedlichen Powder-Shapes vertreten. Eventuell sehen wir ein Brett davon nächstes Jahr auf PowderGuide.com. Freshlines produziert in Portugal.

Furberg
Neues aus dem Hause der Snowboard Designrevoluzzer: Frisch aus der Presse konnte man einen neuen Shape des „Freeride“ Modells begutachten. Mit dem nun dritten Shape gibt es wiederum einige Modifikationen. Unter den Bindungen haben wir Flat-Camber (aka. Brozeitbretterl), sowie ingesamt einen Radius von um die 14 Meter, was die Pistenqualitäten des Bretts nochmal deutlich pushen sollten. (Auch wenn das nicht der Einsatzbereichs des Boards ist). Zudem ist das Tail etwas kürzer, um laut Herstellerangaben mehr Kontrolle bei Landungen zu gewährleisten.

Wir werden das Nächstjahresmodell bei PowderGuide ausführlich in Augenschein nehmen und euch nächstes Jahr einen Testbericht dazu liefern.

goodboards
goodboards hat jetzt ebenfalls ein Carbon-Brett im Angebot, wobei ich mir angesichts des eher schweren Bretts unsicher bin, ob sie Sinn und Zweck dieses Materials tatsächlich verstanden haben. Goodboards produziert in Tschechien.

Jones
Jones hat sein Portfolio noch einmal erweitert und seine 3 D Base Technologie nun auf vier Level (1.0 – 4.0) ausgedehnt, die jedoch nur bei Solidboards erhältlich sind. Es gibt drei neue Modelle zu sehen, wobei zwei davon nur als Solidboard produziert werden. Das Lone Wolf, ein klassischer Swallowtail-Shape in drei Größen (162, 168, 174) sowie das Mind Expander genannte kürzere Powderbrett mit Blunt-Nose, beide designed von Surfboardshaper Chris Christenson. Daneben gibt es ein weiteres „Frauenbrett“ namens The Dream Catcher, welches sowohl als Solid wie auch Splitversion erhältlich sein wird (148, 151, 154). 

Weiterhin gibt es bei den Kinderboards am unteren Ende der Größen zwei neue Längen, das Prodigy gibt es nun auch in 115. Das Discovery als Solidversion startet nun mit 132 cm. Jones produziert seine Bretter in Dubai.

Korua
Die Wiederentdecker des gecarvten Snowboardturns gehen es in diesem Jahr etwas gemächlicher an. Die Carbonserie S-One (Test bei PowderGuide) wurde eingestellt und die Carbonbauweise wurde im Korua-Portfolio integriert. Deshalb gibt es kommendes Jahr nun das Café Racer als Splitversion in Carbonbauweise, was je nach Länge zu einem Gewicht von deutlich unter 3 Kilogramm führen sollte (ca. 2,5 bei 156). Um das Träumen von bodenlosem Pulver aber nicht ganz zu verlernen, gibt es auch dieses Jahr zwei neue Shapes als Solidboards. Zum einen ein eher klassisches, kurzes Swallowtail namens Tugboat und ein großer, italienischer Eisspachtel namens Obelix. Korua produziert in Polen bei NBL.

Plum
Bei den Freunden aus Chamonix gibt es ab nächstem Jahr ein eigenes Frauenmodell mit klischeehafter Farbauswahl namens Ertle. Ansonsten bleiben sie bei ihren bisherigen Splitboardvarianten. Plum produziert in Frankreich bei Aluflex (nicht weit von Chamonix).

Rossignol
Rossignol arbeitet in 2-Jahres-Zyklen, was heißt, dass das vielgepriesene Modell von Xavier de le Rue nächstes Jahr gleich bleibt. Neu ist hingehen das Frauenmodell namens Diva, welches es bisher nur als Solidboard zu kaufen gab. Darüberhinaus hat Rossignol selbstredend ebenfalls ein kleines und eher breites Powderboard im Angebot – das Sushi in 145 - nur haben sie im Vergleich zu vielen anderen Herstellern auch den Mumm, solch ein Nischenmodell ebenfalls als Splitversion anzubieten.

Winterstick
Winterstick hat, wenn ich es richtig sehe, keine neuen Modelle, sondern ist einfach das erste Mal auf der ISPO zusehen. Das und die Tatsache, dass Tom Burt ein verdammt guter Snowboarder ist, reichen für eine Erwähnung hier. Winterstick produziert in den USA.

Bindungen / Bindungssysteme

Bei den Bindungssystemen gibt es zweierlei festzuhalten. Zum einen eine brandinterne Ausdifferenzierung und Feintuning der bestehenden Systeme (Karakoram, Spark, Plum), sowie zum anderen die Einführung der vormaligen Splitsticksbindung durch Bindungshersteller Union – und das zu einem absoluten Kampfpreis!

Karakoram
Karakoram ist schon seit Jahren dabei, 'Murica wieder großartig zu machen und gibt auch dieses Jahr wieder Gas, was die Modellauswahl anbelangt. Neben ihren reinen Splitboardbindungen, welche nun unter dem Label Alpine Primes laufen, bauen sie im nächsten Jahr ihre nun „All Mountain Primes“ getaufte Reihe von normalen Snowboardbindungen aus. Nächstes Jahr gibt es damit drei Connect-Bindungen, die in erster Linie normale Snowboardbindungen sind, aber durch das Connect-Split-Kit zu Tourenbindungen aufgerüstet werden können. Insgesamt (ohne frauenspezifische Varianten extra zu zählen) kommt Karakoram in der Saison 17/18 dann auf sieben Bindungsmodelle.

Was die Materialienauswahl angeht, ist positiv zu vermerken, dass Karakoram nach und nach versucht, ihre Aluminium/Metallparts durch Plastikteile zu ersetzen – was sowohl aus vereisungs- wie auch aus gewichtstechnischen Gründen Sinn macht. Ebenso prinzipiell interessant ist ihre Idee, beim Heel-Strap auf die klassische Ratschenlösung zu verzichten und dafür ein Schnallensystem aus dem Skitourenbereich zu verwenden. Wie gut das funktioniert, wird die Praxis zeigen. Als letzte, mir aufgefallene Veränderung ist die neu konzipierte Steighilfe zu nennen. Im letzten Jahr hatte die Steighilfe anscheinend einige Probleme verursacht.

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Plum
Bei Plum ist die Bindungsplatte der Feyan neu designed worden und es gibt nun neben dem Frauen- und dem Männermodell ein extra Rental-Modell mit vereinfachter Puck-Einstellung, was für den normalen Endkunden aber keine Rolle spielt. Wichtig für die Menschen, die auf großem Fuß leben und dementsprechend ein breites Board fahren: ab nächstem Jahr gibt es die Harscheisen von Plum in zwei Größen (130, 145 mm). Weiterhin hat Plum an Details gefeilt. Es gibt neue Noseverbinder, die es mit entsprechenden Fellen ermöglichen, die Felle auf dem zusammengebauten Snowboard anzubringen.

Spark R&D
Spark bleibt seinen Modellen treu, passt aber Details an. So gibt es ab nächster Saison die „Whammy-Bar“ genannte Ausklapphilfe der Steighilfen bei allen Modellen standardmäßig. Zudem gibt es neue Straps („pillow-line“)– inhouse produziert – die das Gewicht der Bindungen nochmals um ein paar Gramm nach unten schrauben.

Die Spark-Pucks gibt es nun auch in einer canted-Version, es gibt also keinen Grund mehr, die Voile-Pucks benutzen zu müssen.

Und dann hat Spark mit dem „cross-bar Clip“, einem Boardverbinder, nun seine Produktpalette im Bereich Splitboard vervollständigt. Ob das Ganze bei den vielen beweglichen Metallteilen so sinnvoll ist, wird die Praxis zeigen.

Union
Union bringt mit der Expedition (und dem Carbonmodell Expedition FC) eine neue Splitboardbindung auf den Markt, die tatsächlich sehr interessant ist. Union hat das Bindungssystem von Splitsticks für die Massenfertigung optimiert und ein paar kleine, aber sehr relevante Details eingebaut.

Die Expedition ist tatsächlich eine Pin-Bindung geworden, was viele User im Internet zu negativen Kommentaren veranlasst hat. Tatsächlich ist sie auch die unkomplizierteste Bindung mit Pin geworden, die ich jemals in den Händen gehabt habe. Grund dafür ist ein Anschlag am Touringbracket, welcher es ermöglicht den Pin blind und ohne Probleme durch die Bindung und das Touringbracket zu schieben. Kein Suchen und Rumprobieren mehr,  Bindung auf die Ski setzen, nach vorne auf das Bracket schieben und Pin einschieben – funktioniert zumindest im Trockenen hervorragend.

Die Steighilfe ist einstufig (das reicht auch!) und sehr einfach zu bedienen. Die Harscheisen können während dem Gehen – „on the fly“ sagt der anglophile Citoyen dazu – eingesetzt werden. Hierbei gibt es nur eine Position (fest an der Bindung). Die Bindungen sind mit 850 bzw. 750 Gramm etwas schwerer als die Bindungen von Voile, Spark oder Karakoram. Die Expedition kommt inklusive den Pucks für 360 Euro in den Handel, die Carbonvariante für 520 Euro. Die dazugehörigen Harscheisen werden mit 100 Euro zu Buche schlagen

Voile
Voile hat keine neue Bindung am Start, aber es gibt endlich Harscheisen für die pinlose Speedrailbindung. Wie es sich bei Voile gehört, hat man verschiedene Möglichkeiten, die Harscheisen zu verwenden. (Fix an der Bindung, frei). Zudem hört man aus berufenem Munde, dass die Speedrail zuverlässig funktioniert.

NOW
Nicht splitboardspezifisch, aber von schneerudi nachgefragt, hier die einfache Möglichkeit ab nächstem Jahr eine NOW-Bindung auf mehreren Boards zu fahren: Die jeweiligen Muttern werden einfach aufgeschraubt. Bilder sagen mehr als 1000 Worte.

Boots

Deeluxe
Deeluxe hat sein Topmodell XVe in verschiedener Hinsicht neu konzipiert. Zum einen ist der Schuh noch einmal kürzer geworden (5 mm). Zum anderen hat sich der Aufbau des Außenschuhs sowohl was die umlaufende Gummierung der Zehenbox angeht, als auch das Konzept der Gehfunktion etwas verändert. Der Schuh hat insgesamt ein „aufrechteres“ Design, ist also mit weniger Vorlage ausgestattet als vergleichbare Boots. Das erleichtert weite Schritte grundsätzlich, ohne irgendein technisches Gimmick. Die bekannte Gehfunktion in Form des Spalts ist weiterhin erhalten geblieben. Zudem nutzt man nicht mehr die teilweise etwas anfälligen Schnellschnürsysteme und ersetzt sie durch mittlerweile bewährte Boa-Schnellschnürsysteme. Diese sind getrennt, ein Boa-Verschluss schließt den unteren Teil des Boots, der andere kümmert sich um den oberen Teil. Somit ist es möglich, im Aufstieg genügend Stabilität im Knöchelbereich zu haben und die Schnürung oben für angenehmeres Gehen offen zu lassen.

Northwave
Northwave als bekannter Name unter den Bootherstellern ist nun endlich auf den Zug der steigeisenfesten Schuhe aufgesprungen und bringt mit dem Domain CR den ersten Snowboardboot, der für vollautomatische Steigeisen gemacht ist (Sohlenrand vorne und hinten). Er ist im Vergleich zu Deeluxe merklich schwerer und im Demo-Modell ist die Sohle auch ca. 1 cm länger als beim vergleichbaren Domain ohne Vibramsohle (siehe Bilder). Der Hersteller gab an, an der Sohle noch zu arbeiten, wie es also schlussendlich aussehen wird, werden wir in der nächsten Saison entdecken können.

Thirtytwo
Das Topmodell von ThirtyTwo war zwar auf der Messe zu sehen, ich selbst habe aber an zwei Tagen keinen fähigen Ansprechpartner finden können. Deshalb der Verweis auf das instruktive Video der Kollegen aus den USA. Sowohl am Innenschuh als auch am Außenschuh wurden Veränderungen vorgenommen.

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