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Abenteuer & Reisen

Road Trip To Tatra | Teil 1

Die unterschätzte Herausforderung

von Jan Imberi 03.12.2017
Smutná Dolina

Smutná Dolina

Jan
Die Tatra – ein unterschätztes Gebirge. Findet jedenfalls unserer Autor Jan Imberi, der im März mit einem Freund im VW-Bus auf schlechten Straßen gen Osten fuhr - zu Knoblauchsuppe und erstaunlich steilen Rinnen.

Es ist ein stürmischer Tag gewesen, an dem wir aufbrachen. Ein Tag, der beispielhaft war für das unstete Wetter, das uns bereits den ganzen Winter über begleitet hatte: andauernde stürmische Westwetterlagen mit zu milden Temperaturen und geringen Niederschlagsmengen.

Deshalb hatten wir unsere Reise in das kleinste Faltengebirge der Welt bereits einmal verschoben – aufgeben wollten wir sie aber nicht. Zu lange schon hatten wir uns mit diesem Ziel befasst. Zu sehr hatte sich die Aussicht, den Gebirgskomplex am nördlichen Ende des Karpatenbogens zu bereisen, in unseren Köpfen festgesetzt.

Es war Anfang März als Falko Leukhardt und ich den VW-Bus beluden und in Richtung Osten fuhren. Ein Wetterfenster hatte sich aufgetan und Neuschnee war vorhergesagt. Wir hatten uns eine Woche freigenommen. Ungewiss war jedoch, wie das Wetter im Laufe der Woche werden sollte. Die Unsicherheit nahmen wir in Kauf - no risk, no fun.

Außerdem: Wie man das Wetter wahrnimmt, hängt von der Position des Betrachters ab. Stehe ich hinter der Fensterscheibe und blicke hinaus oder bin ich mittendrin und spüre die Gewalt der mich umtosenden Winde? Nirgends sonst fühle ich mich so lebendig.

Von Berlin aus fuhren wir nach Südosten, nach Polen, Richtung Wroclaw. Unmittelbar nach der Grenze staunten wir – über die perfekt asphaltierte, neue Fahrspur in Richtung Westen und die Betonplatten-Schlaglochpiste in östliche Richtung. Für die 90 Kilometer gibt es zwei mögliche Taktiken: entweder die Geschwindigkeit so herunter drosseln, damit die Schläge möglichst sanft abgefedert werden, oder so schnell fahren, dass man über die Schlaglöcher “fliegt“.

Wir hatten uns einen kurzen Abstecher nach Karpacz, das polnischen Wintersportzentrum im Riesengebirge unterhalb der Schneekoppe, vorgenommen. Es hatte geschneit, wir wollten ein paar Runs fahren - als Quick-Fix zur Einstimmung.

Karpacz

Schon von weitem sahen wir die schneebedeckten und in Wolken gehüllten Rücken des Riesengebirges. Die Frage war, wie viel es geschneit hatte und ab welcher Höhe.

Am Parkplatz waren wir ernüchtert von fünf Zentimetern Schnee. Dennoch packten wir unsere Sachen und gingen zum Lift, denn alleine der ist hier schon eine Attraktion.

15 Minuten für 400 Höhenmeter – so lange braucht der Einer-Sessellift, in dem man seine Ski auf dem Schoß transportieren muss. Trotzdem bietet die Nordostseite des Riesengebirges, an dem Karpacz liegt, durchaus einige Freeride-Möglichkeiten. Zumindest theoretisch. An diesem Tag war die Schneelage weit von einem Big Powderday entfernt. Deshalb wählten wir eine risikoarme Variante, die wir mehr hinunter liefen als zu fahren. Wir kehrten Karpacz den Rücken und wandten uns unserem eigentlichen Ziel zu – Rohacská Dolina in der westlichen Tatra.

Slowakei - Rohacská Dolina

Das Rohacská Dolina gehört zu einem der landschaftlich schönsten Täler der westlichen Tatra. Seine Gipfel mit bis zu 2178 Metern Höhe (Barnikov) rahmen das Tal ein, das sich nach Westen hin öffnet. In Rohacská Dolina gibt es ein kleines, recht modernes Skigebiet mit einem Sechser-Sessellift, der Besucher von etwa 1000 Meter auf 1430 Meter hinauf bringt. Der Lift ermöglicht einen leichten Zugang zum Salatin, einem 2048 Meter hohen Berg auf dem Hauptkamm der westlichen Tatra. Auf dessen Nordseite befinden sich mehrere Rinnen, die in einem Kessel münden.

Wir kamen spät in der Nacht auf dem Parkplatz der Talstation an. Wie schon bei unseren Roadtrips in den Jahren zuvor, campierten wir im VW-Bus nach Ski-Bum-Manier: ohne Standheizung und fließend Wasser.

An unserem ersten Morgen hüllte sich das Tal in dichte Wolken und es schneite leicht. Aufgrund der schlechten Sicht entschieden wir uns, eine Liftkarte zu lösen und den Kessel auf der Nordseite des Salatin zu erkunden. Zwar hellte es zeitweise immer wieder auf, doch konnte sich die Sonne nicht durchsetzen. Das konnten wir verkraften, weil der Wetterbericht für die kommenden Tage Besserung vorhersagte.

Die Baumgrenze in der Tatra liegt weitaus tiefer als in den Alpen, bei circa 1500 Metern. Deshalb befindet man sich schnell in alpinem Gelände. Zwar ist die westliche Tatra mit ihren Gipfeln Bystrá (2248 Metern) und Jakubina (2194 Metern) wesentlich niedriger als die sich im Osten anschließende Hohe Tatra, dennoch sind die steilen Nordhänge und Flanken beeindruckend, variantenreich und durchaus ernstzunehmen.

Karpacz und Wiekli Staw Kar

Karpacz und Wiekli Staw Kar

Jan

Die Tatra besitzt in ihrer Kernzone Nationalparkstatus. Freeriden ist hier verboten - mit wenigen Ausnahmen wie im Tal Salatin Dolina. Das ist außerdem noch mit einem Lift erschlossen, sodass hier viele Tourengeher und Freerider sind. Gleiches gilt für das angrenzende und sich nach Süden öffnende TalŽiarska Dolina.

Überhaupt ist die Gesetzeslage für alpinistischen Wintersport in der Tatra widersprüchlich. Tourengehen und Freeriden ist streng genommen nur in den dafür freigegebenen Tälern erlaubt. Außerhalb dieser Täler ist es verboten. Alpinistische Unternehmungen und Winterbergsteigen sind aber in allen Gegenden der Tatra möglich – allerdings ohne Ski. Dazu kommt: Für einige wenige Ziele wie den Gerlachovský štít(2655 Meter), den höchsten Berg der Tatra, muss man sich einen Guide nehmen.

Die Realität ist jedoch anders. Viele Mountain Guides bieten geführte Skitouren in der Tatra an. Für sie stellt die restriktive Politik der Nationalparkverwaltung ein ökonomisches Problem dar. Deshalb gibt es in der slowakischen Tatra Täler mit einer Duldung. In der westlichen slowakischen Tatra sind diese Täler Rohacská Dolina und Žiarska Dolina. Im slowakischen Teil der Hohen Tatra sind es die Täler Mlynická Dolina, bis zum Wasserfall Vodopád Skok und Mengukowská Dolina sowie die Nebentäler Zlomiská und Zabia Dolina. Weiter östlich gibt es eine Duldung in den Tälern Vel'ká Studená Dolina und Malá Studená Dolina.

Da ich von der schwierigeren Gesetzeslage wusste, hatte ich noch in Berlin Kontakt mit einem slowakischen Mountain Guide und Steilwandskifahrer aufgenommen: Miroslav Pet’o. Er hatte mir im Vorfeld bereits ein paar wertvolle Tipps gegeben und sich mit uns für einen der nächsten Tage verabredet.

Tri Kopy

Am folgenden Tag schien im Rohacská-Tal die Sonne. Wir blickten auf ein spektakuläres Panorama.

Deshalb brachen wir früh auf und folgten dem Talverlauf nach Südosten. Unser Ziel war, die Nordseite der Tri kopy abzufahren - eine Abfahrt von circa. 950 Höhenmetern. Der Einstieg erfolgt über eine Rinne durch ein felsdurchsetztes Face, das sich zu einem großen Schneefeld hin öffnet.

Am Ende des Tales liegt die Hütte Ťatliakova chata, die im Winter geschlossen ist. Ein Schild zeigte, dass im Winter der Weg zum Pass Smutné sedlo (1968 Meter) gesperrt ist. Wir ignorierten das und folgten einer Spur, die sich weiter das Tal hinaufzog. Unterwegs sahen wir zwei Eiskletterer, die einen Wasserfall durchstiegen.

Der Schnee war locker und leicht und so spurten wir weiter Richtung Pass. Er liegt auf dem Hauptkamm der westlichen Tatra und verbindet die beiden Täler Rohacská und Žiarska Dolina. Als wir dort ankamen und nach Süden blickten, hatte sich die Wettersituation komplett verändert: Vor einer Stunde noch strahlend blauer Himmel, wurde es nun zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Bedrohlich dicht schoben sich bereits Wolken von Süden heran und gefährdeten unser Vorhaben. Wir verloren keine Zeit und stiegen weiter den Grat entlang. Aber wir hatten keine Chance. Zu schnell verschlechterte sich das Wetter. Auf der ersten Spitze der Tri kopy angekommen (2136 Meter) verschwand die Welt um uns herum in dichten Nebel.

Der Einstieg in die Nordseite erschien uns zu riskant. Wir kannten ihn nicht, hatten keine Sicht und würden mit großer Wahrscheinlichkeit die ersten Spuren legen. Ein Jammer, hatte doch der Tag so verheißungsvoll begonnen. Wehmütig entschieden wir uns, entlang der bekannten Aufstiegsroute abzufahren. Eine weitere Option, ins südlich gelegene Žiarska Dolina abzufahren und dort auf der Žiarska Chata zu übernachten, verwarfen wir. Neuer Plan: weiterreisen in die Hohe Tatra.

Zurück im Tal und nach einer Stärkung mit einer traditionellen Knoblauchsuppe in einer urigen Wirtschaft, riefen wir den Mountain Guide Miro Pet’o an. Äußerst detaillierte Beschreibungen seiner Steilwandabfahrten hatten mich beeindruckt. Miro Pet’o wollte uns spontan treffen. Wir fuhren los, um die westlichen Ausläufer der Tatra herum, auf die Südseite des Gebirges Richtung Poprad.

In Poprad wohnen etwa 50.000 Menschen. Die Stadt liegt in der Ebene Podtatranská kotlina, dem Unter-Tatra-Kessel zwischen der Hohen und der Niederen Tatra auf 670 Metern Höhe. Popgrad besteht aus Plattenbauten, die sich um einen pittoresken Altstadtkern herum gruppieren. Dahinter erheben sich die Gipfel der hohen Tatra.

Poprad ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Slowakei. Von hier aus startet auch die schmalspurige Tatrabahn in die alpinen Zentren Starý SmokovecŠtrbské Pleso sowie Tatranská Lomnica.

Wir trafen Miro Pet’o in einem urigen Restaurant zum Abendessen.

Miro empfahl uns das slowakische Nationalgericht Bryndzové halušky, zu deutsch Brimsen Nocken, die mit einem Ricotta-ähnlichen Schafskäse serviert werden. Nach drei Tagen Pasta mit Pesto eine willkommene Abwechslung, die Nocken schmeckten vorzüglich. Währenddessen erzählte uns Miro von sich und seinem Leben als Mountain Guide und Alpinist in der Hohen Tatra, dem Problem mit den strengen Nationalparkrichtlinien und den spektakulären Abfahrten, die die slowakische Tatra so besonders machen. Bis zu diesem Zeitpunkt war uns nicht bewusst gewesen, wie schroff und steil die Hohe Tatra tatsächlich ist. Aus den teilweise tief eingegraben Trogtälern ragen die schroffen Felsgipfel bis zu 2655 Meter empor. Viele Rinnen durchziehen felsige Faces - mit teils 45 Grad Gefälle.

Nach den Brimsen Nocken bestellten wir zum Nachtisch Makové šúľance, Mohnnudeln. Miro erklärte, welche Täler zum Freeriden tabu sind, in welchen wir mit einer Duldung rechnen könnten und zeigte uns verschiedene Tourenmöglichkeiten.

Die Wettervorhersage für den kommenden Tag war gut. Wir verabredeten uns in Štrbské Pleso, einem Kur- und Wintersportort, an dem auf 1346 Meter hoch gelegenen Štrbské-See. 1970 wurden hier die nordischen Weltmeisterschaften ausgetragen. Die Architektur des Ortes ist bis heute von dieser Zeit geprägt und die Sportstätten sind teilweise im Original-Zustand erhalten.

Treffpunkt war um 6 Uhr morgens der Parkplatz vor der Talsperre im Menguskovská Dolina (1246 Meter). Unser Ziel: die Satanov zlab, Satan’s Coulouir, eine steile Rinne, die 600 Höhenmeter von der Schulter des 2422 Meter hohen Satan Gipfels ins Tal führt.

Menguskovská Dolina

Als wir am Morgen nach einer weiteren kalten Nacht im Bus aufwachten, blickten wir auf ein fantastisches Panorama, mit wolkenlosem Himmel. Die zweihöckrige Spitze der Vysoká mit 2547 Metern thronte über dem Tal.

Der Aufstieg in das Menguskovská Dolina verläuft entlang einer Fahrstraße, die hinauf zur Majláthova und Popradské Pleso Chata auf 1500 Meter führt. Das Tal ist in diesem Bereich recht flach und so zieht sich der Aufstieg gut eineinhalb Stunden bis zur Abzweigung an der Hütte.

Von dort folgten wir einem schmalen Pfad in ein Labyrinth aus Latschenkiefern. Noch immer war kaum eine Wolke am Himmel zu sehen. Zügig gingen wir weiter. Der Schnee war fest und griffig. Nach einer weiteren Biegung eröffnete sich uns der Blick in das Menguskovská Dolina. Zu unserer Linken erhob sich eine imposante, spitz gezackte Felswand. Irgendwo in dieser Wand musste sich das Satan’s Couloir befinden.

Der Wind hatte den Schnee im Tal stark verfrachtet. Auf vielen Geröllhalden kamen Felsblöcke zum Vorschein, sodass ich meinte, das Rohacská Dolina in der westlichen Tatra sei schneereicher gewesen als das sich nach Süden öffnende Menguskovská Dolina.

Wir querten die Talsohle und wandten uns der sich vor uns erhebenden Felswand zu. Ein großer Geröllkegel türmte sich am Fuß einer Rinne auf. Die Rinne darüber führte steil hinauf und verschwand hinter einer Felswand: Satan’s Couloir. In Spitzkehren stiegen wir das Schneefeld des Kegels in Richtung Felswand hinauf.

Die obere Schneeschicht war locker, darunter fest. Eine recht solide Verbindung wir mir schien, die sich nicht zuletzt wegen der Exposition nach Osten und der windgeschützten Lage gebildet hatte. Das Gelände wurde zunehmend steiler. Wir schnallten die Ski auf unsere Rucksäcke und stiegen mit Steigeisen weiter. Miro sagte, dass das Couloir erst vor ein paar Tagen befahren worden war. Trotzdem sahen wir keine Spuren.

Aufstieg Satan's Couloir

Aufstieg Satan's Couloir

Jan

Wir kletterten weiter und waren bald schon von hohen Felswänden umschlossen. Teilweise mussten wir mit festen Tritten die Schneedecke durchbrechen. Das beunruhigte mich, stellten wir so doch die Stabilität der Schneedecke auf die Probe.

Das Satan’s Couloir hat im mittleren Teil eine Steigung von circa 40-45 Grad. Der Einstieg in das Couloir durch einen schmalen Kamin am oberen Ende der Rinne, ist sogar etwa 48 Grad steil.

Wir durchstiegen die Schlüsselstelle und erreichten den Ausstieg am Gipfelgrat. Unter einem großen Felsblock stiegen wir durch ein Fenster, durch welches man auf die Westseite des Gebirgszuges kommt und ins Nachbartal, Mlynická Dolina, blickt. 

Wir vesperten, während wir auf unserem „Balkon“ saßen und die die Sonne genossen. Was für ein lohnendes Ziel.

Danach boten sich für den Einstieg durch den Kamin zwei Möglichkeiten: Entweder die Ski schultern und zu Fuß bis unterhalb der Schlüsselstelle absteigen oder abfahren. Der Kamin hatte jedoch eine enge Passage, durch welche wir mit unseren 180 Zentimeter langen Ski quer nicht hindurch passten. Folglich bedeutete dies: rutschen, dann in Falllinie umspringen und nach der Passage abschwingen, was einiges an Überwindung kostete.

Miro fuhr voraus und wartete nach der Schlüsselstelle auf uns. Dann fuhren wir in kleinen Schwüngen ab - einzeln, zu Beginn noch beengt durch die imposanten Felswände von beiden Seiten. Bei jedem Turn brach der Deckel der obersten Schneeschicht auf und schoss im freien Fall zu Tal. An den Seiten des Couloirs hatte sich lockerer Schnee gesammelt und es war ein Genuss, die gesamte Breite der Rinne in großen Turns auszufahren. Im mittleren Teil öffnete sich das Couloir und die schroffen Felswände wichen zurück, sodass man sich zunehmend wie in einer Röhre befand, deren Wände man gleich einem Banked Slalom attackieren konnte.

Dann öffnete sich das Couloir und wir schossen mit großen Turns hinunter ins Tal. Unser Puls raste, unsere Lungen pumpten. Hinter uns lag eine der spektakulärsten Abfahrten in der Hohen Tatra. Am liebsten wären wir gleich noch einmal hinauf gestiegen, aber es war klar, dass eine zweite Abfahrt diesen Run nicht hätte toppen können. Zwar waren die Schneebedingungen nicht optimal gewesen, dennoch war es ein unvergleichliches Erlebnis.

Da wir nicht genug bekommen konnten, entschlossen wir uns, noch weiter bis in den Sattel zum Nachbartal zu laufen: Nyzné Kôprovské sedlo auf 2094 Metern. Von dort hatten wir einen großartigen Ausblick in eines der längsten und einsamsten Täler der Hohen Tatra, Kôprová Dolina. Im Hintergrund erhob sich die westliche Tatra mit ihren markant gefalteten Rücken und unberührten Tälern.

Die Sonne stand mittlerweile tief. Satan und seine Nachbargipfel warfen lange Schatten auf das Tal. Wir fuhren ab. Vorbei an unserem Einstieg zu Satan’s Couloir ging die Fahrt dann entlang des Waldweges wie beim Ski-Cross durch enge Kurven und über schmale Brücken, immer bemüht, den Vordermann zu überholen.

Beseelt kehrten wir auf der Popradské Pleso Chata ein, um bei einem Bier auf diesen fantastischen Tag anzustoßen. Miro war sichtlich überrascht, dass zwei Berliner ernst zu nehmende Skifahrer waren.

Wir beschlossen, noch einen weiteren Tag im Menguskovská Dolina zu bleiben. Zwar war für morgen unbeständiges Wetter angekündigt, doch hatten wir auf unserer Tour viele interessante und möglicherweise lohnende Routen gesehen. So verabschiedeten wir uns von Miro und planten die nächste Tour: Vysoka.

Kurz erklärt: Was ist die Tatra?

Ein Gebirgskomplex am nördlichen Ende des Karpatenbogens – zwei Drittel gehören zur Slowakei, ein Drittel zu Polen. Der höchste Berg ist mit 2654 Metern der Gerlachovský štít . Er ist sogleich der höchste Gipfel der Karpaten. Die Tatra besteht aus der westlichen Tatra (Západné Tatry) und der Hohen Tatra (Vysoké Tatry) im Osten. Beide Seiten der Tatra - polnische und slowakische - sind Nationalpark (TANAP). Die Tatra zählt zu den feuchtesten und kältesten Gebieten der Slowakei. Der Wind kommt allerdings meist aus westlicher oder nordwestlicher Richtung. Ein vor 15 Millionen Jahren entstandener Grabenbruch trennt die Hohe Tatra von der Niederen Tatra (Nízke Tatry). Interessanterweise hat die Tatra auf der Südseite kein Vorgebirge. 

Karten

Tatra Plan 2501, The West Tatras, 1:25 000

Tatra Plan 2502, The High Tatras, 1:25 000

Harmanec VKU, 112, Západné Tatry, 1:50 000

Harmanec VKU, 113, Vysoké Tatry, 1:50 000

Nützliche Adressen

Miros Website

Žiarska chata​​​​​​​

Popradské pleso

Dolina Piecu Stawow

Tatra West

Lawinenlagebericht

Slowakische Bergrettung und Lawinenlagebericht. 

Polnische Bergrettung und Lawinenlagebericht.

Notrufe

Allgemeiner Notruf / Polizei:112/158

Feuerwehr:150

Unfallrettung:155

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