Egal aus welcher Richtung man sich Caviahue nähert, die Straße windet sich durch staubige, mal mehr, mal weniger hügelige Steppenlandschaft, etwa alle Hundert Kilometer passiert man ebenso staubige Städtchen. Kaum merklich beginnt der Anstieg in die Cordillera, zumindest wenn man die Abzweigung nicht übersieht. Nach dem ewig schönen Wetter der Steppe sind aus den Bergen ins Flachland schwappende Wolken und Sprühregen eine willkommene Abwechslung. Irgendwann wird der Sprühregen zu einzelnen Schneeflocken. Ein paar Kurven weiter findet unser Roadtrip Halbschlaf ein jähes Ende: das enge Zufahrtstal mündet in das Hochplateau von Caviahue und wir werden von waagrechtem Starkschneefall begrüßt. Der Straßenverlauf ist unter Schneeverwehungen nur noch mit einiger Fantasie zu erkennen. Schemenhafte Araukarien tauchen aus dem Nebel auf. Wir sind angekommen.
Caviahue, das Dorf, liegt idyllisch am Seeufer. Es gibt Hotels aller Preisklassen und ein paar Hostels und Kneipen, ansonsten nicht viel. Das benachbarte und bekanntere Thermalbad mit Hotelkompex Copahue ist im Winter nur per Skido zu erreichen. Caviahue, das Skigebiet, liegt wenig überhalb des Dorfs, in circa einem Kilometer Entfernung. Die Mitarbeiter der Tourismusinformation begrüßen uns freundlich:
„Seid ihr zum Skifahren da? Freeriden? Tourengehen? Schön, großartig! Nur: es hat grade so viel geschneit und der Berg ist so flach... Naja, willkommen in Caviahue!“