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TourenTipps

TourenTipp | Hochfeiler Nordwand

Anspruchsvolle Tour auf den König der Zillertaler Alpen

von Alex Schober 30.11.2017
Die Nordwand des „Königs der Zillertaler Alpen“, auf Italienisch auch „Gran Pilastro“ genannt, ist ein wahrer Klassiker unter den Steilwänden. Von der österreichischen Seite aus gesehen, ragt diese bis zu 55 Grad steile Wand 400 Meter in die Höhe. Meistens wird sie nur im Aufstieg begangen, bei entsprechend guten Verhältnissen kann man sie aber auch bergab mit Ski oder Snowboard bezwingen.

Empfehlenswert ist diese Tour vor allem im Frühjahr, da es sich erstens um eine extrem steile (Eis)Wand handelt und zweitens der doch sehr lange Abstieg bei guter Schneelage entsprechend verkürzt werden kann.

Aufstieg

Man startet meist von der dritten (mit etwas Glück von der fünften) Kehre der Pfitscher Joch Passstraße. In östlicher Richtung werden die Ski meist vorerst geschultert und je nach Schneelage wird dann ab dem Issen-Boden oder dem Griesebenkar aufgefellt. Immer steiler werden, passiert man das Günther-Messner-Biwak (2430 m) und den Fuß der imposanten Hochferner-Nordwand. Nach einem kurzen Flachstück steigt man linkerhand relativ steil zur Grießscharte (2811 m) auf. Von dort wird entweder kurz abgefahren oder abgestiegen bis zum Gletscherboden. Mit leichtem Höhengewinn steigt man anschließend zu einer kleinen Einschartung hinauf und gelangt auf das zerklüftete Schlegeiskees. Ab hier hat man freien Blick auf die Nordwand, welche wiederum mit leichtem Höhengewinn angesteuert wird.

Der Einstieg in die Wand gestaltet sich manchmal aufgrund der immer größer werdenden Randspalte schwierig. Anfangs beträgt die Steilheit meist "nur" 45 Grad, zieht dann aber relativ bald auf bis zu 55 Grad an und kann zu einer echten konditionellen Herausforderung werden. Nach dem erfolgreichen Ausstieg aus der Wand kann über einen anfangs breiten, später ausgesetzten, steilen Grat noch der Gipfel erreicht werden.

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Abfahrt

Die sehr steile Abfahrt folgt der Aufstiegsspur durch die Nordwand und quert leicht abfallend auf dem Schlegeisgletscher Richtung Grießscharte. Zur Grießscharte muss anschließend kurz aufgestiegen werden (Achtung, Steinschlag!), der restliche Teil der Abfahrt ist sehr von der Schneelage abhängig. Bei guten Bedingungen kann man fast bis zum Parkplatz der Aufstiegsspur folgen. Neben dem eigentlichen Highlight – der Hochfeiler Nordwand – ist auch der restliche Teil der Abfahrt sehr lohnend und bietet abwechslungsreiches Gelände.

Abfahrtsvariante

Vom Gipfel aus in das flache Gletscherbecken zwischen Hochfeiler und Hochferner abfahren, und dem Tal bis zu einer markanten Verengung folgen. Auf Höhe der Verengung befindet sich orografisch auf der linken Seite eine Rinne, welche ca. 150hm emporgestiegen werden muss. Leicht links haltend, fährt man nun weiter ab bis zu einer verlassenen Alm und bleibt dann auf dem Skiweg, der einen bis zum Ausgangspunkt bei der dritten Kehre bringt (Achtung! Diese Variante führt zur DRITTEN Kehre!).

Fazit

Für einen "PowderGuide TourenTipp“-untypisch ist bei dieser Tour definitiv der lange Zu-/Aufstieg, außerdem handelt es sich keinesfalls um eine "Genussabfahrt"! In den meisten Führern wird die Nordwand ausschließlich im Aufstieg empfohlen. Auch wir wollen darauf hinweisen, dass mit dieser extremen Wand nicht zu spaßen ist und ein Sturz fatale Folgen haben wird! Also keineswegs auf die leichte Schulter nehmen.

Informationen

Schwierigkeit (5-stufige Skala): *****
Besondere Gefahren: Extrem steile Nordwand, Spalten- und Lawinengefahr. Entsprechende Kenntnisse, Ausrüstung und Bedingungen zwingend nötig!
Exposition: Alle Expositionen
Höhenmeter Start und Ziel: 1.720 m (dritte Kehre) | 2.050 m (fünfte Kehre) | 3.509 m Hochfeiler
Höhenmeter bergauf und bergab: ca. 1900hm, davon 350-400hm in der Nordwand
Dauer: ca. 10 Stunden
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni
Anfahrtsbeschreibung: Über den Brenner bis nach Sterzing, von dort ins Pfitschertal. Dem Tal bis nach Stein folgen und auf der Pfitschjochstraße das Auto in einer der beiden Kehren parken.
Sonstige Empfehlungen: Um den langen Zustieg zu verkürzen, kann auch eine Nacht auf dem Günther-Messner-Biwak geschlafen werden. Dieses verfügt über 9 Betten - in den Stoßzeiten kann es aber gerne mal überfüllt sein!

Hinweis: Die PG Tourentipps sind allgemeine Beschreibungen von Touren, die uns ganz subjektiv gut gefallen. Unsere Tourentipps BEZIEHEN SICH NICHT AUF DIE AKTUELLEN VERHÄLTNISSE. Lest den Lagebericht und die Wettervorhersage und richtet euch in der Tourenplanung danach.

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