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Wetterblog

WetterBlog 13 2017/18 | Aussichten, Polarwirbel, Vermischtes

Mäßig spannendes Wetter für die nächsten Tage

von Lea Hartl 07.02.2018
Zuletzt immer wieder Sonnenfenster, immer wieder Wolken.

Zuletzt immer wieder Sonnenfenster, immer wieder Wolken.

LH
Die Alpen lagen in den letzten Tagen im Einflussbereich einer langgestreckten Tiefdruckrinne, die sich bis Nordafrika ausgedehnt hatte. Zuletzt hat sich daraus über der Iberischen Halbinsel ein kleines Tief entwickelt, was für eine nicht übermäßig ausgeprägte Südanströmung sorgte.

Daraus gab es gestern, und gibt es heute immer noch, etwas Neuschnee speziell am östlichen Alpensüdhang. Dort könnte das ein ganz netter Refresher werden, es bleibt aber aller Voraussicht nach unter Alarmmengen. Im Norden war es in typischen Föhnschneisen relativ warm und zumindest in den Gipfelbereichen windig.

Im Laufe des heutigen Mittwochs greifen die unergiebigen Niederschläge im Osten auch auf die Nordalpen über und es bleibt bis etwa Donnerstag Mittag eher trüb, bevor es dann wieder auflockert. Der Freitag sieht ziemlich sonnig aus, am Wochenende dann wieder unbeständiger. Unbeständiger im Sinne von ein paar Wolken, nicht im Sinne von aufregendem Niederschlag o.ä.

Der Polarwirbel

Wir haben uns länger nicht näher angeschaut, was der Polarwirbel so treibt, daher eine kleine Wiederholung: Im Gegensatz zu dynamischen Tiefs, die durch Luftmassenbewegungen entstehen, handelt es sich beim Polarwirbel um ein thermisches Tief, also eines, dass rein durch Temperaturunterschiede gebildet wird. Im Winter ist es am Nordpol nicht nur dunkel, sondern - damit zusammenhängend - auch kalt. Die kalte Luft sinkt zu Boden und es bildet sich ein Höhentief: der Polarwirbel.

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Der Polarwirbel dreht sich, wie alle anderen Tiefs auch, auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn. Am Übergang zwischen den kalten, polaren Luftmassen im Norden und der milderen Luftmasse in den mittleren Breiten entsteht auf Grund der starken Druckunterschiede eine kräftige Höhenströmung, der sogenannte Jetstream.

Das winterliche Tiefdruckgebilde über dem Polargebiet und der darum herum blasende Jetstream sind eine Art Motor für unser Winterwetter. Der Jetstream verläuft wegen der Drehrichtung des Tiefs von Westen nach Osten. Entsprechend kommt das Wetter aus Westen und zieht nach Osten. (Preisfrage: Wie ist das auf der Südhalbkugel?)

Ein „normal“ ausgebildeter Polarwirbel ist mehr oder weniger rund, wobei es besonders bei der nördlichen Version durch die unregelmäßige Land-Wasser Verteilung recht häufig zwei oder mehrere Druckzentren gibt. Wenn es zwei (oder mehr) solcher Zentren gibt, die komplett getrennt sind, spricht man von einem Polarwirbelsplit. Schon seit einiger Zeit ist der Polarwirbel ziemlich „gestört“, also sehr wenig rund, mit einem Zentrum in der Osthälfte des Nordamerikanischen Kontinents bzw. dem westlichen Atlantik und einer wechselnden Struktur anderer Tiefdruckzentren „gegenüber“ in Richtung Ostsibirien. Das Amerikanische Tiefdruckzentrum und die darin befindliche, sehr kalte Luft, ist der Grund für das in letzter Zeit vorherrschende Westwetter im Alpenraum. In der Glaskugel der Wettermodelle deutet sich nun ein möglicher Polarwirbelsplit an, bei dem sich das erwähnte Dipol-Muster nochmal verstärken würde, möglicherweise sogar mit einem Major Warming. Mehr dazu nächste Woche, falls es konkreter wird.

Zuletzt immer wieder Sonnenfenster, immer wieder Wolken.

Zuletzt immer wieder Sonnenfenster, immer wieder Wolken.

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Am 5. Februar war der Welttag der Meteorologen. Herzlichen Glückwunsch allen Kollegen. Der Welttag der Meteorologie ist am 27. März, das sind also zwei verschiedene feierliche Anlässe. Der 5. Februar war der Geburtstagvon John Jeffries (1745-1819), einem Wetterpionier aus den USA. Er machte sich für die noch sehr junge Zunft der Meteorologie unter anderem damit verdient, dass er als erster mittels Heißluftballon die Änderungen von Temperatur, Luftdruck und Feuchtigkeit mit der Höhe aufzeichnete. Dies geschah während eines Überflugs des Ärmelkanals mit dem Pionier des Heißluftballonflugs Jean-Pierre Blanchard. Angeblich mussten sie Ballast abwerfen, um nicht im Wasser zu landen, weshalb sie unter anderem ihre Hosen über Bord warfen.

Am vergangen Freitag (2.2.) war Lichtmess, besser bekannt als Groundhog Day. Murmeltier Punxsutawney Phil sah bei dieser Gelegenheit seinen Schatten, ergo bleibt es sechs weitere Wochen Winter. Wiarton Willie, ein Albino Murmeltier aus Kanada, stimmt mit Phil überein. Staten Island Chuck und Pierre C. Shadeaux, letzterer ein Nutria (südamerikanische Biberratte), sahen ihre Schatten hingegen nicht. Möglicherweise wird es also in manchen Gegenden doch schon früher Frühling.

Hier zum Abschluss Punxsutawney Phils wichtige Prognose als Video:

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