Schneebericht Ammergebirge, 13.01.2019

Schneelage

Nachdem ich die letzten vier Tage bei unterschiedlichsten Verhältnissen in den Ammergauern auf Skitour war, möchte ich hier kurz die Situation beschreiben.In der letzten Woche ist in den Ammergauern sehr viel Schnee gefallen. Auch im Tallagen bis Sonntag ca ein ¾ Meter Schnee. An den Bergen entsprechend mehr. Der Regen seit Sonntagmorgen hat die Schneedecke im Tal gemindert. Ab 1100m hat es aber auch am Sonntag den ganzen Tag geschneit. Neben der hohen Lawinengefahr war ein weiterer beschränkender Faktor, dass „zu viel“ Schnee lag. Um wirklich sinnvoll abfahren zu können, mussten die Hänge eine gewisse Steigung (~mind. 30 Grad) haben oder bereits gespurt gewesen sein, da mensch sonst einfach stecken geblieben ist. Noch unbegangene Touren, waren nur sehr schwer möglich, da das ein Spuren in Tiefschnee von 1 Meter oder mehr bedeutete (siehe Foto). Wahrscheinlich wird sich das Problem durch den neuerlichen Schneefall noch verstärken.Die Skitouren um Ober- und Unterammergau wurden größtenteils gemacht, auch Graßhügel die sonst meistens zu wenig Schnee führen (z.B Aufacker). Im Graswangtal wurde beispielsweise der Scheinberg am Wochenende schon begangen.

Schneequalität

Donnerstag und Freitag waren wir noch bei feinem bodenlosem Pulver im Ammertal unterwegs; am Samstag im Graswangtal bei schwerfahrbarem gesetztem Pulver mit einem Schmelzharschdeckel; Sonntag dann wieder bei feinem Pulver und Sulz (unter 1100).

Die Situation ist kritisch zu beurteilen. Der viele Neuschnee fiel unter starkem Windeinfluss. Ich habe einige spontane Schneebrettanrisse gesehen. In Kombination mit der Erwärmung und dem Regen am Sonntag, sind Nassschneerutsche und Gleitschneelawinen ein Thema. Wir waren eigentlich immer zurückhaltend unterwegs und haben exponierte Stellen gemieden und 2 Mal unsere Tour verfrüht abgebrochen.

Gesamteindruck

Es waren verrückte Tage. Wir waren uns zum ersten Mal einig, dass auf einer Tour zu viel Schnee lag, als wir in der Aufstiegsspur wieder abgefahren sind, weil mensch daneben nicht fahren konnte.

Eine sinnvolle Tourenplanung ist gerade sehr schwierig.