Schneebericht Nordkette, 24.02.2019

Schneelage

Die letzten Wochen haben schon ein bisschen Schnee tauen lassen. Da vorher wirklich sehr viel Schnee lag, reicht es im Allgemeinen noch für 4 Sterne. Ganz oben schaut es allerdings nicht so gut aus, viele Kämme sind abgeweht. Nordseitig war viel Wind drin, dort muss man bei steileren Sachen wohl auf Steinkontakt achten. Weiter unten sind die Latschenfelder alle noch komplett zugeschneit. Ganz runter zur Hungerburg bin ich heute nicht gefahren, könnte mittlerweile auch eher knapp werden bis ganz runter.

Schneequalität

Abfahrt um 11:45 Uhr von ca. 2400m. Freitag hat es etwas Neuschnee gegeben, der Südostseitig zu dieser Uhrzeit schon sehr nass war. Südseitig hat es gut gepasst, ganz oben südwestseitig war sogar noch hart.Durch den Neuschnee gibt es noch keinen schönen Firn. Süd- und südostseitig hat es noch keinen guten Deckel gehabt. War ingesamt trotzdem in Ordnung zu fahren. Unten raus in einem kurzen komplett schattenseitigen Abschnitt gab es sogar noch gesetzten Pulver.

Der Triebschnee hat sich aufgrund der relativ hohen Temperaturen und der Sonneneinstrahlung gut gesetzt. Südseitig ist im Tagesverlauf auf nasse Lockerschneelawinen zu achten. Und die Gleitschneeproblematik wird wohl den restlichen Winter über erhalten bleiben. Zum Teil ist schon gut was runter gekommen (im Auslauf der Diretissima, Hänge westlich der Seegrube), einiges hängt aber noch drin.

Gesamteindruck

Reicht für knappe 3 Sterne aufgrund von einem kleinen Abenteuerbonus. Der Aufstieg war heute sicher besser und interessanter als die Abfahrt.
Vom Einstieg des Innsbrucker Klettersteiges über die Seegrubenspitze und die östliche Kaminspitze auf einen kleinen Gipfel etwas weiter westlich. Von dort gibt es eine nette Line zum Abfahren Richtung Parklift Bergstation.
Im Klettersteig liegt aufgrund des starken Windeinflusses nicht sehr viel Schnee. Das Seil ist an einigen Stellen nicht unterhalb vom Schnee vergraben. Trotzdem sollte man ein eigenes Seil mitnehmen, um sich an ein paar Stellen sichern zu können. Richtung Süden ist der Grat zum Teil stark überwechtet. Abstand zu den Wechten halten und zusätzlich auf Löcher in der Schneedecke achten, in die man nicht reinfallen will.
Insgesamt ein nettes, alpines Abenteuer in direkter Nähe vom Skigebiet. Man befindet sich allerdings fast durchwegs in Absturzgelände. Einen sicheren Umgang mit Steigeisen und Pickel in exponiertem Gelände sowie ein eigenes Seil zum Sichern sollte man mitbringen.