In der Bell 412 von Heli Tirol bei Imst wird’s gemütlich. Eigentlich fasst der Hubschrauber 13 Personen, aber mit dem Team vom LWD Tirol, österreichischen Journalisten samt Kameraausrüstung und mir bekommen wir den fliegenden Kleinbus schnell voll. Der Anblick der weißen Gipfel und einladenden Hänge nach dem ersten größeren Schneefall des Winters ist atemberaubend. Wir fliegen über das Pitz- und Ötztal ins Stubaital.
Dreamteam mit internationalem Renommee
Vorn beim Piloten sitzt Paul Kössler, gelernter Elektrotechniker und seit 15 Jahren technischer Leiter des LWD. Er wird heute zwei der 200 Wetterstationen warten, die dem LWD täglich 288.000 Daten liefern. Rechts neben mir sind Rudi Mair und Patrick Nairz längst mit ihrer Arbeit beschäftigt und beobachten genau das Gelände unter uns.
Dr. Rudi Mair leitet seit 1999 den Lawinenwarndienst Tirol: „Als ich 1990 mit meiner Arbeit für den Lawinenwarndienst begonnen habe, gab es noch keine einzige Messstation,“ erzählt Mair. Heute sind die Tiroler führend bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Technologien und Kommunikationswege. So waren sie die ersten, die im Internet und später über eine App den Lawinenlagebericht herausgaben, haben diesen Winter mit avalanche.report den weltweit ersten grenzüberschreitenden LLB mit Südtirol und Trentino auf den Weg gebracht, der zudem schon am Vortag um 17 Uhr erscheint (Mehr dazu HIER) und benutzen seit diesem Winter als einziger Warndienst außer den Schweizern den vom Schweizer SLF entwickelten SnowMicroPen© - ein spannendes Gerät, doch dazu später mehr.
Patrick Nairz sein zeitlich befristetes Volontariat beim LWD eigentlich schon beendet, als im Februar 1999 die Lawinenkatastrophe in Galtür geschah und Mair dringend Unterstützung benötigte. Seitdem sind die beiden ein eingespieltes Team.