Schneebericht Graubünden, 05.01.2021

Schneelage

Wir waren im Val Müstair unterwegs (also nur oberhalb von 1600m und tendenziell der Alpensüdseite zuzuordnen). Dort waren alle Expositionen bis ins Tal fahrbar. Grate und Rücken oberhalb von 2500m sind stark abgeblasen, Rinnen und Mulden können aber ohne Steinkontakt mit richtig Speed bearbeitet werden.

Schneequalität

Feinstes Pulver. In windgeschützten und schattigen Bereichen liegen 30cm Zucker auf einer ebenso dicken weichen Schicht, es staubt also ganz gewaltig. Dank der sehr kalten Temperaturen dürfte der Schnee auch in den nächsten Tagen nicht nur in den Schattenhängen annehmbar bleiben.

Es wird vor Trieb- und Altschnee gewarnt. Die Schweizer geben einen 2er, Livigno und Südtirol einen 3er. Den Altschnee kann ich nicht beurteilen. Die Luft war zu kalt und der Schnee zu pulvrig um Zeit für ein Schneeprofil zu finden. Ich hatte das Gefühl, dass eine ältere Triebschneeschicht in hochgelegenen Nordhängen dünn eingeschneit war, mächtige Wechten bestätigen das. Was die Routenwahl angeht, waren wir defensiv unterwegs. Das gilt eigentlich auch für alle anderen: die einschlägigen Rinnen waren nicht eingespurt. Wir haben keine Lawinen gesehen und keine Wummgeräusche vernommen.

Gesamteindruck

Insbesondere für Alpennordseitenbewohner wie mich waren das paradiesische Tage. Wer auch unter 35° Spaß haben kann, kommt in der Gegend auf alle Fälle auf seine Kosten.
Der fehlende fünfte Stern ist einzig und allein der (für mich) unklaren Lawinengefahr geschuldet.