Schneebericht Oberbayern, 15.04.2019

Schneelage

Nord- und Nordostseitig ehts auf freien Hängen um 1200 - 1300 m mit geschlossenener Schneedecke los. Dort dann schlagartig, v.a. in Senken, Rinnen und Mulden noch ordentlich Mächtigkeit. Bild 1 zeigt den süd(0st)ausgerichteten Hang mit der Normalroute zum Geigelstein, also gibts über 1500 m auch sonnseitig noch etwas Schneeauflage. Trotzdem sind nordausgerichtete Hänge unten raus wie auch oben absolut zu empfehlen.

Schneequalität

Eigentlich gar nicht so schlecht. Weicher Schmierfirnsulz auf meist sehr kompakter, nasser, aber nicht triefender Altschneedecke. Im sehr Steilen rutscht man mit der obersten Schicht gern mal ab. Nur selten bremsend.

Echt beeindruckend, wie viel Vegetation diesen Winter Schneebruch und Lawinen zum Opfer gefallen ist. Überall liegen Stöcke, Äste, Bäume rum. Dafür brauchts mehrere normale Winter. Tageszeitliche Erwärmung war ausgegeben und durchaus zu bestätigen. Zunehmend werden auch reine Nordeseiten unangenehm warm und Wechtenbrüche kommen auch dazu, insbesondere, weil sie vielerorts auch noch viel nassen Lockerschnee mitreißen können. Das Gleitschneemaul im Foto (N, 1400 m) ist gute 1,50 - 2 m tief.

Gesamteindruck

Auch wenn laut König Franze im Monaco di Bavaria immer "ein bissel was" noch geht, so muss man es langsam langsam doch eher mit dem guten alten "rien ne va plus" der französischen Skiboheme halten und in höhere, schattigere, steilere Gefilde ziehen. Gänzlich das Kraut ausgeschüttet hat mir mein erneutes Fellversagen im Gipfelhang (Scheiß-Hybridkleber!). Das schönste an der Tour war dann doch eher der Bike-Teil durch die Achentaler Obstbaumblüte, auch wenn der Schnee eigentlich funky genug für 2 Sterne gewesen wäre.