Schneebericht Riesengebirge, 09.02.2015

Schneelage

Die Schneesituation fällt in den beiden angrenzenden Länderteilen des Gebirges trotz seiner geringen Größe sehr unterschiedlich aus. Der tschechische Teil, auf der Südseite und im Speziellen die westlich gewandten Gebirgsrücken und Täler verfügen über eine gute Unterlage von ca 60cm ab ca. 800m mit on top bis 40 cm Neuschnee, der während der letzten 10 Tagen hinzu gekommnen ist. Im Speziellen gilt diese Aussage für die Gebiete Harrachov, Rokytnice und Spindler Mühle. Freeriden ist quasi von top of the world bei 1400m ;-) bis auf 850m ohne Bodenkontakt möglich. In den östlichen Gebirgsteilen und im Speziellen auf der eher schroffen Nordseite des Gebirges, der polnischen Seite, sind die Schneemengen wesentlich geriger ausgefallen. Im Prinzip besteht nur eine schlechte, durch stake Winde bedingte eisige Basis. Nur in den Kesseln und Rinnen sind größere Mengen an Triebschnee zu finden. Steinkontakt ist nahezu unausweichlich.

Schneequalität

Gefestigte Unterlage mit 20 – 40cm Neuschnee als Auflage gefallen bis Mitte vergangener Woche leicht trocken und ohne Windeinwirkung. Durch den kurzzeitigen Wärmeeinbruch am Samstag, den 7.02. dürfte sich der Schnee in exponierten Südlagen in Nassschnee, bzw. im Verlauf des daruffolgenden Kälteeinbruchs und Sturmes in ein großes Fragezeichen mit Harschdeckel verwandelt haben. In schattigen Hanglagen hat sich der Schnee gut konserviert. Die orkanartigen Winde in der Nacht vom 7. auf den 8.02. dürften jedoch eine signifikante Menge an Schnee verfrachtet haben. Geschützte Gebiete im Süden und Westen waren hierbei möglicherweise begünstigt – definitiv zu Ungunsten der ohnehin schon schneearmen Nordseite.

LWS 3. Angespannt. Die tschechische Bergrettung gibt seit den Schneefällen der vergangenen Woche Lawinenstufe 3 für Nord-Ost und seit Sonntag für alle Hanglagen aus. http://www.horskasluzba.cz/cz/pocasi-na-horach/lavinova-predpoved/krkonose

Gesamteindruck

Abgesehen von der sich seit dem Wochenende stark verändernden Situation ein sehr gespaltener Gesamteindruck. Empfehlenswert ist der Besuch der tschechischen Westteile des Gebirges. Für die Jahresziet mit durchschnittlichen Schneemengen. (Die größsten Niederschlagsmenger werden im Riesengebirge mitte Februar und März verzeichnet. Es könnte aber durchaus mehr sein. Die polnische Nordseite benötigt definitiv ein signifikantes MEHR !