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Abenteuer & Reisen

Ein Snowboardmanager auf Schneesuche – oder der Fuji, Japans heiligster Berg

Ein "harter" Job

von Holger Feist 17.12.2008
Da wir in der Snowboardbranche arbeiten, haben wir mehr oder weniger das ganze Jahr über mit unserer Lieblingsbeschäftigung Snowboarden zu tun. Soweit die Theorie. Hier wie es tatsächlich sein kann.

Da wir in der Snowboardbranche arbeiten, haben wir mehr oder weniger das ganze Jahr über mit unserer Lieblingsbeschäftigung Snowboarden zu tun. Soweit die Theorie. Hier wie es tatsächlich sein kann.

Endlich Schneekontakt – Hoffentlich hat die Suche ein "happy end"...

Herbst 2004: Die neuen Boards müssen getestet werden. Toll eigentlich. Wir sind auf dem Gletscher, aber bei so wenig Schnee kann man nicht wirklich vom Boarden sprechen. Na ja, ist ja noch früh und Schnee wird sicherlich bald kommen.

Dezember 2004: Schnee kam immer noch keiner aber die Foto-Shoots mit den Teamfahrern für den Katalog usw. stehen an. Bekannterweise gibt’s in Katalogen immer extrem viel Powder, dazu verschneite Berge und schöne Pipe-Action zu sehen. Nur, wo sollen wir solche Fotos ohne Schnee machen?

Irgendwie bekommen wir es doch mit den Bildern hin und erwischen die einzigen Powder-Tage bzw. schlimmer noch: unsere Team-Fahrer erwischen „die Powder-Tage“.

Der Katalog ist im Druck, ordentlich Boarden war ich immer noch nicht und jetzt läuft die Vorbereitung für die ISPO auf Hochtouren. Das heißt, in der Regel eine 6 bis 7 Tage Woche, nein nicht am Berg, sondern im Office. Ist ja aber kein Problem, da immer noch nicht viel Schnee liegt. Das ändert sich dann Mitte Januar, denn Schnee kommt reichlich.

Jetzt sollte nur noch Zeit zum Boarden sein, die fehlt aber. Immerhin bekommen wir noch zweimal ein paar super-fette Powder-Runs morgens kurz vor dem Office hin.

Die ISPO läuft, es hat Schnee in Massen aber jetzt wird nur noch über’s Snowboarden „gesprochen“, diskutiert, philosophiert und verhandelt. Schnee ist genug da und ich kann nicht raus!

Die Messe ist vorbei und ich könnte in den Schnee, aber nein, es stehen noch ein paar wichtige Meetings an und an’s Boarden ist nicht zu denken. Es kommt noch mehr Schnee und ich bin auf dem Weg zum Flughafen. Nicht zur Heli-Base, sondern zum Lufthansa-Schalter auf dem Weg nach Tokyo. Kurz nach dem Start sehe ich die verschneiten Berge und ich muss zur SBJ (Snowboard Messe in Japan). Auch hier hat man mit Boarden nur verbal zu tun und ich bekomme täglich mails, wie gut der Powder zu Hause ist. Schön für euch!

Die Messe ist vorbei…

und es sollte endlich Zeit sein zwei Tage Boarden zu gehen. Ich mach mich auf den Weg nach Myoko, ein Freeride-Gebiet in der Nähe von Nagano treffe dort Atzu, einen unserer Teamfahrer und wir wollen Powdern gehen. Im Ort liegen schon 2,5 m Schnee, aber ich werde gleich gewarnt. Seit Wochen schneite es und hatte Powder, aber die letzten zwei Tage war es warm und vom Powder ist nicht mehr viel da. Wir fahren mit dem Lift so weit hoch wie es geht und laufen mit Schneeschuhen auf dem Gipfel. Im oberen Teil der Abfahrt ist es doch noch pulvrig, weiter unter eher firnig.Über Nacht setzt Schneefall ein und am morgen liegen doch 15 cm Neuschnee. Powdern geht gerade so, da nicht genug Schnee fiel, um die harte Unterlage zu überdecken.Zuhause kam anscheinend noch mehr Schnee… Wenigsten werde ich durch Japanisches Essen für Fortgeschrittene und durch ein tägliches Bad im Onsen (heiße Quellen) verwöhnt.

Ortswechsel…

Wir haben in Ishiuchi einen Snowboard-Test mit Kunden und mittlerweile ist es eher frühlingshaft. Die Gegend um Ishuichi ist bekannt für den besten Reis (Tenkuumai) in Japan. Dieser wird zum Trocknen im Sommer auf die Vierersessel eines Doppelmayer-Lifts gelegt und fährt seine Runden bis er genug Bergluft abbekommen hat. Kein Spaß, das ist wirklich so!Gegen Abend setzt Schneeregen ein und als wir von der Bar in Hotel zurücklaufen, tapse ich im Dunkeln in drei Wasserfallen und habe komplett nasse Schuhe. Hier werden die Straßen mit heißem Wasser besprenkelt, damit der Schnee nicht liegen bleibt. Sobald die Dinger losspritzen kommt Schnee!Und tatsächlich, morgens liegen 30 cm Neuschnee… yeah, endlich. Bin gleich um acht am Lift. Nur leider eignet sich dieses Gebiet nicht wirklich zum Freeriden und nach ein paar Runs ist alles vorbei. Jetzt müsste man in Myoko sein…!Es schneit und schneit und ich muss zurück nach Tokyo und flieg weiter nach Vancouver. Da liegt aber leider dieses Jahr gar kein Schnee!Hab gestern wieder ein Mail bekommen, zuhause ist es noch immer sensationell…

Text: Holger Feist

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