An der Veranstaltung nahm ich teil, um Informationen zur QRM aus erster Hand zu bekommen und Fragen dazu stellen zu können. Die Dozierenden waren Günter Schmudlach (kürzlich interviewt vom SchneeGestöber), der Initiator von Skitourenguru.ch und der QRM, und Kurt Winkler, Lawinenwarner am SLF, Bergführer und Autor der Ausbildungshandbücher Bergsport Sommer und Bergsport Winter. Günter hat seinen Job als Software-Entwickler 2012 an den Nagel gehängt und stattdessen begonnen, einen Algorithmus zur Lawinenprävention zu entwickeln. Herausgekommen ist eine Plattform, die Skitouren an Hand des Lawinenbulletins und des Geländes täglich bewertet. Inzwischen sind es in der Schweiz deren 1000. Die erste Version war 2014/15 einsatzbereit und sorgte in Fachkreisen für viel Diskussion. Mittlerweile ist Skitourenguru zur etablierten Plattform angewachsen und wird durch starke Partner unterstützt. Der Schweizer Alpenverein (SAC) empfiehlt die Plattform zur Tourenplanung. Ab diesem Winter basiert die Bewertung von Skitourenguru auf der QRM.
Aber worum geht es jetzt eigentlich?
Ganz einfach gesagt, beruht die QRM auf der maschinellen Auswertung von Daten zu Skitourenrouten und Lawinenunfällen. 48 000 Kilometer GPS-Tracks und 1.469 in der Schweiz registrierte Lawinenunfälle wurden genauer „gescannt“ und ausgewertet. Aus den gewonnen Erkenntnissen wird es möglich, jedem Punkt im Gelände ein Risiko zuzuweisen.
Im Gegensatz zur klassischen grafischen Reduktionmethode (GRM) erlaubt die QRM jedoch die Abschätzung von quantitativen Risiko-Relationen. Das Gelände wird somit nicht einfach nur in Klassen eingeteilt, sondern jedem Punkt wird ein kontinuierliches Risiko zugewiesen. In der Risikokarte wird dies durch Farbübergänge ausgedrückt, hier zu sehen in der Gefahrenkarte.