Die Lawinengrundausrüstung ist unverzichtbar, sobald du die gesicherten Pisten verlässt. Aber genauso wie für das Fahren im freien Gelände ein gewisses Fahrkönnen notwendig ist, muss auch der Umgang mit der Lawinen-Verschütteten-Such-Ausrüstung beherrscht werden.
Lawinen-Verschütteten-Suchgeräte
Lawinen-Verschütteten-Suchgeräte, kurz LVS, sind Grundbestandteil jeder Freeride-Ausrüstung. So wie man nicht nackt aus dem Haus geht, verlässt man nie ohne LVS-Gerät die Piste. Hier stellen wir euch die aktuellen Modelle vor. Eins jedoch schon mal vorweg: Das wichtigste beim LVS ist regelmäßiges Üben!
LVS-Geräte – Digital- und Analog-Geräte
Nie war die Auswahl größer – nie waren die Geräte besser?
Funktion LVS-Geräte senden und empfangen elektromagnetische Signale in einer Reichweite von 20-80 m mit der Frequenz von 457 KHZ. Dabei halten sie Temperaturen von minus 30°C bis +40°C aus. LVS-Geräte sind immer Sender-Empfänger-Geräte, das heißt: Sobald das Gerät eingeschaltet ist, befindet es sich im Sende-Modus. Kommt es nun zum Lawinenunfall, kann man auf "Empfangen" umschalten und so die verschüttete Person suchen und finden.
- Digitale und analoge Geräte: Es gibt digitale und noch immer einige analoge LVS-Geräte auf dem Markt. Einige besitzen beide Funktionsmöglichkeiten. "Analog" bedeutet, dass die Suche über eine akustische Ortung abläuft. Je näher man dem Verschütteten kommt, desto lauter wird das Signal. Zusätzlich verfügen sie über eine optische Anzeige, was die Suche z.B. bei Sturm erleichtert. Analoge Geräte sind sehr zuverlässig, aber nicht so komfortabel wie ihre digitalen Kollegen. Gutes Training ist daher obligatorisch!
- Bei "Digitalen-Geräten" wird das Sendersignal digital verarbeitet und der Suchende wird über die Display-Anzeige zum Verschütteten gelenkt. Angezeigt werden Entfernung und Richtung zum Verschütteten, was die Suche stark vereinfacht. Häufig gibt es auch Zusatzfunktionen, wie etwa akustische Unterstützung oder Anzeige von Mehrfachverschüttungen. Auch bei den digitalen Geräten, ist regelmäßiges Üben notwendig!
Grundsätzliches:
- Gründliches Studieren, Ausprobieren und Üben
- Regelmäßge Überprüfung der Batterien
- Immer direkt am Körper tragen
- Funktions-Check am Morgen, vor dem ersten Aufliften oder Beginn der Tour (Sende- und Empfangscheck!)
Lawinenschaufeln
Eine gute Lawinenschaufel ist Pflicht. Wer meint darauf verzichten zu können, um im Ernstfall mit den Händen, Snowboard o.ä. zu graben, soll das einfach mal an einem Lawinenkegel ausprobieren. Ergebnis: chancenlos!
Eine gute Lawinenschaufel besteht aus Metall und nicht aus Kunststoff und ist:
- bruchfest und stabil,
- leicht und kann zerlegt werden,
- verfügt über ein ausreichend großes Schaufelblatt,
- ohne scharfe Ecken und Kanten, damit man sich beim Sturz nicht verletzt,
- liegt gut in der Hand
Lawinensonde
Eine Lawinensonde ist im Prinzip eine zusammensteckbare Stange mit einer Metallspitze am vorderen Ende. Mit Hilfe der Sonde wird das Suchergebnis durch das LVS überprüft (Lage des Verschütteten, Verschüttungstiefe). So muss man nicht auf gut Glück losbuddeln und spart entscheidende Zeit. Ist der Verschüttete nicht mit einem LVS-Gerät ausgestattet, ist die Sonde die einzige Möglichkeit(!) zu suchen bis die organisierte Rettung eintrifft.
Freeride-Rucksäcke
Die Auswahl an Freeride-Rucksäcken ist riesig groß. Von 15-70 Liter Packvolumen ist alles an Formen und Tragesystemen zu haben was man sich vorstellen kann. Einige Rucksäcke verfügen bereits über einen integrierten Rückenprotektor. Ein guter Rucksack ist stabil und haltbar genäht, halbwegs wasserdicht, und lässt sich auch voll bepackt noch komfortabel tragen. Die Reißverschlüsse müssen auch unter Belastung gut funktionieren.
Hier einige sinnvolle Features für Freeride-Rucksäcke:
- Hüft- und Brustgurt
- Solides Tragesystem
- Rückenschutz
- Volumeneinstellung
- Befestigungsmöglichkeit für Ski/Snowboard, Stöcke, Pickel
- Separate Fächer für Lawinenschaufelblatt/-stiel und Sonde
- Tasche und Schlauchführung für Trinksystem