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Skitourenfelle-Vergleichstest 2011

Skitourenfelle-Vergleichstest 2011 | Aufstiegshilfen für Freerider

von German Wehinger 04.04.2011
Auch wenn man einem Skitourenfell als Freerider oft wenig Beachtung schenkt, sollte man das Kapitel Pflege immer im Hinterkopf behalten. Die Skitourenfelle streifen ständig im Schnee und verlieren durch die Reibung und den Schneekontakt ihre Imprägnierung. Naturhaare sind hier stärker beeinflusst, als Synthetikprodukte. Bei nachlassenden Steig- oder Gleiteigenschaften sollte man sich die Pflegehinweise des Herstellers zu Gemüte führen. Ein Block Imprägenierwachs zur Erneuerung der Schutzschicht gibt es in jedem Outdoorladen für wenige Taler. Denn gerade bei Fellen, die bereits Feuchtigkeit aufgenommen haben und in kaltem Schnee eingesetzt werden, besteht die Gefahr, dass sich an ihnen Schneeklumpen sammeln – die Felle neigen zum "stollen".

Pflege

Auch wenn man einem Skitourenfell als Freerider oft wenig Beachtung schenkt, so sollte man das Kapitel Pflege immer im Hinterkopf behalten. Die Skitourenfelle streifen ständig im Schnee und verlieren durch die Reibung und den Schneekontakt ihre Imprägnierung. Naturhaare sind hier stärker beeinflusst, als Synthetikprodukte. Bei nachlassenden Steig- oder Gleiteigenschaften sollte man sich die Pflegehinweise des Herstellers zu Gemüte führen. Ein Block Imprägenierwachs zur Erneuerung der Schutzschicht gibt es in jedem Outdoorladen für wenige Taler. Denn gerade bei Fellen, die bereits Feuchtigkeit aufgenommen haben und in kaltem Schnee eingesetzt werden, besteht die Gefahr, dass sich an ihnen Schneeklumpen sammeln – die Felle neigen zum "stollen". Meist sind die Pflegehinweise direkt in der Originalverpackung, oder auf den Webseiten der Hersteller nachlesbar. Weiterhin gilt es die Klebefähigkeit zu beachten. Feuchtigkeit und Dreck verschlechtern die Klebekraft, zudem verbleibt manch ein Kleber gerne an Skibelag oder am meist beiliegenden Trennnetz. Adhäsionskleber, also Kleber die auf Molekularebene unter Druck eine Verbindung mit dem Skibelag eingehen, sollen dagegen resistenter sein, werden aber selten eingesetzt und erfordern überlegtes Handeln, da hier die Verbindung Kleber auf Kleber nicht von jedermann wieder gelöst werden kann.

Testbedingungen
Das PowderGuide-Team hat die Felle im Freeride-Alltag ausführlich getestet und mindestens 3 lange Skitouren mit dem jeweiligen Fell unternommen. Die Bedingungen waren bei den Testern unterschiedlich, da die Tests aber erst seit Februar 2011 durchgeführt wurden, erfolgten die Tests tendeziell eher bei mittleren bis warmen Ski-Temperaturen. Die Aussagen zur Haltbarkeit sind nur bei den Fellen erwähnt, die auch schon mindestens eine ganze durchschnittliche Saison von mindestens 25 Skitouren verwendet wurden.

Freeride-Skitourenfelle 2011

Die Kandidaten – Kurzeindrücke

Black Diamond Glidelite Mohair Pure Custom STS

Das Black Diamond Glidelite Mohair ist ein gutes Tourenfell, das dank der Zuschneidemöglichkeit auch auf echte Freeride-Ski passt. Wäre nicht das schlechte Aufbewahrungsnetz, wäre das Glidelite Mohair Fell von Black Diamond sogar ein sehr gutes Fell.

Positives: Gute Gleiteigenschaften, angenehmes Handling, klein und leicht

Negatives: Vergleichsweise teuer, schlechtes Lagerungsnetz, das lästig ausfranst

Black Diamond Ascension Nylon Custom STS

Das BD Ascension ist ein sehr dauerhaftes Fell mit sehr gutem Kleber. Erste Wahl für alle die weniger Wert auf die Gleiteigenschaften, dafür aber umso mehr auf ein zuverlässiges, robustes Fell legen. Empfehlenswert für längere Reisen und Expeditionen.

Positives: Sehr guter Kleber, sehr robust, zuverlässig, gute Steigeigenschaften.

Negatives: Schlechte Gleiteigenschaften, schwer, hoher Platzbedarf.

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Colltex Split Freeride

Das Colltex Split Freeride ist ein sehr gutes Skitourenfell, das allerdings die erwarteten Stärken und Schwächen eines Splitfells aufzeigt. Die guten Allroundeigenschaften werden durch das umständliche Handling mit den vier zu befestigenden Fellstreifen etwas getrübt. Gleichzeitig ist aber die große Variablität des Splitfells ein Hauptvorteil. Wir empfehlen das Fell eher für kurze und maximal mittellange Aufstiege für Freeride-Varianten. Der fehlende Endhaken und das umständliche Befestigen könnte bei schwierigeren Touren zu Problemen führen. Dafür kann man das Fell auf vielen verschiedenen Ski einsetzen, was besonders dadurch an Reiz gewinnt, da ein gepflegtes Fell einen handelsüblichen Freerideski zeitlich deutlich überlebt.

Positives: Günstig, leicht, gutes Splitfell für kurze und mittellange Aufstiege

Negatives: Pflegebedürftig, Splitfell-typisch umständliches Handling, keine Befestigung am Skiende

Colltex ct40 100% Mohair

Das Colltex ct40 ist definitiv ein Spitzenfell, was sich allerdings auch im hohen Preis wiederspiegelt. Das solide Befestigungssystem und vor allem die Gleiteigenschaften und der Kleber überzeugen.

Positives: Toller Kleber, super Gleiteigenschaften

Negatives: Teuer, pflegebedürftig

Contour Zuschneidefell

Das Contour-Fell ist ein solider Allrounder ohne Spitzenwerte aber auch ohne schwächen. In jeder Situation zu gebrauchen, dabei im Vergleich zu den Mohair-Fellen sicher robuster, und mit besseren Gleiteigenschaften als die reinen Synthetikfelle.

Positives: Gute Allroundperformance, günstig.

Negatives: Altmodisches Befestigungssystem (funktioniert, gibt aber besseres), mäßiger Kleber.

G3 Alpinist Clinbing Skins

Ganz klar spielt das G3 Alpinist in der Oberliga der haarigen Aufstiegshilfen. Gutes Handling und beste Performance erlauben den Genuss der Alpinen Landschaft statt einem Starren auf die Füße. Einzig ein überarbeiteter Endhaken wäre wirklich wünschenswert.

Positives: Beste Performance, gutes Handling, hervorragende Gleiteigenschaften

Negatives: Fummeliger Endhaken

Hightrail Hit Leopard Tip + Tail fix

Auffällig beim Hit Leopard von Novasport ist im Besonderen die Optik. Das Leopardenmuster scheint Tourengeher zu begeistern und hebt in Freeridegruppen die allgemeine Stimmung; zumindest der Aufmerksamkeitsfaktor ist daher unbestritten hoch. Die harten Fakten sind durchmischt. Kann man die eher umständliche Erstmontage durch Direktbestellung mit Zuschneideservice entgehen, ist das Hit Leopard Tip + Tail fix ein gutes Allroundfell, das bis zu einer Breite von 140mm auch die breitesten Ski voll abdeckt. Besonders die Gleiteigenschaften sind zudem besonders positiv hervorzuheben.

Positives: Zuschneide-Service, solide Verarbeitung, Gleiteigenschaften

Negatives: Umständliche Montage (ohne Zuschneideservice), Wasseraufnahme, Design

Kohla 100% Mohair I-clip

Das Multifit Fell 100% Mohair mit I-clip Spannsystem von Kohla weist keine wirklichen Schwächen auf. Es ist ein toller Allrounder mit einfacher Bedienung, und zeigt in allen Testbereichen gute bis sehr gute Werte. Ein Rundum Sorglos-Paket. Einziger kleiner Kritikpunkt ist der Endhaken. Dieser verstellt sich teilweise von alleine wieder bei Aufbewahrung des Fells im Rucksack und neigt dazu das Skiende zu zerkratzen.

Positives: Sehr gute Allroundperformance, keine Schwächen, gutes Handling

Negatives: Pflegebedürftig da 100% Mohair

Kohla Multi Fit Fell Mixed Mohair

Das Multifit aus 70% Mohair und 30% Polyamid mit dem Cobra Twin Spannsystem ist ein ordentliches Skitourenfell. Es bietet eine gute Aufstiegsperformance und ist einfach im Handling. Kritikpunkt sind der abrutschende Fronthaken und die nur gering längenflexible Anpassbarkeit.

Positives: Einfaches Handling, geringes Gesamtgewicht, gute Klebefähigkeit und trotzdem gut ablösbar, günstig

Negatives: Fixierung der Felllänge lässt keine Anpassung auf andere Skier zu, Fronthaken neigt zum abrutschen

Texte: Lorenzo Rieg, German Wehinger, Knut Pohl, Lea Hartl, Tobias Kurzeder, Marius Schwager

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