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Events

4* FWQ Big Mountain Hochfügen 2015 | Report

4 Sterne Wettbewerb der FWQ mit gewohnt hohem Niveau

von Tobias Huber 28.01.2015
Am Wochenende vom 24. bis 25. Januar 2015 versammelten sich bereits zum fünften Mal, abermals einige der besten und motiviertesten Freerider aus zahlreichen Nationen, um beim 4* Contest der Freeride World Qualifier mitzumischen. Bekannt ist der Big Mountain Hochfügen wegen der super Organisation und dem tollen Flair – auch heuer wurden wir trotz hoher Erwartungen nicht enttäuscht …

Die Ausgangslage

Wie auch der Rest von Österreich wurde Hochfügen innerhalb der angebrochenen Saison noch nicht mit den erhofften ergeibigen Schneefällen beglückt. Dadurch wurde schon im Vorhinein bekannt gegeben, dass der Contest dieses Jahr nicht am klassischen Contesthang der „Ostwand“ ausgetragen werden kann, sondern nur der vordere, mehr zur Sonne geneigte Hang genutzt werden durfte. 

Als wir den ersten Blick auf das „neue“ Face werfen konnten, wurde uns sofort klar, warum die Entscheidung des Teams getroffen wurde. Vor allem der untere, technische Teil des traditionellen Hangs hatte so gut wie keine Schneegrundlage und der obere Teil sah stark eingeblasen und somit nicht sicher genug für einen Contest aus.

Nichts desto trotz versprach auch das neue, etwas kürzere Face gute Action und anspruchsvolle Lines.

Freitag

In der Früh versammelten sich wie gewohnt alle Fahrer zum ersten obligatorischen Riders-Meeting und man äußerte erste Bedenken wegen der nicht allzu guten Wettervorhersage für Samstag. Die lokalen Meteorologen kündigten jedoch ein ausreichend langes Wetterfenster für den morgigen Tag an und so wurde der Contest vorerst für Samstag fixiert. Der nachfolgende Face-Check gestaltete sich aufgrund der Wetterlage entsprechend schwierig und durch den Nebel nicht als besonders ergiebig – bald ging es zurück ins Tal.

Am Abend ging es hoch zur 8er Alm, wo wir mit Live-Musik und Glühwein begrüßt wurden. Bei traditionellen Riders-Dinner wurden die Startnummern vergeben und wir wurden mit einem super Gaumenschmaus verwöhnt. So kam es wie gewohnt zu einem entspannten, angenehmen Abend, der auch für unterhaltsame Gespräche mit lange nicht mehr gesehenen Freunden genutzt wurde – so sollte jedes Contest-Wochenende beginnen.

Samstag – potentieller Contesttag

Am Samstag ging‘s dann zeitig los – um acht Uhr in die erste Gondel, um noch genügend Zeit für den Face-Check zu haben. Die Sicht war jedoch abermals sehr eingeschränkt. Wir begnügten uns mit einem kurzem Blick aus den Fenster der 8er Alm, tranken Tee und widmeten uns dem Livestream des Freeride World Tour Stops in Chamonix.

Irgendwann zog es kurzzeitig auf, das Contestface zeitge sich erstmals im guten Licht und eröffnete mehrere interessante Möglichkeiten. Schnell zog jedoch eine neue Schlechtwetterfront heran und der Contest wurde endgültig auf Montag verschoben, was sich schlussendlich als eine sehr gute Entscheidung erwies: am Sonntag gab es nochmal 20 cm frischen Powder.

Die von weiter her angereisten Rider wurden Abends mit einer ausgiebigen Party vertröstet …

Montag

Der Montagmorgen lief ähnlich ab wie zwei Tage zuvor. Früh raus, ergiebig frühstücken, erste Gondel… jedoch mit einem Stückchen mehr Motivation, da geniales Wetter vorhergesagt war und alle sich auf einen tollen Contest freuen konnten.

Wir zwei hatten aufgrund unserer späteren Startnummern (43 und 55) genügend Zeit nochmal unsere Lines genau zu studieren (aufgrund ähnlicher Vorliebe zu Tricks von größeren Cliff ging es um ein und dieselbe Line) und wir konnten sogar den ersten Ridern zuschauen, wie auch von unserem Freund Raphael Webhofer (später dazu mehr).

Inspiriert durch ein hohes Niveau und interessante Runs machten wir uns auf den Weg zum Start.

Der Contest

Gestartet wurde abwechselnd Ski Male und Snowboard Male, später anstelle der Snowboarder die Frauen aus beiden Kategorien. So war mit einem doppelten Judges-Panel ein schneller und spannender Ablauf garantiert.

Ähnlich wie letztes Jahr gab es abermals einen Überraschungssieger bei den Ski Herren: der Schwede Kristopher dominierte bei seinem Qualifier-Debut das internationale Fahrerfeld und belegte mit einem eindrucksvollen, flüssigen und anspruchsvollen Run inklusive einem stylischen Backflip im mittleren Teil des Faces verdient den ersten Platz. Laurent Gauthier aus Kanada, der letztes Jahr auf der Freeride World Tour vertreten war, zeigte einen kreativen Run im (von unten gesehen) rechten Teil mit einem netten Double und einem größeren Sprung zum Abschluss, womit er sich den zweiten Platz sichern konnte. Platz drei und somit vorerst auch der erste Platz in der Austrian Freeride Series erkämpfte sich der Österreicher Raphael Webhofer mit einer Kombination aus einem 360 und einer weiteren 360-Variante (Handdrag 360) – Gratuliere! Über Platz vier durfte sich Erik Zeller (GER) mit einem flüssigen, cleanen Run freuen.

Bei den Snowboard Herren zeigte Thomas Feuerstein (AUT), dass er seine Wildcard mehr als verdient hatte und zeigte mit mehreren Tricks und Grabs, was verspieltes Snowboarden bedeutet. So muss ein Sieger-Run und ein Führender in der Austrian Freeride Series aussehen. Mit nur einem Punkt Rückstand, einer kreativen Linie im steileren Teil und einem flüssigen Run belegte der Deutsche Johannes Schnitzer Platz zwei. Den letzten Platz auf dem Podium konnte sich Nikolas Hollsten (FIN) sichern, dessen Abfahrt ebenfalls sauber gefahren, technische Abschnitte aufwies.

Das Podium der Ski Damen stellte sich ebenfalls als international besetzt heraus: Platz drei sicherte sich die Schwedin Evelina Nilson, gewohnt flüssig und technisch anspruchsvoll. Der zweite Platz ging nach Frankreich: Laure Vallie, mit der letzten Startnummer, nutzte den übriggebliebenen Schnee im rechten Teil des Faces für sich. Den Sieg verdiente sich Arianna Tricomi (ITA) souverän mit einer Cliff-durchsetzter Linie und einem schnellen, aggressiven Fahrstil. Somit führt sie mit Abstand die Gesamtwertung der Qualifier Serie an und ist in der frühen Contestsaison jetzt schon nahezu unangreifbar vorne – wir freuen uns jetzt schon auf die FWT 2016!

Das vierte komplett internationale Podium bei den Snowboard Damen setzte sich wie folgt zusammen: Platz drei ging an Finnland mit Liisa Korpela; vorne wurde es eng – den Sieg sicherte sich die Österreicherin Manuela Mandl (nun Erste in der Austrian Freeride Series) knapp vor Maria Kuzma aus Neuseeland.

Fazit

Der Neuschnee und das gute Wetter machten den Contest abermals zu einem Highlight und es wurde den Zuschauern und den Judges eine super Show geboten. Das Glück war dieses Mal nicht auf unserer Seite, umso motivierter können wir aber in die weitere Contest-Saison starten. So bleibt der Big Mountain Hochfügen uns als unsere Lieblingscontest und ich denke allen Beteiligten ebenfalls sehr positiv in Erinnerung –, wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.

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