Zum Inhalt springen

Cookies 🍪

Diese Website verwendet Cookies, die Ihre Zustimmung brauchen.

Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite
Events

ContestGeschehen 02/2020 | Erster Stopp in Hakuba

Untypische Verhältnisse in Japan

von Tobias Huber 23.01.2020
Hedvig Wessel (NOR), Marion Haerty (FRA), Drew Tabke (USA) und Victor De Le Rue (FRA) heißen die SiegerInnen des ersten Tourstopps der Freeride World Tour 2020 in Hakuba, Japan. Elias Elhardt aus Oberstaufen belegte bei den Snowboardern Platz drei, Tao Kreibich (AUT) und Konstantin Ottner (GER) konnten bei ihrem Debüt leider nicht punkten.

Gender Pay Gap

Im Vorfeld des ersten Tourstopps 2020 gab die FWT zunächst bekannt, dass es ab sofort über alle Kategorien hinweg gleich viel Preisgeld geben wird. Somit wird die Leistung der FahrerInnen der jeweiligen Kategorien gleichermaßen respektiert. Gleichzeitig entsteht mehr Anreiz für FahrerInnen, an Events teilzunehmen und sowohl Teilnehmerinnenzahlen als auch die Leistungsdichte bei Contests können steigen.

Livestream

Wer das Event live - wegen der Zeitverschiebung beim Japan Stopp ja immer mitten in der Nacht - schauen wollte, wurde dieses Mal leider enttäuscht. Kurz bevor das Event am Sonntag den 19.01.2020 startete, gab die FWT bekannt, dass es diesmal für die Stopps in Japan und Kanada einen verzögerten Eventmitschnitt geben wird. Gründe, dies versuchsweise durchzuführen, gibt es wohl mehrere. Zuletzt gab es beim Livestream vor allem beim Kanada Stopp Probleme mit der Übertragung, die das verfolgen des Livestreams zu einer nervenaufreibenden Sache machten. Gleichzeitig ist natürlich die Sendezeit für Europa mitten in der Nacht nicht ideal. Wenn man den Mitschnitt am Montag Abend zur besten Sendezeit und ohne technische Probleme bringt, erreicht man vermutlich ein deutlich größeres Publikum. Zuletzt ermöglicht eine zeitversetzte Ausstrahlung der Organisation auch mehr Spielraum, um z.B. auf Wettereinflüsse zu reagieren, ohne den Livestream stets im Hinterkopf zu haben.

Auch wenn natürlich das Live-Feeling leider wegfällt und man sich etwas hüten muss, in Instagram Posts von FahrerInnen direkt nach dem tatsächlichen Contest nicht zu viel hinein zu interpretieren, damit man die Spannung bis zur Ausstrahlung aufrecht erhalten kann: Der zweistündige Mitschnitt des Contests war eine unterhaltsame Sportsendung.

Der Contest fand am 1790 Meter hohen Kuzureizawa, in der sog. „South Bowl“, statt. Das Face erstreckt sich über 370hm und hatte anspruchsvolle, wechselhafte Verhältnisse bei relativ wenig Schnee zu bieten. Zusätzlich mussten sich leider einige Fahrer, vor allem die Snowboarder und die ersten paar Ski Herren, mit flachem Licht rumschlagen.

Hier geht es zum Video mit allen Runs FWT Stopp in Hakuba.

Snowboard Herren

Das erste Zeichen setzte nach einem beinahe gecrashten Sammy Luebke (USA) bei den Snowboardern Elias Elhardt. Zwei 360s, ein Method und eine runde Line brachten ihn auf den dritten Platz. Auf Platz eins fuhr Titelverteidiger Victor De Le Rue (FRA) und setzt somit seine Erfolgsserie bei der FWT nahtlos fort: Sein Sieg in Hakuba war saisonübergreifend seine fünfte Podiumsplatzierung in Folge. Der 30-Jährige startete mit einem 180 in den Hang und glänzte mit einem weiten Backflip. „Ich habe mit einem guten Trick angefangen, meinem zweiten Backflip in dieser Saison. Es lief wirklich gut. Ich konnte ihn perfekt landen. Danach habe ich allerdings meine Linie verloren und musste improvisieren“ sagte De le Rue anschließend. Während der Rest des Feldes sichtlich mit flachem Licht zu kämpfen hatte, setzte der letzte Starter und Wildcard Inhaber Nils Mindnich noch eine schöne Line in das Face als wäre er nicht zum ersten Mal am Start und landete dadurch auf Platz zwei. Somit bestand das Podium bei den Snowboarden aus Wildcard Einladungen.

Ski Herren

Bei den Skifahrern ging der Sieg an den FWT-Veteranen Drew Tabke (USA), auch Reine Barkered (SWE), ein weiterer Veteran, konnte diesmal punkten. Tabke brachte einen sehr flüssigen Run runter und konnte die Judges mit einem massiven Backflip überzeugen. Hier der Run des Siegers:

Fast gleich tat es ihm der drittplatzierte Barkered, ebenfalls mit Backflip und Drops im technischeren Bereich des Faces. Zwischen den alten Hasen platziert ist der 22-jährige neuseeländische FWT Rookie Hank Bilous. Nach einem Frontflip als Start in das Face zeigte er einen Transfer Air in der Mitte des Hanges, gefolgt von einem 360 bei viel Speed. Während der 35-jährige Tabke sowie der 37-jährige Barkered den Altersdurchschnitt auf den vorderen Plätzen hoch hielten, gab es noch ein paar mehr sehenswerte Runs. Andrew Pollard lässt bei seinen Lines immer auch die Handschrift seines Lehrmeisters Drew Tabke erkennen, ein wirklich beeindruckender Ansatz. Ebenfalls sehenswerte Runs sind beispielsweise jener kreative von Isaac Freeland (USA) sowie Carl Regner Eriksson‘s (SWE) mit seinem 360, Tim Durtschi’s (USA) high speed Run oder der vom stets kontrollierten Tom Pfeiffer (CAN).

Tao Kreibich aus Altach in Vorarlberg (AUT) stand einen Backflip, wollte bei einem 360 zum Schluss aber zu viel, blieb im Schnee hängen und musste sich mit Platz 18 zufriedengeben. „Meine erste FWT-Erfahrung war sehr gemischt“, berichtete er danach. „Ich hatte viel Spaß und fühlte mich gut, bis ich kurz vor dem Ziel ein besseres Resultat weggegeben habe.“ Konstantin Ottner aus Kaufbeuren (GER) stürzte nach einem Backflip am selben Cliff und landete auf Rang 19.

Snowboard Damen

Marion Haerty (FRA), Titelverteidigerin bei den Snowboarderinnen, machte dort weiter, wo sie letzte Saison aufgehört hatte: Nach vier Siegen bei den letzten vier Events des Vorjahres ließ sie auch zum Saisonauftakt in Hakuba nichts anbrennen. Sie zeigte vier schöne Airs und eine selbstbewusste Linienwahl. „Ich hatte viel Spaß“, kommentierte sie danach. „Der Schnee war besser, als ich erwartet hatte.“ Platz zwei ging an Michaela Davis-Meehand (AUS), die sich letzte Saison beim FWQ für die Tour qualifiziert hatte und nun mit ihrer originellen Linienwahl sowie einer Serie von Sprüngen gleich bewiesen hat, dass sie keine Eingewöhnungzeit benötigt. Dritte wurde Erika Vikander (USA).

Ski Damen

Bei den Ski Damen bot das Podium diesmal kaum Überraschungen: Hedvig Wessel (NOR) gewann durch einen wirklich hohen Backflip. Wessel zeigte bereits vergangenes Jahr einen Backflip beim Stopp in Japan, dieses Jahr verhalf er ihr zum Sieg. Zweite wurde Doppelweltmeisterin und Titelverteidigerin Arianna Tricomi (ITA), die quasi ihren „Spezial Trick“, den 360, zeigte. Den dritten Platz sicherte sich Elisabeth Gerritzen (SUI) mit einem sehr schnell gefahrenen, nahezu fehlerlosen Run, wie man es von ihr mittlerweile gewohnt ist.

Der zweite Tourstopp der FWT 2020 findet zwischen 6. und 12. Februar 2020 in Kicking Horse, Golden, BC (Kanada) statt. Die aktuellsten Updates hierzu findet man auf den Social-Media-Kanälen der FWT und auf www.freerideworldtour.com. Dort finden sich auch alle Resultate und der Replay vom Japan-Stopp!

Fotogalerie

Ähnliche Artikel

Kommentare