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Events

Contestgeschehen 05 2017/18 | 2x FWT Kicking Horse, FWQ Ärger

Tourbeginn und diskussionswürdige Qualifier

von Tobias Huber 13.02.2018
Bereits vor einer Woche fanden in Kicking Horse (CA) gleich zwei FWT Stopps statt. Bei manchen Qualifiern gab es am Wochenende ein paar organisatorische Unklarheiten und enttäuschte potentielle TeilnehmerInnen. Hier eine kurze Zusammenfassung der FWT und näheres zu den Qualifiern in Hochfügen, am Hochfelln und den FWQ und FJT Events in Alpbach.

FWT Recap

Vergangene Woche konnten sowohl der geplante Kicking Horse Tourstopp als auch der verschobene Hakuba Contest an zwei Tagen in Folge durchgezogen werden. Bei nicht ganz idealen Sichtverhältnissen für manche Starter an den beiden Tagen (Snowboard Männer am ersten, Snowboard Damen am zweiten Termin) ging um die ersten wichtigen FWT Punkte der Saison.

Auf den eher kürzeren Faces war es für die TeilnehmerInnen nicht einfach, sich mangels Möglichkeiten von der Masse abzuheben. Das wurde bei beiden Wettbewerben der Ski Herren deutlich, da hier die Topplatzierungen je nach Geschmack des Betrachters eigentlich austauschbar wären und sich die Platzierungen nur durch Feinheiten und kleine Unsicherheiten begründen ließen. Nichtdestotrotz stach Logan Pehota mit der Winning Line und dem höchsten Drop hervor. Auch Markus Eder beeindruckte - nach zwei Saisonen Pause lässt er seine Filmerfahrung einfließen und hat das Potential dazu, die Finesse der Runs eines Sam Anthamatten weiterhin auf der Tour zu präsentieren.

Bei den Ski Damen ging es sowohl für Eva Walkner als auch für Arianna Tricomi sehr erfolgreich in die neue Saison: Mit einem ersten und zweiten Platz für Tricomi sowie einem ersten und dritten Platz für Walkner dominieren sie die Ski Damen Kategorie. Während Walkner ihre Erfahrung ausspielt, zeigt Tricomi eindrücklich, wie man mit Geschwindigkeit, Entschlossenheit und Skikontrolle solide, spaßig aussehende Runs herunter bringt. Nach dem Wechsel ihres Skisponsors fährt sie nun den Ski, den sie fahren will und das sieht man deutlich.

Das Niveau bei den Snowboard Herren ist in dieser Saison noch etwas enttäuschend, da Safety Runs fürs Podium reichen. Da hilft leider auch ein Gigi Rüf nichts um das Feld zu pushen, denn dieser muss seine durchaus interessanten Runs erst noch sicher herunter bringen. Man darf hoffen, bald wieder einen 100%ig fitten Sammy Luebke dabei zu haben!

Während der Snowboardcontest der Frauen am zweiten Tag auf dem zur Buckelpiste verkommenen Contesthang im flachen Licht keinen Run ohne Sturz zu ließ, zeigten sie am Tag zuvor zum Teil sehr starke Leistungen. Allen voran der sehr solide Run von Manuela Mandl (AT), die mit ihrem Drop am Anfang den Leistungen der Snowboard Herren in nichts nach stand. Interessant diese Saison ist auch die Teilnahme von Wakana Hama (JPN), die sehr sicher auf dem Snowboard steht und am ersten Tag sogar ca. ein Drittel des Faces switch bewältigte. Leider kam sie während ihres Runs zum Sturz, wie auch am zweiten Tag, was in dem Fall aber trotzdem für den Sieg reichen sollte.

Hier gibts das Replay und die winning runs. Nun hat die Tour zwei Wochen Pause, bis sich dann alle wieder in Andorra treffen um vom 1.-7.3. dort den nächsten Tourstopp auszutragen.

Bei den FWQ lief nicht alles rund

Das nicht Ausnutzen eines vorher angegebenen Wetterfensters enttäuschte am vergangenen Wochenende einige FahrerInnen bei den FWQs in Bayern und Tirol. Da sich die Rider während des angegebenen Zeitfensters vor Ort befinden sollten, um einen Contest bei geeigneten Bedingungen durchzuführen und dafür einiges an Zeit und Kosten auf sich nehmen, hätten sie sich von den Organisatoren der Contests am Hochfelln sowie in Hochfügen ein anderes Vorgehen und zumindest den Versuch, das vorgegebene Zeitfenster auszunutzen, gewünscht.

Hochfelln

Der 1* FWQ Contest wurde zunächst aufgrund einer schlechten Wetterprognose vom 3.2. um eine Woche auf 11.2. verschoben. Obwohl für den Ausweichtermin wieder ähnlich schlechtes Wetter vorhergesagt wurde, versuchten die Organisatoren, den Contest am Samstag durchzuziehen, was aber auf Grund von Nebel und mangelnder Sicht nicht möglich war. Am folgenden Tag wurde der Contest gar nicht erst angesetzt, obwohl die Wetterprognose zumindest nicht schlechter war als für Samstag. Wie der Zufall so will, schien am Sonntag die Sonne und manche Fahrerinnen waren sehr verärgert, dass sie zwar in Form von Unterkünften für Sonntag planen mussten, die Organisatoren aber das Durchführen des Contests innerhalb des angekündigten Wetterfensters gar nicht mehr in Erwägung zogen. Außerdem war es für manche unverständlich, wieso man den Contest nun bei einer ähnlich schlechten Wetterprognose wie in der Vorwoche dennoch ansetzte und damit auch den mühsamen Organisationsprozess (Anreise/Unterkunft) für die TeilnehmerInnen in Gang setzte, aber am zweiten Tag keinen Versuch mehr startete.

Hochfügen

Ähnlich erging es zumindest den Snowboard Herren beim Big Mountain Hochfügen (Ergebnisse, Winning Runs), einem der wenigen 4* FWQ in dieser Gegend und relativ wichtig für die Gesamtwertung. Der Wettbewerb der Snowboard Herren musste auf Grund von schlechter Sicht abgebrochen werden. Obwohl noch drei Tage Wetterfenster eingeplant gewesen wären, wurde ein Nachholen der Kategorie am nächsten oder an den übernächsten Tagen von den Organisatoren nicht in Erwägung gezogen. Für den kommen Tag war die Wetterprognose zumindest ungewiss. Hätte man es am folgenden Sonntag zumindest probiert, wäre man genauso wie am Hochfelln bei perfektem Sonnenschein an den Start gegangen. Die Absage wurde von den Organisatoren mit dem Miteinbeziehen mehrerer Faktoren (Wettervorhersage, bereits zu einem gewissen Anteil gestartetes Feld, FWT/FWQ Regeln) begründet.

Ob der 1* Contest am Hochfelln stattfindet oder nicht, trägt nicht zur Qualifikation für die Worldtour bei, zumindest nicht unmittelbar. Für die meist ungesponsorten TeilnehmerInnen ist es aber dennoch sehr unglücklich, wenn sie viel Zeit und vor allem Kosten (Anfahrt, Übernachtung, Liftticket, nicht gerade niedrige Teilnahmegebühren) aufwenden und dann nicht einmal das eingeplante Zeitfenster ausgenutzt wird. Sowas kann das Interesse beim Nachwuchs, ins Contestfreeriden einzusteigen, sicher verringern. Daher sind die Stimmen aus dem FahrerInnenlager gut nachzuvollziehen, wenn sie darauf drängen, den Contest entweder gleich vorher abzusagen und wenn nicht, dann wenigstens das Wetterfenster auszunutzen.

Beim 4* FWQ in Hochfügen wurden bereits im Vorfeld „große“ Namen als Wildcardteilnehmer angekündigt, hauptsächlich bei den Ski Herren. Dass der Ski Herren Wettbewerb generell mit dem meisten Interesse verfolgt wird, ist kein Geheimnis. Aber gerade der Nachwuchs bei den Snowboard Herren hat es schwer: Während die Durchlässigkeit zur FWT mit nur einem Aufstiegsplatz pro Region ohnehin stark beschränkt ist und dann gleichzeitig immer wieder Snowboard „Legenden“ über Wildcards nachbesetzt werden, werden sich vielleicht manche die Frage stellen, ob sich der ganze Aufwand noch lohnt. Einerseits versucht man mit diesen Wildcards verständlicherweise die Attraktivität beim breiten Publikum zu erhöhen, andererseits setzt man dem FWQ Snowboard Nachwuchs mit solchen Entscheidungen ganz schön zu. Denn auch ohne über die wirklichen Gründe für das nicht in Erwägung Ziehen einer Wiederholung Bescheid zu wissen, muss es sich für die Snowboard Herren so angefühlt haben, als ob nach dem Ski Herren Contest schon alles interessante gelaufen sei und sich für sie der Aufwand am nächsten Tag nicht mehr lohnt. Der mit einer Wildcard eingeladene Snowboard Pro konnte vor dem Abbruch starten und hat den Content on Form eines POV Videos schon mit der gröstmöglichen Reichweite über Social Media verteilt. Dabei wäre das restliche Feld einfach gerne für das nicht refundierbare Startgeld um ihre wertvollen Punkte gefahren. Aus ungesicherten Quellen heißt es, dass von den Fahrern das Angebot gemacht wurde, das Preisgeld aufzuteilen und in die Organisation des Nachholtermins am nächsten Tag zu stecken, was vom Organisationskomitee abgelehnt wurde.

Noch ein FWQ 1* und FJT im Alpbachtal

Nachdem das Skijuwel Alpbach letztes Jahr sein Debüt bei den FWQs feiern durfte, blickte vergangenen Sonntag die Contestszene erneut ins Tiroler Unterland um einen FWQ sowie einen FJT Stopp auszutragen. Obwohl sich das Face bei wechselhaften Wetterbedingungen von seiner schwierigen Seite präsentierte, wagten sich 74 TeilnehmerInnen aus zehn Nationen auf den 2127m hohen Gipfel des „Wiedersberger Horns“ – um 300 Höhenmeter später im besten Fall auf eine einfallsreiche, aber sichere Line zurückblicken zu können. Neu bei der diesjährigen Auflage des Contests in Alpbach waren einige zusätzliche künstliche Takeoffs und ein eigens für den Qualifier gebauter Kicker im Face.

Als Sieger des Ski-Herren Contests ging Philipp Koller hervor: „Ich bin super happy mit meinem Run. Die Takeoffs waren extrem cool, da bin ich auch volles Risiko eingegangen. Das hat sich am Ende bezahlt gemacht.“ Hinter Koller reihte sich als Zweiter Bernhard Gigler ein. Vorjahressieger Markus Breitfuß komplettierte als Dritter das Podest. Einen österreichischen Doppelsieg gab es bei den Snowboardern zu feiern: Andreas Kroh sicherte sich mit einem sehenswerten Run vor seinem Landsmann David Pickl den Platz ganz oben am Stockerl. Dritter wurde der Deutsche Gert Goelen.

Bei ihrer Contest-Premiere war die Österreicherin Lisa-Maria Ulz nicht zu schlagen: „Ich hätte nie damit gerechnet, heute hier zu gewinnen, da es für mich der erste Qualifier-Contest überhaupt ist. Dass es dann so ausgeht, ist einfach nur genial“, erklärte die strahlende Gewinnerin. Dahinter reihte sich die Deutsche Nina Keysberg, Platz drei erkämpfte sich mit Elisabeth Auer wiederum eine heimische Riderin. Einzig bei den Snowboard Damen ging der Sieg nicht nach Österreich. Das Podest präsentierte sich international: Bojana Chalakova aus Bulgarien sicherte sich, nach dem zweiten Platz beim 2*FWQ in Kappl-Paznaun vor einer Woche, in Alpbach den Sieg. Zweite wurde die Deutsche Maria Greither, Dritte die Österreicherin Stefanie Knapp.

Seinen bereits zweiten Sieg in Folge feierte am vergangenen Wochenende der Österreicher Markus Krispler beim Juniors-Bewerb. Der zweite Platz ging an seinen Landsmann Elias Meister, der dritte an Carver Rodman aus den USA. Bei den Damen konnte Jill Frey aus Deutschland den Bewerb für sich entscheiden, vor den beiden Österreicherinnen Vicky Candlin und Christiane Freimann.

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