Nach dem Auftakt in La Clusaz und dem leider abgesagten Engadinsnow fanden sich die Top-Fahrer der FWQ vom 4. bis 5. Februar 2012 im Tiroler Hochfügen (Zillertal) ein, um den Zuschauern trotz (oder gerade wegen!?) Temperaturen um die -20°C ordentlich einzuheizen. Der kalte Pulver und das erstklassige Starterfeld sorgten für eine Freeride-Show auf höchstem Niveau.
Besonders die Ski-Männer lieferten eine Show der Extraklasse ab. Jochen Mesle (GER), Sieger des Open Contest vor ein paar Wochen, gelingt ein stylischer 360 am letzten Cliff der ihm den fünften Platz beschert. Juan Bergada (ARG) öffnet die Trickkiste schon ein wenig früher, ein riesengroßes WOW geht durch die Menge als er in der Anfahrt auf das erste Cliffband verschwindet und mit einem mächtigen 360 wieder auftaucht. Wäre sein Lauf im unteren Abschnitt nur ein klein wenig flüssiger gewesen wäre dem Podium nichts mehr im Wege gestanden. Dort finden wir Fabian „Junior“ Lentsch (AUT) auf dem 3. Platz, der im technischen Schlussteil die kreativste Linie findet, aus der Hauptrinne abbiegt, und mit einem mächtigen Satz über Stock und Stein Richtung Ziel fliegt. Platz zwei geht an den Worldtour-Fahrer Sebastian Hannemann (GER), dessen solider Lauf jedoch auch nicht ausreicht um Dani Fornell Prat (AND) vom obersten Treppchen zu stossen. Der Andorraner springt sämtliche Drops höher und weiter als die Konkurrenz und wirkt bei dem ohnehin schon hohen Tempo noch einmal schneller als alle Anderen. Doch auch außerhalb der Top 5 war das Level enorm gut, das Highlights-Video wird noch für das ein oder andere Oho sorgen.
Bei den Damen war das sehr hohe Tempo auffällig, besonders bei den Skifahrerinnen. Allen voran Pia Nic Gundersen (NOR), die mit ihrer zügigen Fahrt sogar Worldtour-Fahrerin Lorraine Huber (AUT) hinter sich lässt. Matilda Rappaport (SWE) komplettiert das Podium. Auch die Snowboarder konnten aufgrund der guten Verhältnisse spektakuläre Runs zeigen. Irian van Helfteren (NED) gelingt ein sauberer Lauf mit einigen Drops, sodass auch hier die Worldtour-Fahrer Ludo Guillot-Diat (FRA) und Flo Orley (AUT) das Nachsehen haben. Die Snowboarderinnen zeigen ähnlich schnelle Runs wie ihre männlichen Kollegen. Anouck Mouthon (FRA) gewinnt vor Nathalie Zenklusen (SUI) und Manuela Mandl (AUT).
Im FWQ-Ranking zeichnen sich nun schon ein paar Favoriten ab, die Saison ist aber noch lange und bis zum letzten Event in Röldal/Norwegen kann und wird noch vieles passieren. Der Level ist extrem hoch, die Veranstaltungen sehr gut organisiert und auch den Zuschauern scheint die Show zu gefallen. Riesengroßes Lob noch einmal an die Veranstalter und alle Mitarbeiter des Events, die bei wirklich unangenehmen Temperaturen einen sehr guten Job geleistet haben. Sogar als am Sonntagmorgen einige Autos wegen schwacher Batterien oder gefrorenem Diesel oder sonstigem nicht aus Hochfügen weg wollten. Nur dank Ossi, dem hilfsbereiten Tiefladerfahrer von den Bergbahnen, kann der FWQ-Zirkus wieder weiterziehen und wir wieder davon berichten.
Anm.d.Red: Besondere Gratulation an unsere fliegenden Eventreporter und Fotomodelle Fabi Lentsch und Jochen Mesle.