Bluebird und frischer Powder – dazu ein feines Contest-Face mit vielen Cliffs und einigen Kickern zum drüberstreuen! 60 Rider waren am Samstag, dem 23. Februar in Damüls beim Nature Ride Backcountry Contest dabei und stellten eindrucksvoll ihre Fähigkeiten unter Beweis. Bei den Skifahrern konnte sich Marlon Holzmann, vor Sven Rauber und Pascal Sander, schon zum zweiten Mal in Folge durchsetzten- Best Girl war bei den Skifahrern Yvonne Nenning. Die Kategorie Snowboard konnte Andreas Neyer für sich entscheiden, ganz knapp vor Thomas Feurstein und Manuel Holzmann. Kathrin Thum war die Beste unter den Snowboarderinnen. Contest-Teilnehmer Matze Kurzthaler war für PowderGuide vor Ort.
NatureRide – Ein Contest wird erwachsen
2008 startete der erste Nature Ride im vorarlbergerischen Brand. Bei Schneebedingungen die man wohl mit Eis bzw. Harschbedingungen beschreiben könnte ging bereits damals ein top organisierter Contest mit einem ganz eigenen Spirit über die Bühne. Für manche Nachwuchsfahrer war der Contest schon ein Sprungbrett in die Contestszene: Fahrer wie Fabian Lentsch oder Raphael Webhofer konnten hier auf sich aufmerksam machen und sammelten ihre ersten Contestsiege, heute sind sie fixe Größen im FWQ-Zirkus. Nach weiteren erfolgreichen Wiederholungen im Brandtnertal wechselte die Location nach Damüls. Letztes Jahr wurde dort bei sehr viel Schnee, jedoch wiederum bei widrigen Bedingungen, gezeigt was man mit Ski und Board alles machen kann. NatureRide steht für beherrschen deiner Ausrüstung, und zwar technisch: in freien Gelände, in der Luft: von Klippen und von geshapten Obstacles wie Stepdowns oder Rollern.
Zur 2013er Ausgabe
Die Wicked Ruffneck Crew hatte bereits Tage vorher einige Schanzen in den Hang geschöpft. Fotos dieser Schinderei sprachen für sich: Schnee ohne Ende und Sonne satt. Dank der tiefen Temperaturen bildete sich kein Harschdeckel und der Schnee blieb pulvrig bis zum Schluss. Das Wetter am Freitag war eher durchwachsen. Samstag, also Contesttag lachte die Sonne von der Früh bis um 15:00 Uhr, da war der Wettbewerb vorbei und keiner brauchte sie mehr. Einzig ein kleines Nebelfeld verzögerte den Start um 15 Minuten. Sah man jedoch in die anliegenden Täler, die alle bis oben hin mit dichten Nebel gefüllt waren, darf man auch hier vom Glück des Tüchtigen (= die Wicked Ruffneck Crew) sprechen. Sonntags gewann dann der Nebel gegen die Sonne und führte einem das Wetterglück des Contesttages nochmals vor Augen. Weit weg von World Tour und World Tour Qualifier gibt es sie noch, die Contest die nur 39 Euro Startgeld kosten, bei denen es im Ziel ein kleines Eventvillage gibt und bei dem die Afterparty bereits im Startgeld inkludiert ist – und was für eine!
Das Geschehen im Schnee
Nach Ridersmeeting und kurzem Aufstieg konnten sich die Fahrer zwischen zwei Startpunkten entscheiden. Nummer eins am Portlahorn und Nummer zwei direkt über dem Ziel. Die Rider wählten den Startpunkt meist ihrem Stil entsprechend:
Am Startpunkt 2 war die Anzahl der „freestylelastigen“ Fahrern, die ihr Können auf mehr als einer Schanze zeigen wollten, wohl etwas höher, da dieser eine flüssige Line mit insgesamt vier Kickern, von denen man drei in einer Linie anfahren konnte, erlaubte.
Startpunkt 1 lud bereits nach den ersten 30 m mit einem Kicker, den sich nur wenige entgehen ließen. Dort zeigte sich wieder, dass auch der Freestylefahrer beim First Hit seine Probleme haben kann, Routine jedoch immer auf den Füssen landet. Für die Zuschauer die mit einem reinrassigen Bigmountain nicht viel anfangen können und das "spin to win" im Park nicht allzu stylisch finden ist der NatureRide ein Contest, der sich vom Hang und von der Organisation sicher mit Wettbewerben wie RedBull Linecatcher vergleichen darf. Das Feine am NatureRide ist jedoch die Wicked Ruffneck Crew, die es jedem ermöglicht bei ihrem Wettbewerb mitfahren zu können. Egal wie viel Worldtourpunkte oder welche Sponsoren man hat. Ein Schritt zurück im Fahrerfeld, ein Schritt nach vorne in der Freiheit unsres Sports, denn ungefähr in diese Richtung geht der Trend: Den Park und das verspielte Fahren im selbigen ins Gelände bringen.
Die Ergebnisse
Ski:
1. Marlon Holzmann: Corked 720 über den ersten Kicker und danach einen perfekten 20m+ Stepdown
2. Sven Rauber: Nosebutter 360 und zwei 360° ohne auch nur einen der geshapten Kicker zu benutzen
3. Pascal Sander: Nützte den zweiten Startpunkt und dessen freestylelastigen Möglichkeiten voll aus Best Girl: Yvonne Nenning am 9. Platz
Best Trick: Ein Dopplefrontflip à la Simon Lang
Snowboard:
1.Andreas Neyer: Überzeugte knapp aber doch vor Thomas Feuerstein
2.Thomas Feuerstein: Verspielte Line mit gutem Speed
3.Manuel Holzmann: Dropte den 20m Stepdown und baute dort noch den „Best Trick“ ein Best Girl: Katrin Dum auf den 8ten Platz: Eine Speedline in der Falllinie; Perfekter Bigmountainstyle!
Die komplette Ergebnisliste.
Afterparty
Gudrun von Laxenburg brachte die Meute mit einem Konzert, das jeden ohne Unterbrechung durchtanzen ließ, zum Kochen. Die Lightshow und der Sound, der nie zum erliegen kam zeigte wieder einmal, dass diese Music live & laut einfach am besten schmeckt. Danach legte DJ Webstah auf, dachte jedoch nicht daran die Hitze im Saal abklingen zu lassen und ließ jeden der noch fit war bis zum Schluss weiter feiern.
Weitere Bilder in der Gallery und noch viel mehr auf der Facebookseite und der Website vom Nature Ride.