Eine Selbstversorgerhütte mit Zustieg per Ski bzw. zu Fuß stellt immer eine Herausforderung für die Organisatoren dar - in diesem Winter gab es noch ein paar Sonderaufgaben. Das Essen auf Kraxen umladen und mit reichlich Rückenlage durch Tourengelände abfahren, weil die Piste nicht mehr befahrbar ist. Zusätzlich noch ein paar Liter Wasser hochschleppen, da die Wasserleitung der Hütte seit Dezember zum ersten Mal seit über 50 Jahren eingefroren ist. Außerdem noch die Ski buckeln, weil kein Schnee auf dem Großteil des Zustiegwegs liegt. Das waren nur drei der Schwierigkeiten, die sich den Teilnehmern und Organisatoren stellten. Nichtsdestotrotz wagten es einige, so spät am Parkplatz zu erscheinen, dass die letzte Bahn nicht mehr warten konnte. Respekt an diese Gruppe, die sich in der Dämmerung auf einen fünfstündigen Marsch machte, um die 1000 Höhenmeter zu bezwingen. Dafür gab es bei der Ankunft eine richtig große Portion Chili und ein kühles Bier!
Ankommen am Freitag und Workshops am Samstag
Der Freitag war geprägt vom freudigen Wiedersehen altbekannter Gesichter und vielen Geschichten über das Erlebte des zurückliegenden Winters. Und von viel Sonne und frühlingshaften Temperaturen - für einige zu viel - und dem gemütlichem Einstimmen auf das Wochenende. Ein paar Ballsportbegeisterte kümmerten sich sogleich darum, die Biertische, die vor der Hütte standen, in eine Tischtennisplatte umzufunktionieren. Das sollte der zentrale Anzugspunkt werden, welcher Samstagnacht im Stirnlampen-Flutlicht-Rundlauf gipfelte - aber dazu später mehr. Samstag früh brachen ein paar Motivierte auf, um den Gipfel der Alpspitze über die Ostflanke zu bewältigen. Ansonsten waren verschiedene Workshops geplant: Lorenzo zeigte Interessierten - auf der berühmten Vier-Gipfel-Tour (Stuibenspitz, Stuibenkopf, Mauerschartenkopf, Gaifkopf) - was es zu beachten gilt beim Fotografieren im Schnee; Fabiano und Walter kamen extra aus Livigno und Innsbruck, um auf spezielle Themen bei der LVS-Suche einzugehen; und PowderGuide konnte das Schneegestöber Lukas Ruetz für eine ausgiebige Betrachtung eines Schneeprofils - neumodisch als Schneestöbern bezeichnet - gewinnen. Letzterer machte sich schon am Morgen mit der kompletten Gruppe auf ins Grießkar, um den Workshop mit einer schönen Frühjahresskitour zu kombinieren.