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Gear of the week

Gear of the Week | Griffverlängerung mit Rennrad-Lenkerband

Einfacher DIY mit großer Wirkung

16.03.2025 von Nadina Joiko
Wer kennt es nicht – kalte Finger oder abrutschen, im Aufstieg und in der Querung, weil der Stock keine Griffverlängerung hat, oder diese sich schon abgelöst hat. Hierfür habe ich eine einfache und funktionale Lösung gefunden.

Das Problem einer abgenutzten, defekten Griffverlängerung hatte mein Freund nach intensiver Nutzung seiner Teleskopstöcke ebenfalls. Einige Teile des Stocks wurden im Laufe der Jahre bereits vom Hersteller ausgetauscht. Mit den originalen Griffverlängerungen war er jedoch nie zufrieden. Eine Recherche ergab, dass in Nordamerika häufig Hockeyschlägerband für diesen Zweck verwendet wird. Dadurch kam ich auf die Idee, einfach das übrig gebliebene Lenkerband eines Rennrads aus unserem Keller auszuprobieren.

Lenkerbänder sind in der Welt des Rennradsports ein gängiges Zubehör. Es ist in verschiedenen Farben und Materialien erhältlich und bietet eine gute Kombination aus Griffigkeit, Dämpfung und Haltbarkeit. Das Band wird normalerweise auf den Lenker eines Rennrads gewickelt, um einen besseren Komfort und Grip zu bieten – Eigenschaften, die sich hervorragend auf einen Skistock übertragen lassen.

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Ihr benötigt:

  • Rennradlenkerband (ca. 2 m für beide Stöcke)

  • Isolierband

  • Spiritus oder Reinigungsbenzin

  • Lappen zur Reinigung

  • Schere zum Zuschneiden

Von der Wickeltechnik ist es leichter einen Skistock als einen Lenker zu umwickeln, das Prinzip ist aber das Gleiche:

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Vorbereitung: Falls vorhanden, die alte Griffverlängerung entfernen. Den Stock gründlich mit Spiritus oder Reinigungsbenzin reinigen, um Fett und Schmutz zu entfernen.

  2. Lenkerband zuschneiden: Das Lenkerband halbieren – pro Skistock sollte ca. 1 m ausreichen. Die genaue Länge kann individuell angepasst werden.

  3. Probewickeln: Vor dem eigentlichen Wickeln das Band testweise um den Stock legen, um die optimale Länge und Position zu bestimmen. Da von unten nach oben gewickelt wird, sollte der Startpunkt markiert oder gemerkt werden. Die Schutzfolie dabei noch nicht entfernen, damit nichts kleben bleibt.

  4. Wickeln: Die Schutzfolie entfernen und das Lenkerband straff und gleichmäßig von unten nach oben wickeln. Eine Überlappung von etwa der Hälfte sorgt für eine stabile und gleichmäßige Griffverlängerung. Falten sollten vermieden werden.

  5. Länge anpassen: Sobald die gewünschte Länge erreicht ist, das Band schräg abschneiden – ähnlich wie beim Rennradlenker. Dadurch kann es sauberer ohne Materialaufbau mit Isolierband fixiert werden.

  6. Fixierung: Die oberen und unteren Enden des Lenkerbands mit Isolierband fest umwickeln, um ein Verrutschen zu verhindern.

Fertig! Jetzt sind die Skistöcke wieder einsatzbereit mit einer individuellen und komfortablen Griffverlängerung.

 

Vorteile:

  • Kostengünstiger als ein neuer Stock

  • Ergonomischer und flexibler Aufstieg möglich, ohne die Stocklänge in Querungen zu ändern

  • Individuelle Anpassung an Haptik, Farbe und Länge

  • Schnelle Anpassung möglich, da eine erneute Entfernung meist rückstandslos möglich ist (abhängig vom Lenkerband)

  • Gute Langlebigkeit, Rennrad-Lenkerbändern sind auf Widerstandsfähigkeit gegenüber Wettereinflüssen und Abnutzung ausgelegt, was sie ideal für den Einsatz in den Bergen machen

  • Leichter verfügbar als Hockeyschlägerband im Alpenraum

  • Gegenüber Hockeyband meist stärkere Polsterung, somit auch bessere Isolierung

Fazit

Die Verwendung von Rennrad-Lenkerband zur Griffverlängerung eines Skistocks ist eine funktionale Möglichkeit, den Komfort und die Leistung auf Skitour zu verbessern. Besonders bei langen Touren oder anspruchsvollem Gelände kann die Erweiterung des Griffbereichs den Unterschied ausmachen. Wer auf der Suche nach einer kostengünstigen und funktionalen Lösung für die Griffverlängerung ist, sollte dies auf jeden Fall mal ausprobieren. Das Lenkerband am Skistock meines Freundes hat sich auch nach zwei Saisons bestens bewährt. Selbst nach intensiver Nutzung bietet es weiterhin eine gute Haptik, zuverlässige Isolierung und hohe Strapazierfähigkeit. Und sollte es doch einmal zu stark abgenutzt sein – dann wickle ich einfach ein neues drum!  :)

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