PG: Stephan, seit über 20 Jahren bist du nun beim SLF. Verrate uns, was verbindet dich mit Davos?
S: Vor allem der Job (lacht). Davos ist für mich ein Paradegelände für Lawinen. Da passt alles zusammen: das Gelände und das Klima sind ideal dafür. Auch für meine Arbeit als Bergführer eignet sich die Umgebung gut.
PG: Wie bist du zum SLF gekommen und aus was besteht deine Arbeit?
S: Angefangen habe ich beim Lawinenwarndienst mit dem Schreiben von Lawinenbulletins. Gleichzeitig war die Prävention immer ein Thema, so wie das Bearbeiten von Lawinenunfällen, Unfallberichte schreiben und Auswerten. Je mehr ich mich mit Lawinen beschäftigte, desto mehr wollte ich verstehen, wie diese funktionieren. Heute engagiere ich mich vor allem an Umsetzungsprojekten und für Produkte. Nebenbei habe ich die Bergführerausbildung gemacht und gebe bis heute Ausbildungs- und Fortbildungskurse mehrheitlich im Bereich Skitouren. Ferner bin ich für den Nachwuchs bei Jugend und Sport, J&S, so wie in der Wanderleiterausbildung tätig.
PG: Und heute- nach all den Jahren Erfahrung im Schnee- kannst du erklären wie sie funktionieren?
S: Der Schnee bleibt eine sehr komplexe Materie. Heute habe ich das Glück, dass ich an der Schnittstelle „Praxis-Forschung“ sitze. Hier habe ich die Möglichkeit ,Erkenntnisse aus der Forschung direkt in die Praxis umzusetzen, zum grossen Teil auch mit eigenen Projekten für die Anwender. Einige Beispiele, die bei den Anwendern derzeit grossen Gebrauch finden, ist das Portal „White Risk“, oder das Buch „Lawinenkunde“, wie auch das Merkblatt „Achtung Lawine“. Aber es ist auch wichtig, Feedback und Fragen aus der Praxis zu erhalten, so können wir Umsetzungsprojekte anwenderorientiert angehen. Wichtig ist auch die Vernetzung mit diversen Verbänden innerhalb und ausserhalb der Schweiz.