Der Schnitt
Zunächst fiel der etwas weitere Schnitt auf, der im alltäglichen Einsatz jedoch überzeugt und ausreichende Bewegungsfreiheit garantiert. Die Jacke rutscht auch bei Armbewegungen über Kopf nicht nach oben. Der Rücken ist länger geschnitten, sodass beim Skifahren mit einem Rucksack der untere Rücken warm bleibt, ohne dass sich die Jacke vorne aufbauscht. Mit dem Zug am unteren Saum kann man die Jacke nach unten zuverlässig abdichten, sodass keine Wärme verloren geht. Die Bündchen an den Ärmeln sind mit starken Gummizügen versehen, die ebenfalls sicher abdichten. Die Kapuze sitzt gut auf dem Kopf und zieht die Jacke nicht nach oben. Sie ist umlaufend mit einem Gummizug versehen, sodass ein enger Sitz am Kopf gewährleistet ist. Notfalls kann die Kapuze auch über einem Helm getragen werden, sie scheint jedoch nicht dafür gemacht zu sein.
Die Praxis
In der Praxis konnte die Jacke trotz des anfangs gewöhnungsbedürftig erscheinenden Schnitts voll überzeugen! Bemerkenswert ist die große Wärmeleistung der Jacke: Da die Jacke an allen Öffnungen eng anliegt, geht kaum Wärme verloren. Das Obermaterial ist auch bei starkem Wind dicht. Bei starkem Schneefall durchnässt die Jacke nicht und behält so ihre hohe Wärmeleistung. Auf mehreren Touren in widrigen Bedingungen und bei niedrigen Temperaturen konnte die Jacke auch nicht dadurch zum Aufgeben überredet werden, dass sie ohne zusätzliche Hardshelljacke verwendet wurde. Sicher hält die Jacke nicht an einem ganzen Skitag lang das Wasser ab; kurze Regenschauer waren jedoch kein Problem. Auf Frühjahrstouren bei stabiler Wetterlage kann man so die Hardshelljacke zu Hause lassen. Die Jacke ist zwar nicht die leichteste (in XL nachgewogen 462 Gramm), kann so aber dann doch einen Gewichtsvorteil bringen –, wenn man darauf denn Wert legt.
Für wärmere Temperaturen und Aufstiege wäre vielleicht ein Einsatz aus atmungsaktivem Material unter den Armen oder eine Lüftungsmöglichkeit gut, beides würde aber sicher die Wärmeleistung insgesamt verringern. Das Obermaterial macht einen stabilen Eindruck und zeigt bisher keine Abnutzungserscheinungen. Für den Schadensfall liegt sogar ein selbstklebender Reparaturflicken samt Anleitung bei. Besonders positiv fällt die Kapuze auf: Da über den Kopf viel Körperwärme entweicht, ist die Jacke durch die gefütterte und eng anliegende Kapuze noch wärmer. Auch ist die Lösung, die Jacke in der eigenen Innentasche zu verstauen, geschickter als ein extra Packsack, der im Wind schnell verloren geht. Die Jacke passt genau in die Innentasche und deren Reißverschluss lässt sich zuverlässig und ohne Gewürge schließen. Es gibt allerdings Jacken, die sich kleiner verpacken lassen. Wer also auf jedes Gramm Gewicht und geringstmögliches Volumen wert legt, sollte wohl besser zur Version ohne Kapuze greifen.
Besonders hervorzuheben ist, dass Bergans nur Daunen verwendet, die als Nebenprodukt der Lebensmittelindustrie abfallen. Daunen aus Lebendrupfung und Stopfmast kommen nicht zum Einsatz, was durch entsprechende Lieferantenverträge und Kontrollen gesichert wird.