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Materialtests

Materialtest | Mammut Eigerjoch Advanced IN Hooded Jacket

High Tech Isolationsjacke

von Simon Pfandler 24.02.2022
Solange wir in Bewegung sind, spüren wir die Kälte kaum. Doch wer kennt das nicht: Schon nach wenigen Minuten am Gipfel kriecht sie immer mehr in die Glieder. Ich gebe zu, ein T-Shirt Wechsel wäre jetzt angebracht. Aber dazu die Haut dem eisigen Wind aussetzten? Dafür bin ich einfach zu verfroren. Also ziehe ich am liebsten schnell eine Daunenjacke über.

Beim Eisklettern, wenn der Standplatz wieder mal unter einer eiskalten Dusche liegt, denke ich manchmal darüber nach, eine Kunstfaserjacke anzuschaffen. So oft, dass sich eine extra Jacke rentiert, fröne ich diesem Hobby aber auch wieder nicht und im Rucksack nehmen Kunstfasern mehr Platz ein als ihre biologischen Verwandten, die Daunen. Mit der "Eigerjoch Advanced IN" verspricht Mammut genau diesen Spagat zu schaffen. Imprägnierte Daune aus artgerechter Tierhaltung an den empfindlichen Körperstellen für gute Wärmeleistung und geringes Packmaß. Kombiniert mit einer hochwertigen Primaloft Kunstfaserfüllung an jenen Stellen, die der Feuchtigkeit in besonderem Maße ausgesetzt sind. Kann die Jacke diese hohen Ansprüche wirklich erfüllen?

Gewicht und Packmaß

Mammut gibt das Gewicht für die XXL Größe mit 405g an. Also habe ich die Küchenwaage vom Mehl der letzten Kuchenbacksession befreit und kontrolliert: 381g schreibt die Digitalanzeige, somit liegt die Gewichtsangebe gut im Toleranzbereich. Da wir gerade beim Kuchen backen sind - die in ihrer eigenen Seitentasche zu verstauende Jacke hat in etwa die Größe einer 1kg Mehlpackung. Also nicht ganz so klein und leicht wie eine reine Daunenjacke, aber auf jeden Fall klein genug, um sie immer dabei zu haben.

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Isolationsleistung und Verarbeitung

Mammut verarbeitet eine Daune mit einer Bauschkraft von 850 Cuin, was ein hervorragender Wert ist. Die einzelnen Kammern sind sehr gut gefüllt und bauschen sich leicht nach außen. Die Schichtdicke ist für das Gewicht überraschend gut. Mammut setzt hier den Materialmix Daune und Kunstfaser wirklich genau richtig ein. Auch im Praxistest kann die Jacke locker mit etwa gleich schweren, reinen Daunenjacken mithalten. Alle Nähte sind sauber verarbeitet und nirgends dringen einzelne Daunen heraus.

Schnitt und Details

Die Jacke ist relativ schmal geschnitten. Natürlich lässt sich ein warmer Pulli drunter ziehen, aber die Jacke liegt bereits mit einer Isolationsschicht gut am Körper an und letzte Kältebrücken können mit den gut einstellbaren Bändern am Saum und der Kapuze geschlossen werden. Der Reisverschluss lässt sich auch von unten öffnen, somit kann ein Sicherungsgerät ohne die Jacke einzuklemmen leicht bedient werden. Auch die hoch angesetzten Taschen kommen über einem Hüftgurt zu liegen und zeugen klar davon, dass die Jacke gerne auch zum Eis- oder Winterklettern verwendet werden darf.

Tester und Testbedingungen

Ich selbst bin 176cm groß, sportlich und eher schmal. Die Jacke in Größe M liegt bei mir eng an, trotzdem passen ein Baselayer und eine Fleecejacke gut darunter.

Leider konnte ich die Jacke diesen Winter noch nicht zum Eisklettern einsetzen. Die Kunstfaserisolation am Rücken hat sich aber bei Skitouren überraschend gut bewährt.

Testbericht

Auch wenn nach einem anstrengenden Aufstieg der Rucksack abgenommen wird, hält die Isolierung im feuchten Zustand den Rücken besser warm als vergleichbare reine Daunenjacken. Ansonsten ist die Isolationsleistung wirklich hervorragend und ich hatte bisher in dieser Gewichtsklasse keine wärmere Jacke. Die Jacke ist so kuschelig, dass ich sie auch gerne im Alltag verwende. Hier stört mich nur, die hoch angesetzten Taschen lassen sich nicht so angenehm als Handwärmer einsetzen, da der Unterarm relativ fest angewinkelt werden muss. Dies ist konstruktiv aber nicht anders möglich, da sonst die Taschen bei angezogenem Klettergurt nicht mehr zugänglich wären. Das Packmaß ist sicher etwas voluminöser als bei reinen Daunenjacken, die Kombination aus beiden Isolationsmaterialien bringt aber technisch einige Vorteile mit. Der etwas engere Schnitt gibt der Jacke im Alltag ein modisches Aussehen.

Fazit

Aufgrund der Details wie Gurttauglichkeit, verstellbare Kapuze usw. ist die Jacke als allround Alpinjacke besonders geeignet. Beim Eisklettern oder auf Hochtour kann der Materialmix voll überzeugen. Der Nachteil des etwas größeren Packmaß wird bei Skitouren zwar schon bemerkt, durch das geringe Gewicht findet sich aber trotzdem immer ein Plätzchen im Rucksack.

Vor- & Nachteile

++ Hohe Isolationsleistung

+ Gurttauglich

- Packmaß

Informationen

UVP € 400,-

·  Einhändig verstellbarer Saumkordelzug mit nach innen verstaubarer Kordel

·  Extrem leichtes, wasserabweisendes Pertex® Quantum-Material mit Diamond Fuse-Technologie für herausragende Abriebsfestigkeit

·  Elastische Armabschlüsse

·  YKK Vislon® 2-Wege-Reissverschluss für Leichtläufigkeit

·  Innere Brusttasche mit Reissverschluss

·  Gefüllt mit 90 g 90/10er Gänsedaune mit 850 cuin Fillpower

·  2 Klettergurt-kompatible Fronttaschen mit Reissverschluss

·  Helmtaugliche, verstellbare Kapuze mit verstärktem Schild

·  Geringes Packvolumen: Jacke kann in der rechten Fronttasche verstaut werden

·  Primaloft Gold Active®-Einsätze (80 g/m2) an Schultern, Kapuze, Rücken und Ärmel-Enden für Wärme auch bei Feuchtigkeit

Hier geht es zur Website von Mammut mit weiteren Informationen. 

Die Jacke wurde PowderGuide vom Hersteller kostenfrei zum Testen zur verfügung gestellt. Wie wir testen erfahrt ihr in unserem Test-Statement.

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