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Materialtests

Materialtest | Suunto Ambit3 PEAK Black (HR)

Innovation oder doch bloß ein Produktupdate? Die 3. Generation der Suunto Ambit-Familie im Praxistest

von Volker Lehmann 12.03.2015
Produktzyklen werden in unserer Konsumgesellschaft immer kürzer. Während ich spätestens bei der vierten Generation des VW Golfs nicht mehr wusste, ob ein 4er oder 5er Golf vor mir steht, hat Suunto jahrelang die Ambit im Programm gehabt. Doch innerhalb von wenigen Jahren sind wir auch hier in der dritten Generation angelangt. Was die neueste Generation der Suunto-Familie kann und wie sich die Uhr seit dem letzten Test weiterentwickelt hat, haben wir für euch getestet.

Produktzyklen in unserer Konsumgesellschaft werden immer kürzer. Während ich spätestens bei der vierten Generation des VW Golfs nicht mehr wusste, ob ein 4er oder 5er Golf vor mir steht, hat Suunto jahrelang die Ambit im Programm gehabt. Doch innerhalb von wenigen Jahren sind wir auch hier in der 3. Generation angelangt. Was die neueste Generation der Suunto-Familie kann und wie sich die Uhr seit dem letzten Test weiterentwickelt hat, haben wir für euch getestet.

Suunto unterscheidet die Ambit3 Familie in zwei verschiedene Nutzungsgruppen. Die Ambit3 Sport für Sportarten wie bspw. Laufen und Radfahren und die Ambit3 Peak für „Entdecker". Selbstverständlich, dass wir da die Ambit3 Peak für euch unter die Lupe genommen haben. Die Unterschiede der beiden Uhren sind vor allem, die Akkuleistung bei GPS-Nutzung (50 h Ambit PEAK vs 25 h AmbitSPORT) und der Preis.
Geliefert wird die Uhr mit einem Ladekabel und einem Herzfrequenzsensor (HR).

Einsatz im Alltag und am Berg

Was für den einen das Auto, ist für den Outdoorsportler die Multifunktionsuhr. Seit nun zwei Jahren bin ich Besitzer einer Ambit und es vergeht kein Tag, an dem ich die Uhr nicht an meinem Handgelenk trage. Im Herbst traf dann die Ambit3 ein und ich war gespannt, ob es den Entwicklern gelungen ist, die Uhr noch besser zu machen.
Der optische Unterschied zur Ambit1 ist gering. Sie wirkt durch die Abrundungen am Gehäuse weniger klobig als ihr Vorgänger und ist dadurch weniger anfällig für Kratzer. Die Beschriftung am Kompassring wurde erneuert, was die Menüführung nochmals erleichtert. Des Weiteren stattet Suunto die Uhr mit einen dünneren Armband aus, was den Tragekomfort, trotz des relativ großen GPS-Empfängers, deutlich erhöht. Gewichtstechnisch ist sie mit ihren 89 Gramm immer noch ein kleiner Brocken. Am Anfang sicher ungewohnt, aber nach wenigen Tagen fehlt einem doch etwas, wenn die Uhr nicht getragen wird.

Benutzt wird die Uhr eigentlich täglich und in allen Situationen. Beim Skitouren, Langlaufen, Biken, Wandern, Bergsteigen, Joggen und bei der täglichen Arbeit als Lehrperson.

Wenn man das möchte, zeichnet die Uhr durch den mitgelieferten Pulsgurt sämtliche Daten über das Training auf. Den Herzfrequenzmesser benutze ich vor allem bei intensiven Sportarten (Joggen, Biken). Die Daten können wie gewohnt auf den Movescount- Account übertragen und ausgewertet werden. Dieser Account ist unverzichtbar, um seine Daten ansehen zu können, um die Uhr zu synchronisieren und um eigene Apps zu erstellen.
Die Menüführung der Ambit ist weitgehend gleich geblieben und auch ein Großteil der Anwendungen.

Und so muss die Uhr beweisen, was sich im Detail geändert hat: Gestört hat mich an der ersten Version vor allem, die geringe Akkulaufzeit, die geringe Speicherkapazität, eine fehlende Unwetterwarnung, der eher ungenaue Höhenmesser und vor allem die fehlende Möglichkeit mit Hilfe der GPS-Funktion auf der gleichen Route zurücknavigieren zu können, auf der ich aufgestiegen bin. Und vorab sei verraten: bei diesen Verbesserungen hat sich Suunto wirklich ins Zeug gelegt.

Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit ist mit bis zu 50 Stunden im GPS-Modus angeben (abhängig von der GPS-Aufzeichnungsgenauigkeit) und hat sich somit deutlich erhöht. In der Praxis bedeutet dies, dass man ohne Ladegerät problemlos für drei Tage auf Skitour gehen und dabei sämtliche Routen tracken kann, ohne dass einem der Saft ausgeht.

Unwetteralarm/Sturmwarnung
Auf den Unwetteralarm wurde bei der Ambit der ersten Generation wohl aufgrund des kleinen Speichers verzichtet. Bei der neuen Version gibt es diese praktische Zusatzfunktion. Zusätzlich ist in der Standarddisplayeinstellung eine Wettertrendanzeige integriert worden, der mit einem simplen Pfeil anzeigt, wie sich das Wetter voraussichtlich verändern wird.

GPS & Barometrische Höhenmessung
Wer kennt das nicht? Du bist auf Tour und nach einiger Zeit fällt dir auf, dass du im Tal vergessen hast, deine Höhe einzustellen und du somit nicht sicher bist, auf welcher Höhe du dich befindest. Oder die mühsame Einstellung der Höhe vor der Tour bei Wind, Regen und abfrierenden Fingern. Suunto hat auch hier aufgerüstet und die Ambit mit dem FusedAlti-Mode ausgerüstet. Die Höhe wird durch eine kombinierte GPS- und barometrische Höhenmessung gemessen. Diese ist in der Praxis deutlich genauer und macht das lästige Justieren überflüssig.

GPS-Navigation

Bei der älteren Generation der Ambit war es nur möglich, über die Find-Back Funktion zu seinem Startpunkt direkt zurücknavigieren. Also nur Luftlinie von A nach B, was im Gebirge ziemlich nutzlos ist. Die einzige Möglichkeit die man hatte, war das Setzen von Punkten bei Richtungsänderungen, damit man bei einem Wetterumschwung zurücknavigieren konnte. Die Ambit3 kann durch den Find-Back-Modus den genauen Weg zurückverfolgen, den man bis jetzt gegangen ist. Damit wird die Uhr (fast) zu einem vollwertigen GPS-Gerät, was einem eine zusätzliche Sicherheitsreserve bietet. Darüber hinaus wird das GPS-Signal mit der Ambit3 deutlich schneller und besser empfangen.

Gadgets
Die oben genannten Verbesserungen sind zum größten Teil schon bei der Ambit2 vorhanden. Die Ambit3 besticht vor allem durch die enge Smartphone-Vernetzung. Dank der Bluetooth 4 Verbindung, kann man die Uhr mit dem Smartphone verbinden. E-Mails, Textnachrichten und Anrufe können über das Display angezeigt werden und gleichzeitig lassen sich Trainingsdaten direkt auf dem Smartphone über die Suunto-Movescount-App anzeigen und auswerten.
Die Frage ist hierbei, ob diese „Innovationen" für die Anwendungen am Berg sinnvoll und nützlich sind.
Gelungen ist auf jeden Fall der eingebaute Aktivitätstracker. Mit diesem Fitnesstracker werden die täglichen/wöchentlichen Aktivitäten und auch die verbrauchten Kilokalorien erfasst. Somit kann man abends entscheiden, ob man sich den zweiten Schokoriegel verdient hat oder nicht.

Fazit

Suunto hat seine Hausaufgaben gemacht und die Ambit3 wirkt im Vergleich zur ersten Generation deutlich ausgereifter. Durch die verbesserte GPS-Navigation (Find-Back-Funktion) und die Erstellung der Routen in Movescount wird ein zusätzliches Navigationsgerät mit genaueren Kartenansichten weitgehend überflüssig. Schade ist nur, dass die Routenplanung nur mit den GoogleMaps-Daten möglich ist. Mit der immer weiteren Vernetzung mit Smartphone und Co. kann der Nutzer seine Uhr immer mehr personalisieren. Wer dies nicht braucht, kann getrost auf die Ambit2 zurückgreifen. Für mich ist die Ambit3 ein unverzichtbarer Begleiter am Berg und im Alltag geworden, von dem ich mich nur vor dem Schlafengehen trenne. Und ja, sie ist mein Statussymbol.

Anmerkung zu LVS-Gerät in Kombination mit GPS & Herzfrequenzsensor

In einem Test wollte ich herausfinden, welchen Einfluss der Herzfrequenzsensor und das eingeschaltete GPS bei der LVS-Suche haben. Bei aktivem Herzfrequenzsensor hat mir mein 3-Antennen-Gerät im Suchmodus immer wieder einen Verschütteten angezeigt, auch wenn kein anderes LVS in der Nähe war. Habe ich ein zweites LVS im Sendemodus gesucht, habe ich immer wieder ein zweites Signal hereinbekommen. Den Sender konnte ich trotzdem ohne Probleme finden, aber die beobachteten Probleme sind schon Grund genug keinen HR-Gurt auf Tour zu tragen. Die Uhr bzw. das GPS hat die LVS-Suche in meinem (kurzen) Test nicht behindert.

Vor- & Nachteile

+ Track-Back-Funktion (Route zurückverfolgen)
+ erhöhte Akkulaufzeit
+ einfache Bedienung
+ kombinierte GPS- und barometrische Höhenmessung
+ Durch Bluetooth Smart, enge Vernetzung mit Smartphones möglich
+ Eingebauter Fitnesstracker
+ Wettertrendanzeige
- Routenplanung nur über GoogleMaps möglich
- Preis

Details

UVP: 449 € (ohne HR Gurt), 499 € (Black Edition mit HR), 599 € (Sapphire Edition mit HR)
Gewicht: 89 Gramm
30 Stunden Batterie mit 5 Sek.-GPS-Genauigkeit (1 Min.-Genauigkeit: 200 Stunden)
Routennavigation und Track Back-Funktion (Zurückverfolgung)
Kompass
Höhenmessung (FusedAltiTM)
Wetterinformationen
Herzfrequenz beim Schwimmen
Auf Aktivitäten bezogene Erholungszeit
Geschwindigkeit, Schrittart und Distanz
Bike-Power-Unterstützung (Bluetooth Smart)
Mehrere Sportarten in einem Protokoll
Movescount-Trainingsprogramme auf der Uhr
Erweiterte Funktionseinstellungen über Suunto Apps

Hier geht es zu den Produktinformationen des Herstellers, hier könnt ihr die Uhr in unserem Partnershop kaufen.

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