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Materialtests

Testbericht | Black Diamond AMPerage

Der verzweifelt gesuchte "one-ski quiver" Freerideski?

von Marius Schwager 05.03.2012
Einer für alle Freeridelagen soll der Black Diamond AMPerage sein. Ordentlich Breit, Twintip, moderner Shape. Ob der "AllMountain"-Freerideski von Black Diamond wirklich von der Piste über Backcountry-Freestyle-Sessions bis hin zu tiefem Powder wirklich alle Einsatzbereiche beherrscht, hat die PG-Redaktion im Freeride-Praxistest unter die Lupe genommen.

Einer für alle Freeridelagen soll der Black Diamond AMPerage sein. Ordentlich Breit, Twintip, moderner Shape. Ob der "AllMountain"-Freerideski von Black Diamond wirklich von der Piste über Backcountry-Freestyle-Sessions bis hin zu tiefem Powder wirklich alle Einsatzbereiche beherrscht, hat die PG-Redaktion im Freeride-Praxistest unter die Lupe genommen.

 

Der Black Diamond AMPerage ist, so die Skientwickler von Black Diamond, ein Ski für alles. Die Maße von 142-115-124 (in mm) bei einer Testlänge von 185 cm, der Rockershape und längere Reverse-Sektion am Tip und Tail sollen dieses möglich machen. Das Profil des AMPerage liest sich wie bei einem Freerideski der neusten Generation: Rocker am Tip und etwas Rocker am Tail, Vorspannung dazwischen. Auffallend ist, dass die negative Aufbiegung für einen Ski dieser Art eher gering ausgeprägt ist. Dafür sind die Reverse-Sektionen beim Seitenzug eher etwas länger als bei den meisten Modellen der Konkurrenz.

 

Praxistest

 

Wir haben den AMPerage im hervorragenden Tiroler Freeridewinter mit Unterstützung von Testpilot Leo Rauch und Fotograf Jonas Blum in vielen verschiedenen Bedingungen zwischen Hochfügens Powderstress und der Einsamkeit in der Walliser Bergwelt getestet.

 

Pulverschnee: Auftrieb in tiefem Pulverschnee leistet der AMPerage sehr zufriedenstellend. Je schwerer der Fahrer, desto eher neigt er zu Tipdives. Testfahrer Leo mit seinen ca. 70 kg hatte hier keinerlei negative Punkte zu bemerken. Der Autor, mit 10 kg mehr auf den Rippen und schwerem Freeriderucksack (5-10 kg) hätte sich hier ein härteres Tip gewünscht, um ungewollte Abtaucher zu verhindern. Ähnlich verhält sich der AMPerage auch bei Big Mountainlines. Leichte Fahrer wie Leo können ohne Einschränkungen das Gaspedal bis „Terminal Velocity“ voll durchdrücken, schwerere Fahrer wünschen sich bei hohen Geschwindigkeiten mitunter ein stabileres Gefühl. Für diese Zielgruppe ist der AMPerage ein wenig weich ausgelegt und bietet nicht den Rückhalt, den man von manchen harten „Männerski“ bekommt. Genussschwingen in mittlerem Geschwindigkeitsbereich ist jedoch eine wahre Freude. Jede Wedelgruppe wird beim Betrachten der edelmütig und mühelos geschwungenen Kurven neidisch.

 

Sprünge, Cliffs und Flugeigenschaften: Testpilot Leo zu den Flugeigenschaften bei natürlichen und künstlichen Sprungmöglichkeiten: „Zunächst war ich etwas skeptisch, da mit der AMPerage sehr weich vorkam beim Flex-Testen. Erstaunlicherweise waren meine Landungen mit dem AMPerage sehr solide. Trotz des weichen Tails hatte ich keine Probleme mit Backseat-Landungen. Was ich toll finde, ist das geringe Gewicht des Ski. So machten auch Spins und Flips viel Spaß und solche gehen auch bei Cliffs oder auf BC-Kickern sehr gut.“

 

Sonstige Schneebedingungen: Wie sie meisten breiten Freerideski, verhält sich der AMPerage sehr gutmütig in weichen Bedingungen. Firn, weiche Piste, zerfahrener Pulver oder auch Bruchharsch werden souverän gemeistert. Positiv fällt insbesondere bei harschigen Bedingungen auf, dass der AMPerage sehr wenig zum ungeliebten Verschneiden neigt. Die langen Sektionen mit reversem Sidecut leisten hier hervorragende Arbeit. Auf der Piste wie auch bei sonstigen eher harten Schneebedingungen spürt man die Skibreite natürlich schon. Einen ordentlichen Skilehrerschwung bekommt man zwar hin, zum Slalomski wird der AMPerage aber mit der 115er-Taille sicherlich nicht. Dennoch verlaufen die Pistenstücke zu unserer Zufriedenheit. Der geringe Aufwand beim Schwungwechsel durch die kurze effektive Kantenlänge wirkt sich positiv auf die Pisteneignung auf. Die klassische Vorspannung unter der Bindung ebenso.

 

Vorteile
- Tail sinkt super ein -> Ski ist sehr gut manövrierbar
- Langgezogene Skispitze ist fehlerverzeihend in Schwungeinleitung (kaum Verschneiden)
- Spielerisch und leicht zu fahren in beinahe allen Schneebedingungen
- Geringes Gewicht, gut geeignet für BC-Freestyle
- Sehr gut in gesetztem, aber weichem Schnee

Nachteile
- etwas weich für gute und mittelschwere Fahrer, die hohe Geschwindigkeiten bevorzugen
- für große Cliffs ein etwas weiches Tail
 

 

Für wen ist der BD AMPerage geeignet?

 

Anfänger und fortgeschrittene Freerider, die einen Ski für alles suchen. Sie werden begeistert sein von der leichten Handhabung und den vielen Möglichkeiten, die der AMPerage bietet. Ebenso leichte Freerider (unter ca. 80 kg Gewicht): Ob Freestyle, Vollgasfreeriden, Deep Powder oder von allem ein bisschen, der AMPerage macht hier nicht nur alles mit, sondern unterstützt den Fahrer zuverlässig in jeder Situation.

 

Wer sollte besser die Finger von dieser eierlegenden Wollmilchsau lassen?

 

Schwere Fahrer ab fortgeschrittenem Freeride-Level, die gerne schnell fahren oder sehr tiefen Powder mögen. Powder-Addicts oder Big Mountainfahrer über ca. 80/85 kg sollten hingegen eher zu anderen Modellen greifen.

 

Fazit

 

Der BD AMPerage ist einer für alles. Seine besonderen Vorteile des fehlerverzeihenden Tips und das geringe Gewicht sollte sowohl Freeride-Einsteiger als auch Fortgeschrittene ansprechen. Aber auch gute und eher leichte Fahrer sowie die Freestyle-Fraktion findet im AMPerage einen sehr gelungenen Ski. Ob tiefer Powder, gemischtes Gelände oder gar einen Ausflug auf die Piste, mit dem AMPerage geht (fast) alles zur großen Zufriedenheit.

 

Informationen

 

Preis (UvP): 649.- Euro
Maße: 142-115-124 (in mm), 22 m Radius bei 185 cm
Gewicht (Paar): 4,6 kg

 

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