Beaucoup de Neige! Oh la la! So genug der Sprachklischees; was passiert? Es wird warm und fängt an zu schneien. In Frankreich sind bereits stellenweise 20-40, in gewissen Staulagen bis zu 90 cm Schnee runter gekommen und es geht munter weiter. Das Problem für alle, die nicht unmittelbaren Zugang zu Vin Rouge und Baguette haben, ist, dass es aus Südwesten markant wärmer wird. Im Westen der Schweiz ab dem Berner Oberland wird es zwar auch schneien aber bei weitem nicht also viel wie in Frankreich. Unsicher ist, wie weit der Schneefall ins Wallis vordringen kann. Das Schwierigste zuerst: Wo wird es wie warm? Sehr schwer zu beantworten, denn je nach dem wie geschützt man im Wallis oder Aostatal ist, kann sich dort noch ein Kaltluftreservoir halten, das den Schneefall bis runter unter 1000m ermöglicht. Am Alpensüdhang vom Tessin bis ins Engadin und in Italien sollte das ebenfalls der Fall sein. In den exponierten Voralpen Frankreichs und der Schweiz – also vom Vercors über die Chartreuse, Aravis, sowie Freiburger und Berner Alpen – wird es ziemlich sicher bis 1800-1900 m mal regnen, evtl. auch nur bis 1600-1700. In den Hautes Alpes Frankreichs wird das ganze zwar auch ansteigen, aber hier sehe ich die Chance, dass es durch die massiven Niederschläge inneralpin bei 1200-1400 m Halt macht. Verwirrt? Gut! Dann geht es euch wie mir. Ab Sonntag sollte sich das ganze dann wieder überall bei 1000 m einpendeln und in den tiefer gelegenen Orten können sich die Regennarben mit frischem Pulver zudecken.
Wo kommt denn nun wie viel? Da die Wetterlage sich in verschiedenen Wellen wiederholt und auch recht großräumig ist, mache ich diesen Alarm mal mit einer Verfallsdauer bis Dienstag. Schneien wird es im Westen mehr oder weniger dauerhaft. Und da es auch mal zwischendurch auf WNW zurückdreht, bekommt auch die Schweiz westlich der Zentralschweiz etwas ab. Die Mengen dürften hier zwischen 50 und 90 cm liegen, aber hier sage ich mal, dass auch negative Überraschungen im Bereich 10-20 cm – je nach SW Föhn Empfindlichkeit – passieren können. In Frankreich vom Mont Blanc Gebiet bis runter zu den Seealpen sollten flächdeckend 70-100 cm drin sein, und in den größten Staulöchern will ich 150 cm nicht ausschließen. Diese würde ich entgegen des Powderguide- und anderer Schneemodelle aber nicht am Mont Blanc sondern irgendwo in den Departements Hautes Alpes oder Isere vermuten. Zusammen mit dem, was seit gestern bereits gefallen ist, würden wir dort dann die 2m Schallmauer durchbrechen. Habe ich erwähnt, dass es ziemlich windig wird? Nein? Wird es aber. Ist also auch mit Vorsicht zu genießen das Ganze. Also schlagt euch durch die nervige Flashwerbung von Meteofrance.fr zum LLB francaise durch und LEST IHN, bzw. lasst ihn von der netten Erasmusstudentin in der NachbarWG übersetzen. ;) Und Alle anderen? Und vor allem Österreich? Ja, da überall mal Fronten durchziehen schneit es auch hier und da und dort mal kosmetische 10-30 cm (evtl. mal 40cm irgendwo in den unendlichen Weiten Italiens), das verlangt aber keinen Alarm wie ihr wisst. SW/W/WNW ist nun mal eher Baguette als Schlagoberszeit. Mittelfristig muss ich euch mal wieder dazu anhalten eurer Pflicht nachzugehen, denn anscheinend habt ihr Ullr verärgert. Tatsächlich sind Feuchtwarm-Südwest oder Trockenheiss-SW alles Dinge, die geschehen können. Die Großwetterlage sieht für Richtung Weihnachten alles andere als tiefwinterlich aus. Eventuel. kommen wir da mit einem blauen Auge raus, aber da müsst ihr wieder mehr opfern! Also viel Spass mit den Powdermassen falls ihr mitlesende Allemagnephile Franzosen seid, ansonsten viel Glück beim finden von Sicht und halbwegs gutem Schnee im Rest der Alpen. Powder to the people, Euer Orakel P.S. viel Text, viel Ehr!