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Safety-Themen

PartnerNews | Das SLF Lawinenbulletin wird 75

Happy Brithday!

von PowderGuide 05.12.2020
Das Schweizer Lawinenbulletin geht in die 75. Saison! Wir sagen herzlichen Glückwunsch und bedanken uns für den tollen Service! Anlässlich des Jubiläums erscheinen bei PowderGuide.com (sowie auf der SLF Homepage) in den nächsten Wochen unterschiedliche Beiträge, in denen es um die Arbeit des SLF geht.

Den Anfang macht ein Blick auf das Lawinenbulletin als solches:

Es entsteht nicht automatisch auf Knopfdruck, sondern auf Basis von Expertenwissen und Erfahrung. Insgesamt gibt es am SLF acht Prognostikerinnen und Prognostiker, von denen immer jeweils drei gemeinsam Dienst haben. Sie sind als "Einsteiger/Einsteigerin", "Hauptverantwortliche/Hauptverantwortlicher" und "Reserveperson" eingeteilt. Im nächsten Turnus wird der "Einsteiger" zum "Hauptverantwortlichen", der "Hauptverantwortliche" zur "Reserveperson" und die "Reserveperson" steigt aus dem Bulletindienst aus. Durch dieses Rotationsverfahren wird sichergestellt, dass das Wissen über die vorhergehende Entwicklung der Schnee- und Lawinensituation überlappend weitergegeben wird und nicht verloren geht.

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Tagesablauf

Die Einschätzung der Lawinengefahr ist ein fortlaufender Prozess. Die Prognose für den folgenden Tag beginnt bereits vor dem Mittag mit einer detaillierten Datenanalyse. Dabei werten die Lawinenwarner alle verfügbaren Informationen mit verschiedenen, eigens dafür entwickelten Programmen aus. Im Mittelpunkt stehen die lawinenbildenden Faktoren und ihre Entwicklung in den kommenden Tagen. Um 15 Uhr findet ein Briefing statt. Dort präsentiert der Hauptdienst seine Analyse und anschliessend werden die Einschätzungen der verschiedenen Lawinenwarner verglichen und diskutiert. Zum Schluss des Briefings herrscht Klarheit über den Schneedeckenaufbau, den wahrscheinlichsten Witterungsverlauf und darauf aufbauend die erwartete Lawinensituation inkl. Gefahrenstufe, besonders betroffenen Geländeteile, Lawinenprobleme usw. Um 05.30 Uhr des nächsten Tages beginnt der Hauptdienst mit der neuen Analyse. Dabei richtet sich das Augenmerk auf unerwartete Entwicklungen in der Nacht, nicht ins Bild passende Informationen von Beobachtern und ändernde Wetterprognosen, die eine Anpassung der Einschätzung nötig machen könnten.

Satzkatalog für automatische Übersetzung

Für jedes Gefahrengebiet verfassen die Lawinenwarner eine eigene Gefahrenbeschreibung. Vor allem am Morgen ist das Zeitfenster zwischen dem Eintreffen der Beobachtungen aus dem Gelände und dem Ausgabezeitpunkt so kurz, dass eine manuelle Übersetzung nicht möglich ist. Deshalb wurde am SLF ein vollautomatisches Übersetzungssystem entwickelt. Es basiert auf einem Katalog von vordefinierten Sätzen, die in alle benötigten Sprachen übersetzt und in der Datenbank gespeichert wurden. Bei der Erstellung des Bulletins werden die Gefahrenbeschreibungen nicht frei geschrieben, sondern aus diesen vordefinierten Sätzen zusammengestellt, so dass sie sofort in allen Sprachen zur Verfügung stehen. Damit sich alle möglichen Situationen beschreiben lassen sind die einzelnen Sätze nicht fix. Sie bestehen aus verschiedenen Segmenten, bei denen jeweils zwischen vordefinierten Optionen ausgewählt werden kann. Paper zum Satzkatalog: Download als pdf.

Mehr Infos zur täglichen Entstehung des SLF Bulletins findet ihr hier und unten bei "weiterführende Artikel".

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