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Schnee von morgen

Schnee von morgen | Ist umweltfreundlich Skifahren in Zeiten von Corona noch wichtig?

Auftakt einer ungewöhnlichen Saison.

von Lisa Amenda 16.11.2020
Corona hat uns im Jahr 2020 ein paar Pläne über den Haufen werfen lassen. Die Pandemie bestimmt den Alltag und alles andere wurde plötzlich unwichtig. Trotzdem stellen wir uns die Frage: Warum sollten wir auch im Winter 20/21 möglichst umweltfreundlich Skifahren?

Zu Beginn des letzten Winters war noch alles, wie wir es kannten. Wir freuten uns im Herbst bereits auf den ersten Buyer’s Guide und haderten mit uns, ob es trotz wenig Schnee und den bundesweiten Fridays for Future-Demonstrationen vertretbar war, sich bald die Ski unter die Füße zu schnallen. Doch dann kam der März und irgendwie wurde von da an alles anders. Skigebiete schlossen, es gab europa- ja weltweite Lockdowns und es gab nur noch ein gemeinsames Ziel: die Ausbreitung von Corona zu stoppen. Skifahren wurde unwichtig. Der Klimawandel wurde unwichtig. 

Die Kohlenstoffdioxid-Emissionen fielen und Delfine wurden in der Bucht von Venedig gesehen. Kurz: die Natur kehrte wieder zurück. Auf einmal schien alles einfach. Auf einmal wollten wir uns alle ändern. Vielleicht hatte Corona also doch etwas Gutes? So einfach war es dann aber leider nicht. In einem Bericht der Vereinten Nationen, der im September 2020 veröffentlich wurde, heißt es, dass im April die weltweiten Kohlenstoffdioxid-Emissionen zwar um rund 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück gegangen sind. Doch schon Anfang Juni lagen die täglichen CO2-Emissionen demnach nur noch rund fünf Prozent unter denen von 2019. Für das Gesamtjahr prognostizieren die Autoren lediglich eine Minderung von vier bis sieben Prozent gegenüber den Vorjahreswerten.

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Hinzu kommt: Die Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre ist weiter gestiegen. Daran wird wahrscheinlich auch die leichte Minderung der Emissionen in diesem Jahr nur wenig ändern. So werden die Jahre 2016 bis 2020 wahrscheinlich zur wärmsten Fünfjahresperiode seit Beginn der Aufzeichnungen – mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 1.1 Grad Celsius über dem Mittelwert zwischen 1850 und 1900 und 0.24 Grad Celsius über dem der Jahre 2011 bis 2015. 1.1°C! Jetzt schon. 

"Während viele Aspekte unser Leben durcheinandergebracht wurden, ist der Klimawandel unvermindert weitergegangen", sagt Petteri Taalas, Chef der Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Heißt: Lockdown und Pandemie halten den Klimawandel nicht auf. Er ist da - ganz real. Immer noch. Und er wird bleiben. Oder sich sogar weiter zuspitzen. Wenn wir nichts daran ändern. 

Und deshalb haben wir uns in diesem Jahr bei PowderGuide dazu entschieden, unsere Nachhaltigkeits-Kolumne Schnee von morgen fortzusetzen, trotz Ungewissheit rund um Corona, Lockdowns und den Status der Skigebiete. Denn natürlich wird diesen Winter alles anders. Aber vieles eben auch nicht. Im letzten Jahr haben wir unseren Fokus auf unser Verhalten in den Bergen und auf unser Equipment gelegt, in diesem Jahr wollen wir über den Tellerrand blicken. Wir stellen uns die Frage, was Nachhaltigkeit eigentlich ist, wo Klimaschutz aufhört und Umweltschutz anfängt, was Klimaschutz mit Essen zu tun hat und wie wild die Alpenwirklich sind. Auch wenn wir im Winter 2020/21 vielleicht nicht mit ganz vielen Freunden im Auto im Stau stehen und vermutlich wieder vermehrt die Tourenski anschnallen, wollen wir euch trotzdem einladen, bewusster Ski zu fahren. Denn wir sind uns sicher, dass umweltfreundlich Skifahren trotz oder gerade wegen Corona noch wichtig ist.

Und außerdem lenkt das für einen kurzen Moment von den täglichen Nachrichten ab und lässt uns von künftigen hüfttiefen Powderabfahrten träumen!

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