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SnowChase

SnowChase 06 2024/25 | Der Traum von Alaska geht weiter

Der April macht was er will

17.04.2025 von Michael Steger
In Alaska ist auch noch keine Sommerpause in Sicht. So wie der Winter in den Alpen noch einmal um die Oberhand kämpft, tut er das auch in Alaska. Auch wenn Alaska viel weiter im Norden ist als die Alpen, taut es auch dort langsam. Eigentlich ist das Frühjahr in den Chugach Mountains die „time to claim your spine“, doch die Wetterfenster lassen vor allem an der Südseite auf sich warten. Seit dem letzten SnowChase beruhigt sich das Wetter einfach nicht wirklich.

April in den Chugach – zwischen Schnee und Schmelze

Der April ist in den Chugach Mountains eine wilde Übergangszeit: Zwischen Winter und Frühling geht’s hin und her. In den Küstenbergen rund um Valdez fallen laut ERA5T-Klimadaten im Schnitt noch rund 120 mm Niederschlag – Anchorage bleibt mit unter 20 mm deutlich trockener. Kein Wunder: Die Stadt liegt geschützt hinter den Bergen der Kenai-Halbinsel.

Mit dem Frühling steigen die Temperaturen, die Schneefallgrenze wandert langsam in die Höhe – an der Küste regnet’s dann meist schon, während in den Bergen noch einiges an Schnee fällt. Das Zusammenspiel aus schmelzender Schneedecke, kaltem Ozean und gelegentlichen Kaltlufteinbrüchen sorgt für spannende Bedingungen. Nächtlicher Frost ist bis in den Mai möglich, aber an der Küste wird er allmählich selten.

Der April ist die „Prime Time“ für gute Bedingungen in Alaska – am Berg kann’s nochmal richtig dumpen und die Chancen auf gutes Wetter sind hoch! Gleichzeitig beginnt in den tiefer gelegenen Küstenorten das große Tauen. Während an der Küste Nebel, Nieselregen und Schneematsch dominieren, geht’s im Inland deutlich trockener zur Sache.

Flüsse am Himmel

Atmosphärische Flüsse sind beeindruckende Naturphänomene: lange, schmale Bänder feuchter Luft, die sich über tausende Kilometer erstrecken und dabei enorme Mengen an Wasserdampf transportieren. Diese "unsichtbaren Wasserstraßen" entstehen über Ozeanen und bewegen sich in höheren Luftschichten mit starken Winden. Treffen sie auf Gebirge wie die Chugach Mountains, wird die feuchte Luft zum Aufsteigen gezwungen, kühlt ab und setzt ihre Feuchtigkeit in Form von Regen oder Schnee frei – vergleichbar mit einem Schwamm, der ausgewrungen wird. Ein einzelner atmosphärischer Fluss kann dabei mehr Wasser transportieren als die größten Flüsse der Erde. Diese Flüsse sind für einen erheblichen Teil des globalen Wasserdampftransports verantwortlich und spielen eine zentrale Rolle im Wasserkreislauf der Erde.

Aktuelle Lage und Aussichten

Kaum war der Sturm vom letzten Wochenende durch, klopft schon das nächste Tiefdruckmonster an die Tür der Chugach Mountains. Auch diesmal bringt es einen ordentlichen Schub warmfeuchter Luft mit – ein klassischer „atmosphärischer Fluss“ direkt vom Pazifik.

Am Mittwoch erreichte dieser bereits die Westflanke der Chugach – von Anchorage bis Valdez gab’s kräftigen Niederschlag. Während sich das Wetter in Anchorage heute (Donnerstag) schon wieder beruhigt, wandert der Feuchte-Strom weiter nach Osten und erreicht bis Mittag auch Haines. Entlang der Golfküste schneit und regnet es sich derzeit fleißig aus.

Zum Freitag hin beruhigt sich die Lage voraussichtlich auch in Valdez – kurz durchatmen, bevor das nächste System anrückt?

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