Les deux Alpes, Heimat des europäisches Crankworks, ein europäisches Whistler? Mit einem Angebot von 21 Strecken und maximalen 2.300 Höhenmeter hat es auf jeden Fall Potential und ist auch bei (vor allem italienischen) Sommer-Skifahrern beliebt. Aber wir sind nicht die einzigen Biker dort und sind gespannt was uns erwartet…
Strecken | Trails
Die Jandri Express Gondel bringt uns hoch hinaus. Ab 3.200 M ü NN fängt der Gletscher an. Die Skifahrer können noch weiter hoch, aber wir dürfen uns schon auf die Abfahrt freuen. Der obere Teil des Bikeparks in der Marslandschaft aus Schutt und Geröll hat verschiedene Trails zu bieten. Oft sind sie etwas rau mit viel Schutt und Steinen. Die Strecken machen Spaß, sind relativ offen, breit und meistens nicht sehr steil. Einige eher kleinere Sprünge und Drops erhöhen den Spaßfaktor. Von den Strecken oben kommt man über eine unbefestigte Straße wieder zum niedriger gelegenen Teil des Parks und kann entweder wieder zur Jandr- Gondel fahren oder zum Diable-Sessel.
Der Diable bringt uns 730 Höhenmeter hinauf zum beliebtesten Teil des Parks. Von oben können wir zwischen vier verschiedenen Strecken wählen, mit noch weiteren Optionen weiter unten auf der Abfahrt. Die Strecken sind meistens breit, nicht sehr steil und mit vielen Anlegern und Schanzen. Der schwarze Fury ist hier die Ausnahme. Die Strecke kennt man schon vom Crankworks Air DH. Der obere Teil ist sehr offen mit ein paar Mutproben, unten wird es ein relativ steiler Singletrail. Die anderen Strecken sind gut für Anfänger sowie etwas geübtere Fahrer geeignet. Die Sprünge sind meistens nicht sehr groß und mit nicht allzu viel Pop versehen, machen aber trotzdem Spaß. Von der Diable-Talstation fahren wir weiter bergab nach Venosc. Eine Strecke die „nur" noch 830 zusätzliche Höhenmeter über 3,5km bietet. Die Gesamte Abfahrt von Diable nach Venosc ist eine schöne Abfahrt von 8 bis 9 km Länge und überwindet 1560 Hm. Besonders gut gefällt uns, dass der Diable von 9:30 bis 19:30 geöffnet hat, die Venosc-Gondel sogar von 8 bis 20 Uhr auf. Wer sehr viel fahren mag (bzw. kann) wird hier fündig. Der Vallee Blanche-Lift bietet weitere vier Strecken, die aber jedoch lediglich 440 Hm überwinden. Hier sind die Strecken ähnlich wie die im Gebiet des Diable, aber ein bisschen entspannter; aber auch sie ermöglichen viel Spaß.
Infrastruktur
Die Jandri-Gondel hat große Kabinen ohne Sitze. Angenehm ist, dass man mit bis zu 4 bis 5 Fahrern gemeinsam in der Gondel fahren kann. Die Venosc-Gondel nimmt zwei Bikes draußen (eins vorne, eins hinten) mit einem Haltersystem mit. So ein System habe ich sonst noch nie gesehen. Ähnlich wie manche Auto-Fahrradträger, sitzen die Räder hier in einer Schiene und müssen nicht hochgehoben werden. Die Diable und Vallee Blanche Sesseln nehmen jeweils zwei Bikes hinten mit. Alle Lifte laufen relativ schnell und wir mussten kaum warten, bis wir an der Reihe waren.
Waschanlangen sind bei der Talstationen zu finden, haben aber leider nur wenig mehr Druck als ein typischer Gartenschlauch.
Das Dorf hat viele Fahrradläden und Einkaufsmöglichkeiten. Auch mehren Restaurants und Kneipen sind im Angebot. Dank der vielen Sommer-Skifahrer und Mountainbiker ist auch abends nicht komplett tote Hose.
Fazit
Mit Whistler kann sie Les 2 Alpes nicht messen und all diejenigen, die am liebsten in Champery oder der Nordkette fahren, werden hier wahrscheinlich enttäuscht. Vor allem für diejenigen, mit einer Vorliebe für flowige Bikepark-Strecken, ist die lange Anreise wahrscheinlich lohnend. Besonders gut geeignet ist Les 2 Alpes auch für Gruppen mit gemischtem Fahrkönnen, da die Trails Spaß machen, egal ob sie schnell oder etwas langsamer befahren werden.
Was wir mögen:
- Das sehr großes Angebot an Strecken
- Öffnungszeiten bis 20 Uhr!
- Super viele Höhenmeter
- Lustige Bikepark-Strecken wie Diable, Venosc
Was wir uns wünschen:
- Hochdruck Waschanlagen
- Eine Strecke mit größeren Sprüngen
- Noch ein oder zwei echte Downhill Strecken
