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SpotCheck | Asahidake, Japan

Nicht mehr ganz ein Geheimtipp, aber dennoch lohnenswert!

von Johanna Korte 13.04.2024
Wer wollte nicht schonmal auf einem aktivem Vulkan, zwischen Fumarolen (dampfende nach faulen Eiern stinkende Rauchwolken), Ski oder Snowboard fahren? Wo sonst sollte das möglich sein als im Land der Hügel und Vulkane: Japan, genauer Hokkaido.

Zum Berg

Zunächst einmal japanisch für Anfänger speziell für BergsportlerInnen: Dake heißt Berg auf japanisch. Demnach heißt der Berg auf den wir gelaufen sind Asahi. :) Weiter im Text: Meine schnelle Google Recherche hat ergeben, dass es sich tatsächlich um einen aktiven (Schicht-)Vulkan handelt welcher das letzte mal vor 200 Jahres ausgebrochen ist. Das ganze kann man leicht glauben wenn man in dem riesigen ovalen Krater steht und immer mal wieder von einer Dampfwolke umgeben wird. Der Gipfel des Vulkans liegt auf 2291m, was ihn den höchsten Berg auf Hokkaido macht. Die Fumerole sind jedoch im Krater verteilt, welcher auf 1724m liegt und bequem mit einer Gondel, die einen auf 1600m absetzt, zu erreichen sind. Der Berg liegt in dem Daisetzu-san Nationalpark, in dem es auch noch ganz viele andere tolle Berge und Vulkane zu entdecken gibt. ;)

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Erster Eindruck

Als eine der ersten Skitouren in Japan, dachten wir uns am 4. Januar (also mitten im Hochwinter), Asahidake hört sich doch super an. Also sind wir ca. 1,5 Std. von Furano mit dem Auto zur Gondelstation von Asahidake in den Daisetzu-san Nationalpark gefahren. Einer der raren Bluebird Tage erwartet uns und die Gondelschlange ist leer. Wir entscheiden uns dennoch für ein One-Way Ticket, da wir einfach nur ober die Fumerole sehen wollen und den Gipfel erklimmen (schlechte Idee, aber dazu später mehr). Das Ticket kostet 1,400Yen pro Person und die Großraumgondel bewegt sich alle 20min. Richtung Gipfel.

Nachdem wir 150 hm zu den Fumerolen gelaufen sind und dort gefühlte 200 Bilder gemacht haben, entschließen wir uns den Gipfel zu stürmen. Wir kommen ziemlich weit, ca. 20 m vor dem Gipfel und beschließen dann (auch zuliebe unseres Splitboard Kollegen ohne Harscheisen) abzufallen und abzufahren, da der Wind ganz schön kräftig ist und ich meine Hardshelljacke zu Hause liegen gelassen habe. Die Abfahrt von oben war es eh nicht so wert, da alles ziemlich Wind verblasen war. Es ist wohl einfach etwas, das "haben wir halt gemacht, um es gemacht zu haben”. Sobald wir allerdings aus dem Wind raus waren und langsam Richtung Fumerole gefahren sind, war die Erfahrung eine einzigartige. Die dichten Dampfwolken und das weite flache Tal im Hintergrund sind einmalig, auch wenn es nach faulen Eiern riecht.

Was nun aber das eigentliche Highlight des Berges ist, und auch von Japan, ist der unfassbar fluffig und leichte Powder, der einen auf der Abfahrt ins Tal erwartet. Jeder Turn war ein unbeabsichtigter Faceshot und die Fahrt ins Tal ging viel zu schnell vorbei, sodass wir auf jeden Fall wieder kommen mussten.

Nächste Eindrucke

Die darauffolgenden Male sind wir nicht mehr nur einmal hoch, sondern haben uns direkt ein Tagesticket gekauft, um den Powder in vollen Zügen genießen zu können. Mit kurzen Bootpacks, oder kurzem Auffellen, kann man Couloirs, natural Halfpipes, ein paar nice Drops oder auch Pillow Lines erreichen. Da der Berg so hoch gelegen ist, ist der Schnee immer gut und dem Gipfel sind wir nie wieder auch nur nah gekommen. Nur die Fumerole haben wir nochmal mit unserem Besuch erklommen.

Die Navigation ist dank Fatmap App relativ einfach. Es gibt eine Piste, die von der Gondel ins Tal führt, welche jedoch nicht immer denselben Verlauf nimmt. Alles Gelände drumherum ist ein riesiger Spielplatz. Es gibt keine bösen Überraschungen und auch wenn die meisten Menschen auf dem Berg in geführten Touren unterwegs sind, ist das mit viel Erfahrung und sicherer Tourenplanung in den Alpen nicht wirklich notwendig. Lawinenausrüstung, Wettercheck und Erste-Hilfe-Wissen sind natürlich Voraussetzung, um im Gelände unterwegs zu sein.

Leider wurde es im Laufe des Winters immer voller und die Schlange an der Gondel so lang, dass wir auf andere Gebiete im Nationalpark ausgewichen sind.

Fazit

Definitiv ein Must-see in Japan. Die Kombination von geilem Powder und Skifahren auf einem aktiven, noch rauchenden Vulkan ist atemberaubend. Wer auf den Gipfel möchte, braucht,  so wie fast immer in Japan, eine gute Jacke und den Willen, auf eisigem Gelände herumzulaufen und zu fahren. Mitte Januar war für uns die beste Zeit, da noch niemand da war und der Schnee unglaublich gut war. Selbst wenn es im Laufe der Saison zu voll wird, um genug Fahrten am Tag für einen gelungenen Powdertag zu bekommen, lohnt sich die Aussicht und das Gefühl alleine auch schon. Und eine Abfahrt hat man ja mindestens.

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