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TourenTipps

Freeride Tour der Woche | Oberalpstock

Der erste Tag einer lohnenswerten Zweitagestour

von Totti Lingott 17.03.2013
Diese Woche stellen wir eine Zweitagestour vor, die man ohne große Mühen vom Skigebiet Disentis aus unternehmen kann.

In dieser Woche stellen wir eine Zweitagestour vor, die man ohne große Mühen vom Skigebiet Disentis aus unternehmen kann. Am ersten Tag geht es zum Aufwärmen einmal durch das Val Gronda / Val Acletta (Wahlweise durch das nicht minder lohnende Val Strem) wieder zurück zur Talstation von Disentis und dann mittels Piz Ault Schlepplift und Fellen auf den Oberalpstock, um auf der Cavardiras Hütte zu übernachten. Am zweiten Tag steht ein alpinistisches Schmankerl auf dem Programm: Die Steintalrinne vom Fruttstock. Die Tour dazu folgt im zweiten Teil als Freeride-Tour der folgenden Woche.

Freeride-Variante durch das Val Gronda und Val Acletta

Disentis als Geheimtipp für Freerider zu bezeichnen, scheint mittlerweile ein wenig vermessen. Mit der Behauptung, dass man auch nach Tagen ohne Neuschnee noch eine unverspurte Abfahrtsvariante durch das Val Gronda und Val Acletta findet, lehnt man sich allerdings trotzdem immer noch nicht zu weit aus dem Fenster. Die weiten Hänge brauchen schon ein paar Hundertschaften Freerider, um gleich in den ersten Tagen verspurt zu werden. Je nachdem wie man die Einfahrt vom Schlepplift Piz Ault anlegt, kann man recht anspruchsvolles Gelände erreichen (>40° Steilheit) und die knapp 1600 Höhenmeter-Abfahrt, deren Route leicht und unproblematisch zu finden ist, sorgt auf jeden Fall für eine angemessene Aufwärmphase. Routenbeschreibung und weitere Varianten und Infos entnimmt man am bestem dem PowderGuide-Buch ‚Die Besten Freeride-Gebiete der Alpen’ (1. Auflage, 2010).

Oberalpstocktour –  alpiner 3000er, ausgesetzter Gipfel und ein geräumiger Winterraum zur Belohnung

Ist man wieder an der Bergstation vom Piz Ault Schlepplift angekommen, werden erstmal die Felle aufgeklebt. Gemütlich geht es unterhalb des gleichnamigen Gipfels zur kurzen Klettersteigspassage, die mit Stahlbügeln gesichert ist. Für diejenigen, die nicht schwindelfrei sind, kann hier ein Seil zur Sicherung eingehängt werden. Auf der anderen Seite des Grates quert man dann nach Westen oder sucht sich direkt einen Weg durch ein paar Felsen hinunter zum Brunnifirn. Egal wie, man sollte nicht zu viel Höhe verlieren, denn die muss man sonst wieder aufsteigen, wenn unter den Stremhörnern in Richtung Nordwesten aufgestiegen wird. In offensichtlicher Route hält man sich meist auf der linken, nicht so steilen Seite des Gletschers bis man für den Gipfelanstieg nach Norden quert und die letzten Meter bis zum Gipfel bewältigt. Bei normalen Schneebedingungen kann man einfach und unproblematisch mit den Ski bis zum Gipfelkreuz aufsteigen.

Die Abfahrt folgt der Aufstiegslinie, wobei das komplette Gelände für weite Schwünge ausgenutzt werden kann, da die meisten Oberalpstockbesteiger beim Einstieg zur Val Strem Variante nach skiers right abbiegen und die restlichen Hänge hinunter auf’s Brunnifirn meist von Abfahrtsspuren geschont bleiben. Das Brunnifirn quert man dann möglichst im rechten Drittel unterhalb des Acletta- und Brunnipasses (Auslauf von Lawinen beachten). Ganz auf die Felle verzichten, kann man dennoch nicht, will man es bis zur Cavardiras SAC-Hütte schaffen. Dort wartet ein geräumiger Winterraum (die eigentliche Stube) und gegen ein paar Fränklis zischt am Abend dann das ein oder andere Calanda – in Vorfreude auf das eigentliche Highlight am nächsten Tag: Die Befahrung der Steintalrinne am Fruttstock.

Alternativ-Tipp: Bei guten Verhältnissen und entsprechender Fitness empfiehlt es sich früh am Morgen zu starten und direkt am Morgen auf den Oberalpstock zu steigen, um durch das skifahrerisch wie landschaftlich lohnende Val Strem abzufahren. Mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn geht es dann von Sedrun wieder zurück nach Disentis. Wichtig ist nur mit der Fahrt noch die Bergstation des Schlepplifts zu erreichen (16 Uhr), damit man hinüber zum Brunnifirn gelangt. Die Querung zur Hütte ist dann recht schnell machbar.

Informationen

Schwierigkeit (5-stufige Skala): ***
Durchschnittliche und Maximale Steilheit: 30°/40°
Exposition: O-SO / SO (Abfahrt durchs Val Gronda und Val Aclette/vom Oberalpstock)
Höhenmeter Start und Ziel: 2800 m (Bergstation) | 2650 m (Cavardiras Hütte) | 1200 m (Tal)
Höhenmeter bergauf und bergab: 700 m | 850/1600 m (Tour/Val Gronda-Abfahrt)
Dauer: ca. 4.5 Stunden (mit Aufwärmrunde)
Beste Jahreszeit: Januar bis April
Adressen: Bergbahnen Disentis 3000
Topografische Karten: Landeskarte Swiss-Topo, 1212 Amsteg, 1:25000; Landeskarte Swiss-Topo (Skitouren), 256 Disentis, 1:50000

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