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TourenTipps

TourenTipp | Couloir du Pissoir

Eine Tour - ein Gedicht!

von Jan Imberi 22.03.2018
Wenn im Frühjahr die Bedingungen passen, ist das Couloir du Pissoir ein mehr als lohnendes Ausflugsziel in hochalpiner Kulisse. Unser Reporter Jan liefert nicht nur eine Tourenbeschreibung, sondern - von der Frühlingsmuse geküsst - auch ein Gedicht zur Tour.

Tourenbeschreibung

Nach dem Start in Vallorcine an der Talstation des Skigebietes La Balme auf 1260m geht es mit der Gondel von auf den Tête du Balme, 2321m. Von dort fährt man Richtung Col de Balme, 2204m ab. Dann geht es mit den Ski auf dem Rücken über den Grat bis Les Grands Otanes, 2680m. Für die leichte Kletterei an der Gipfelpyramide sind je nach Bedingungen Steigeissen von Vorteil.

Auf dem mäßig ausgesetzen Grat steigt man in leichter Kletterei weiter nach Süden Richtung Pointe de Berons auf. Der Grat kann auch umgangen werden, was eine kurze Abfahrt und einen längeren Anstieg mit sich bringt. Am Endes des Grats auf ca. 2800m fährt man nach Osten auf den Glacier des Berons ab, wobei man möglichst wenig an Höhe verlieren sollte, da man gleich weiter Richtung Croix des Berons 2902m aufsteigt.

Von hier aus kann man einen Abstecher auf den Gipfel des Pointe des Grands 3101m machen, oder aber direkt den Glacier des Grands Richtung Col du Pissoir 3150m queren. Falls man den Gipfel mitnimmt, muss man dann wieder Richtung Osten auf den Glacier des Grands bis auf ca. 3000m abfahren. Den Gletscher quert man unterhalb eines Felsbandes - Achtung, nicht zuviel an Höhe verlieren aufgrund von Spaltengefahr!

Es folgt der Anstieg Richtung Aiguille du Pissoir 3440m nach Süd-Ost. Auf ca. 3200m wird abgefellt und Richtung Col du Pissoir auf 3150m gequert. Hier zahlt es sich aus, möglichst viel Schwung mitzunehmen.

Vor dem Col wendet man sich nach Norden um zum Einstieg des Couloirs zu gelangen. Die Einfahrt in das Couloir ist nordseitig einfacher als ostseitig, wo es stark Felsdurchsetzt ist.

Der obere Teil des Couloirs ist vergletschert, ab circa 2700m apert es aber zunehmend aus. Achtung, je nach Schneelage muss mit Blankeissstellen gerechnet werden. Der mittelere Teil des Couloirs ist leicht felsdurchsetzt, Linienwahl in Falllinie rechts ist zu präferieren.

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Ab 2500m folgt offenes Gelände mit spektakulärem Blick auf den sich ins Tal schiebenden Glacier du Trient. Den Gletscher lässt man rechter Hand liegen und fährt weiter in Richtung Grand Yaret ab bis zur Talsohle auf ca. 1700m. Je nach Schneelage und Jahreszeit muss hier abgeschnallt und zu Fuss gegangen werden. Man folgt dem Bachlauf über einen Wanderpfad und dann einer Fahrstraße bis zur Talsperre in Trient auf 1330 m.

Zusammenfassung

Schwierigkeit: *****

Besondere Gefahren: ca. 500m mit leichter Kletterei (UIAA I-II) über den Grat. Gletscher, Steilabfahrt!

Maximale Steilheit: Einfahrt Couloir ca. 45º

Höchster Punkt:  3150m Col du Pissoir

Höhenmeter Bergauf | Bergab: 1300 m | ca. 1450 (je nach Schneelage auch mehr)

Dauer: ca. 9 Std.

Beste Jahreszeit: Frühjahr

Karten: Landkarte der Schweiz 1:50.000, Nr.: 282 Martigny, Landkarte der Schweiz 1:25.000, Nr.: 1344 Col de Balme, GPS: 46º 00’23.98“ N, 7º 00’51,47“ O (Einstieg Couloir du Pissoir)Hinweis: Die PG TourenTipps sind allgemeine Beschreibungen von Touren, die uns ganz subjektiv gut gefallen. Sie BEZIEHEN SICH NICHT AUF AKTUELLE VERHÄLTNISSE. Bitte lest den Lagebericht und die Wettervorhersage und richtet euch bei der Tourenplanung danach!

Pissoir

Die ersten Strahlen der Morgensonne tauchen die umliegenden Gipfel in ein warmes Orange und das Dunkel des Himmels verläuft in leuchtendes Blau.

Keine Wolke trübt das Bild.

Es ist mitte April im letzten schweizer Dorf vor der französichen Grenze.

Grandioses Parorama.

Vor uns ein fantastischer Tag.

Couloir de Pissoir unser Ziel.

Abseits der ausgetretenen Pfade.

1450hm

Durch eines der wilden Täler des Mont Blanc Massivss.

Weit ist der Weg.

Lange der Anstieg

Lohnendes Ziel.

Blühende Kirschbäume im Tal und kalter Pulver in schattigen Nordhängen -welch ein Gegensatz.

Mit der ersten Gondel am letzten Tag der Saison.

Tête de Balme - die Sonne knallt.

Der Schnee ist noch hart und strahlt kühl.

Unsere Konzentration wird gefordert.

Wir kletteren und balancieren über den Abgrund.

Der Schweiss fließt.

Die Sonne brennt.

Unser Puls steigt.

Zwischenstop Gipfel.

Vor uns der weisse Berg.

Dick bepackte Gletscherflanken.

Große Weite.

Weisser Reflektor

Wir steigen weiter zum Pissoir.

Kurze Schatten im gleissenden Sonnenlicht

Aiguille du Tour am Horizont.

Scharfe Sporne, spitze Zacken

Kontrast in Granit und Eis.

Col du Pissoir und Einfahrt in die Rinne.

Der Wind treibt den Schnee vor sich her.

Erste Schwünge in der schattigen Steilwand.

Der Schnee ist weich und trägt.

Schneller Atem bei großen Radien mit brennenden Oberschenkeln.

Rausch im Vertikalen, schwerelos und nahe am Limit.

Banked Runs in verspieltem Gelände

Wir jagen weiter zu Tal bis uns die Erdanziehung in der Talsohle zum stehen zwingt.

Endorphine Hysterie

Ein Blick zurück,

Ein unbeschreibliches Gefühl.

Unvergesslich der Moment.

Fotogalerie

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