Angesichts der ergiebigen Schneefälle zu Beginn des Winters fiel unsere Wahl bei der Planung Ende Dezember schnell auf die Silvretta – eine gute Wahl, wie sich nun knapp drei Monate später herausstellte.
Nachdem wir also frühzeitig unsere Hütten gebucht und unsere potenziellen Touren im Silvrettagebiet geplant hatten, freuen wir uns, dass es endlich losgeht. Zwei Nächte auf der Wiesbadener Hütte (2.443 m) und zwei Nächte auf der Tuoi Hütte (2.250 m) stehen an, um die Silvretta zu erkunden. Wir haben diese zwei Hütten ausgewählt, da wir mehrere Tage in einem örtlich ähnlichen Gebiet verbringen wollten, um wirklich viel zu erkunden, und auch um angesichts der unsicheren Wetterprognosen flexibel zu sein und nicht jeden Tag die Hütte wechseln zu müssen. Natürlich sind auch die anderen Hütten im Gebiet (z.B. Heidelberger Hütte und Jamtalhütte) sehr interessant und ihre umliegenden Berge skifahrerisch lohnend, dort einen Platz zu bekommen erwies sich in diesem Jahr aber als unmöglich.
Tag 1: Aufstieg zur Wiesbadener Hütte – aber wie?
So ist unser Ziel am ersten Tag die Wiesbadener Hütte. Im Sommer dorthin zu gelangen ist durch die Passstraße zur Bielerhöhe entspannt, im Winter logistisch jedoch deutlich aufwändiger. Es gibt im Winter drei sinnvolle Routen, um zur Wiesbadener Hütte zu gelangen.
Mit dem Auto (Fahrzeit von Innsbruck: 2h 15min) oder mit Öffis nach Partenen im Montafon, dann mit der Vermuntbahn und dem Tunnelbus zur Bielerhöhe fahren (Kosten 41,50 €). Von dort weiter mit Skiern durchs Ochsental zur Hütte aufsteigen (ca. 2 h und 400 hm).
Von der Tiroler-Seite bis nach Galtür mit dem Auto (Fahrzeit von Innsbruck: 1h 30min - Dauerparkplatz vorhanden in Galtür) oder den Öffis und weiter mit dem Bus bis nach Wirl. Ab hier ist die Passstraße zur Bielerhöhe als Langlaufloipe gespurt. Dann ergeben sich zwei Varianten für den weiteren Aufstieg: entweder wie bei 1. durchs Ochsental, oder 2. durchs Bieltal mit Abstecher auf einem der Gipfel (z. B. Bieltalkopf, Tiroler Kopf oder Rauer Kopf) und anschließender Abfahrt zur Hütte.
Da uns die Fahrt ins Montafon zu lang und der Weg von Wirl zu weit (min. 14 km und 1.200 hm ohne Gipfel und Abfahrt) sind, entscheiden wir uns für die dritte Variante:
Von Guarda in Graubünden (Fahrzeit von Innsbruck: 1h 50min) an der Tuoi Hütte vorbei auf den Vermuntpass auf 2.798 m aufsteigen mit anschließender Abfahrt zur Wiesbadener Hütte. Im Aufstieg ergeben sich so 8 km und 1.200 hm sowie anschließend 350 hm Abfahrt zur Hütte.