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WetterBlog 1 2020/21 | Kein Schnee im Lockdown

Zähes Hoch bringt spätherbstliches Wanderwetter

von Lea Hartl 18.11.2020
Seid gegrüßt, liebe WetterBlog-Leserinnen und Leser! Wir starten in die Saison, trotz Hochdruck und Coronakrise, weil: Wetter geht immer. Und irgendwann wird sich das Wetter wieder ändern und die Lockdownsituation auch. Und dann will man ja gut vorbereitet sein! Die sonstigen PowderGuide-Wetterservices (Neuschneeprognose, PowderMap) werden angeschaltet, wenn es ein bisschen winterlicher aussieht.

Aktuelle Lage und Aussichten

Widmen wir uns zunächst den Kernthemen: Der Alpenraum liegt in einem großräumigen Hochdruckgebiet. Die Frontalzone läuft weit im Norden vorbei und nur kurze Streifschüsse aus Nordwesten bringen hin und wieder ein bisschen Abwechslung. Zuletzt wurden am Montag die Nordalpen leicht angezuckert, aber die Sonne war dann schnell wieder da. Ähnlich sieht es für die kommenden Tage aus. Im Laufe des Donnerstags erreicht eine Kaltfront aus Norden die Alpen und bringt kühlere Luft und etwas Schnee, auch bis in die (höheren) Täler. Besonders viel wird’s aber nicht und nachhaltig erst recht nicht. Am Freitag stauen sich im Norden noch die Wolken, im Süden dürfte es schon sonnig werden.

Für das Wochenende zeichnet sich dann erneut flächendeckend strahlendes Herbstwetter ab. Auch Anfang der kommenden Woche sieht es derzeit nicht nach einer wesentlichen Änderung aus. In der Höhe wird es nach und nach etwas milder, in den Tälern bleibt es fußkalt, teilweise mit Nebel.

Während der Oktober dieses Jahr ein relativ ergiebiger Skifahrmonat war, scheint sich der November also eher dem goldenen Wanderherbst verschrieben zu haben. Das muss an sich ja gar nicht schlecht sein, aber die Kombination aus Schnee bis in tiefe Lagen im Oktober und langen Hochdruckphasen im Anschluss ist für die Schneedeckenentwicklung bekanntermaßen ungünstig. Wo der Schnee nicht mittlerweile bockhart ist, schreitet die aufbauende Umwandlung rapide voran. Wir vermuten, das SchneeGestöber wird dazu in den nächsten Tagen nähere Infos liefern. Jedenfalls wäre es für diejenigen, die Hausberge haben, derzeit eine Überlegung wert, sich zu merken, ab welcher Höhe in welchen Expositionen Schnee liegt. Denn dort sollte man nach dem nächsten größeren Schneefall eine mögliche Problemschicht im Kopf haben...

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Und wie war der Sommer so?

Während wir auf den Winter warten, ein kurzer Rückblick auf den Sommer – aus Sicht der heimischen Gletscher, weil sich der WetterBlog im Sommer mit eben diesen befasst. Es gab im Sommer 2020 immer wieder kleinere Schneefälle im Gebirge. Für unsereins machte sich das eher als störendes Regenwetter bemerkbar, aber schon ein paar Zentimeter Neuschnee schützen Gletschereis eine Weile vor der Sonneneinstrahlung und bremsen die sommerliche Schmelze. Das Prinzip ist ähnlich wie bei den weißen Fließen, die in den Gletscherskigebieten ausgelegt werden, um Schnee und Eis zu konservieren: Der helle Neuschnee reflektiert einen Großteil der Sonnenstrahlung und die steht dann eben nicht für die Schmelze zur Verfügung.

Diese Schneefälle und vom Herbst 2019 übrig gebliebener Schnee sorgte besonders in den Hohen Tauern und in Südtirol für vergleichsweise gemäßigte Massenverluste. Im Westen von Österreich, in der Schweiz, sowie an den noch verbleibenden Gletschern der Nordalpen, etwa im Dachsteinmassiv, sind die meisten Gletscher allerdings wieder sehr stark zurück gegangen. Hier war weniger Winterschnee übrig, um die sommerliche Wärme abzupuffern und auch die kleineren Sommerschneefälle kamen weniger zu tragen. Insbesondere der September war dieses Jahr sehr warm und setzte den Gletschern noch relativ spät in der Saison ziemlich zu. Die Schneefälle Ende September waren dann sowohl das Ende der Ablationsperiode (Schmelzperiode) 2020 als auch der Start in die zaghafte Skisaison, die allerdings dann auch schnell wieder ein witterungs- und coronabedingtes, vorläufiges (!) Ende fand.

Die Gletscher werden wohl dauerhaft weiter dahin schwinden, aber zumindest das Wetter wird irgendwann in nächster Zeit wieder in Richtung Winter umschwenken. Und bis dahin gehen wir eben weiter sozial-distanziert Herbstwandern. Der WetterBlog freut sich jedenfalls schon auf die Saison 2020/21!

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