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CR 572 (2019/2020)

Schneebericht Zinal, 25.06.2020

Steilwandwoche in den Walliser Alpen

Schweiz Zinal
25.06.2020
chevchelios

Schneelage

2 von 5 Sterne

Schneequalität

2 von 5 Sterne

Gesamteindruck

4 von 5 Sterne

Schneelage

2 von 5 Sterne

Weite Tragestrecken lassen sich leider nicht vermeiden. Die Schneegrenze ist allgemein nordseitig bei ca. 2700m, auf Gletschern und in Rinnen/Mulden liegt auch noch etwas weiter runter Schnee. Im hochalpinen Gelände ist die Schneelage gut. Gletscherspalten sind noch gut zugeschneit und Steilflanken haben zum Teil noch eine gute Schneeauflage auf dem Eis. Dies variiert allerdings zwischen verschiedenen Steilwänden stark, detaillierte Informationen siehe unten: Obergabelhorn Nordwand, 21.06.2020: Bergschrund noch relativ gut zu passieren, im unteren Wanddrittel noch eine gute Schneeauflage. Weiter oben wird es dann immer dünner, die letzten 100hm unter dem Coeur-Grat sind es nur noch wenige Zentimeter auf Blankeis. Oben am Grat dann sehr tiefer Pulverschnee bis zum Gipfel. L’Epaule/Zinalrothorn Nordschulter, 22.06.2020: Der Nordgrat vom Zinalrothorn schaut noch sehr schneebedeckt aus. Im letzten Felsteil zum Vorgipfel, L’Epaule, lag tiefer Schnee auf Fels. In der Flanke von der Nordschulter gab es noch guten Pulverschnee, weiter unten sah es aber eher nach Blankeis aus. Wir sind dann nach ein paar Turns rüber an den Grat gequert und westseitig Richtung Cabane du Grand Mountet abgefahren. Dort kam man noch bis Skiern gerade so bis zur Hütte, mittlerweile wird man auch noch etwas weiter tragen müssen. Brunegghorn Normalweg, 24.06.2020: Ab dem Brunegggletscher gute Schneelage. Abfahrt bis ca. 2750m möglich, dann den Sommerweg weitergehen Richtung Turtmannhütte. Spaltenzonen sind noch gut eingeschneit. Weisshorn Ostwand: Ursprüngliches Ziel für den 25.06., allerdings beim Spotten vom Brunnegghorn gesehen, dass im untersten Teil zu wenig Schnee liegt. Der obere Teil hat richtig gut ausgeschaut und auch der mittlere Teil hat noch ausreichend Schnee. Unten raus reicht es allerdings nicht mehr für eine durchgehende Abfahrt, für Abklettern im Schnee wird es mittlerweile auch nicht mehr reichen. Leider sehr felsig unten raus. Der Bergschrund ist auch ziemlich weit offen. Bishorn Nordostwand, 25.06.2020: In der Bishorn Nordostwand liegt ausreichend Schnee. Kein Eiskontakt im Aufstieg und in der Abfahrt. Aufstieg durch den linken, felsdurchsetzten Teil und dann am Grat entlang, Abfahrt in einem Z (Erst am Grat entlang, dann neben den Seracs und anschließend unterhalb der Seracs queren). Direktere Lines theoretisch noch möglich, allerdings deutlich felsiger.

Schneequalität

2 von 5 Sterne

Obergabelhorn Nordwand, 21.06.2020: Das obere Drittel der Abfahrt am Grat entlang war gewaltig guter Pulverschnee, gute 30-40 cm. In der Wand selber gab es Rinnen, die komplett eisig sind, und Spines, auf denen zwischen 10 und 20cm Pulverschnee liegen. Für eine Abfahrt wird es diese Saison wohl keine passenden Verhältnisse mehr geben, für Bergsteiger könnte die Nordwand allerdings noch gut zum Klettern sein. Unterhalb der Wand dann angefeuchteter Pulver und in der unteren Wand (600hm lang, nordwestseitig) war es selbst am späten Vormittag noch recht hart. L’Epaule/Zinalrothorn Nordschulter, 22.06.2020: Oben in der Flanke der Nordschulter hielt sich der pulvrige Schnee noch. Westseitig oben noch guter Firn, anschließend ist es allerdings ziemlich schnell sehr sumpfig geworden. Waren aber auch mit Abfahrt um 13 Uhr zu spät dran (Nacht war nicht so klar, um 5 Uhr in der Früh konnte man keine 10m weit sehen, deshalb späterer Start). Brunegghorn Normalweg, 24.06.2020: Richtig guter Firn bei nordwestseitiger Abfahrt um 11:30 Uhr. Oben noch etwas hart, ein bisschen weiter unten dann ein gutes Stück lang optimal und im letzten Teil auf dem flachen Gletscher schon wieder etwas zu nass. Bishorn Nordostwand, 25.06.2020: Am späten Nachmittag des Vortages gab es einen kurzen nachmittäglichen Schauer. Dieser hat leider dafür gesorgt, dass die Wand bis 3700m Höhe von einer dünnen Eisglasur überzogen war, oberhalb gab es etwas Graupel. Die Abfahrt war deshalb eher anspruchsvoll, da die Nordostwand im fahrbaren mittleren Bereich leider etwas mehr nordwestseitig geneigt ist und die Eisglasur dort noch selbst um 10:30 Uhr und hohen Temperaturen noch nicht aufgetaut war. In der Querung unterhalb der Seracs war es schon weicher und im Schlussteil der Wand gut zu fahrender Firn. Unterhalb der Wand schon eher nass.

Warnzeichen

Tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr beachten. Ab dem späten Vormittag gab es nasse Lockerschneerutsche aus felsdurchsetztem Gelände. Auch Steinschlag gab es dann des Öfteren zu hören. Ansonsten besteht hauptsächlich Absturzgefahr in den Steilwänden aufgrund harter Schneebedingungen oder Blankeis. Die Gefahr von Spaltenstürzen sollte man auch nicht außer Acht lassen, wenn die Schneebrücken aufgrund der hohen Temperaturen aufweichen.

Gesamteindruck

4 von 5 Sterne

Gewaltige Steilwandwoche im Wallis!

Jahrelang von der Befahrung der Obergabelhorn Nordwand geträumt, letztes Jahr aufgrund von zu viel Blankeis gescheitert, dieses Jahr bei grenzwertigen Bedingungen ist es endlich gelungen. Auch die darauffolgenden Tage waren unglaublich schön und hatten neben steilen Abfahrten auch gemütlichere Momente zu bieten. Einziges Manko des perfekt gelegenen Zeltplatzes war der 4,5 stündige Aufstieg mit über 30kg am Rücken. Nach 6 Tagen in Folge auf Tour waren Beine und Schultern dann schon etwas fertig.

Allgemein ist man aktuell mit Skiern noch gut unterwegs im hochalpinen Gelände. Die Leute, die von der Grand Mountet Hütte zu Fuß unterwegs sein wollten, sind alle nicht weit gekommen. Man bricht zu Fuß noch sehr tief ein, bzw. nach klarer Nacht wird spätestens der Abstieg zur Qual. Auf den Felsgraten liegt ebenfalls noch viel Schnee, was das Vorankommen sehr verlangsamt. Wird mit längeren Schönwetterperioden aber sicher bald besser.

Falls jemand noch motiviert für Skitouren ist, im Wallis geht noch was :)

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