Skifahren und Campen in Alaska
Pässe in Southcentral Alaska
Man muss kein Flugtaxi hernehmen um in Alaska zum Skifahren zu kommen. Ein Fortbewegungsmittel, um auf die Pässe in Alaska zu gelangen reicht. Von da aus kann man bestens Touren (auch mehrtägige) von der Strasse aus starten. Als Literatur kann ich das Buch „The Alaska Factor“ von Joe Stock empfehlen. Es gibt eine gute Übersicht was im zentralen Süden von Alaska mit Skis möglich ist.
Buschflieger sind die günstigste Variante um per Luft in die Berge zu gelangen. Fliegen ist in Alaska allgegenwärtig, wir trafen Leute die mit privaten Propellermaschinen nach Anchorage flogen, um einen Abend auszugehen. Es gibt dementsprechend viele Angebote. Die Schwierigkeit besteht wahrscheinlich darin, einen Piloten zu finden der sich in der angestrebten Bergregion gut auskennt und sicher im Hochgebirge fliegen kann.
Als weitere Variante kommen Snowmobiles in Frage. Uns wurde von einem „Drop-Off Service“ in der Thompson Pass Gegend erzählt. Die Jungs laden die Freerider in der gewünschten Zone ab. Das müsste um einiges günstiger als Fliegen sein. Genauere Informationen kann ich leider nicht geben.
Sluffmanagement
Sluffmanagement ist am Anfang echt schwierig. Wo man wie viel Schnee in Bewegung setzt, ist zu Beginn ein Ratespiel. Als Devise gilt: nichts überstürzen, die Sache langsam angehen. Es gibt ein paar grundlegende Regeln: entweder man ist schneller als der Sluff, fährt langsam hinter ihm her oder schaut dass man ihm nicht in die Quere kommt. Die erste ist für die meisten unrealistisch, die zweite zu „langweilig“ und die dritte kann man z.B. durch eine „diagonale“ Linienwahl erreichen. Aber eben, das richtig einzuschätzen braucht viel Erfahrung.
Campieren
Campieren ist meiner Meinung nach der ultimative Weg, um Skifahren in Alaska richtig zu erleben. Mit guter Vorbereitung und einem durchdachten Camp ist das Zelten eigentlich recht behaglich. Hier sind einige Gegenstände und Tipps die mir im Nachhinein als Wertvoll erscheinen, von guten Schlafsäcken, Zelten und Bekleidung abgesehen.
Daunenfinken (mit Daunen gefütterte Hausschuhe): Es gibt nichts Angenehmeres als nach einem langen Skitag endlich aus den Skischuhen raus zu kommen. In trockene Socken wechseln und rein in die sofort warmen Daunenfinken. Ahh, was für ein wohliges Gefühl. Mit den Dingern kann man auch problemlos im Schnee rumlaufen.
Viele Isomatten: Gute, dicke Matten zum Schlafen und einige dünnere zum drauf sitzen und stehen. Der Schnee kühlt beim längeren Stehen von unten her aus, trotz Daunenfinken.
Schneesäge: Extrem hilfreich baum Aufbau vom Camp. Und nebenbei auch um notfalls gefrorenes Essen zu zerkleinern.
Redundanz im Kochsystem: Je ein Gas- und ein Benzinkocher. Die Entscheidung Gas- oder Benzinkocher ist (in dieser Höhe) mehr eine Glaubensfrage. Beides funktioniert, das richtige Gasgemisch vorausgesetzt. Wenn‘s vom Gewicht her aufgeht, am besten beides. Es gibt nichts Schlimmeres als ein nicht funktionierender Kocher in einem Basecamp. Mehrere Kochstationen sind auch praktisch, um auf einer den Schnee zu schmelzen und zeitgleich auf der anderen Kochen zu können.
Satellitentelefon: Das Satellitentelefon kann man sich problemlos in Anchorage mieten. Für einen Monat mit ca. einer Stunde Gesprächsguthaben kostet das um die 150$. Generell funktionieren in Alaska nur Iridium-Geräte, es lohnt sich von den Shops beraten zu lassen.
Solarpanels: Will man Filmen und Fotografieren kommt man wahrscheinlich nicht um Solarpanels rum. Die „Starterkits“ von GoalZero haben sich mehr oder weniger bewährt. Wenns richtig kalt war, zickte das System ein wenig rum, sonst recht zuverlässig. Durch den Tag laden lassen und am Abend anzapfen.
Zeitpunkt: Wir waren von Mitte März bis Mitte April in Alaska. Meiner Meinung nach ein guter Zeitraum. Zu dieser Zeit kommt man in den Genuss langer Tage (Sonnenuntergang zwischen acht und neun Uhr) und gutem Schnee bis weit runter. Später hat es immer noch perfekte Verhältnisse bis weit in den Mai hinein, in tieferen Lagen muss man aber mit Frühlingsschnee rechnen