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Abenteuer & Reisen

Chamonix-Report, Fortsetzung

Chamonix – Mont Blanc, Teil II

von Christian Skala 23.02.2009
2. Teil des Reports unserer unerschrockenen Chamonix-Exilanten. Diesmal mit Bildern vom Freeride World Tour-Qualifier-Event, Tipps zu Unterkunft, einem kleinem Ausflug in die Zentralschweiz, und natürlich wieder mit steilen Couloirs.

 Teil zwei des Reports unserer unerschrockenen Chamonix-Exilanten. Diesmal mit Bildern vom Freeride World Tour-Qualifier-Event, Tipps zu Unterkünften, einem kleinem Ausflug in die Zentralschweiz, und natürlich wieder mit steilen Couloirs.


                        Powdercruisen in der Nordwand der Aguillette des Posettes

Da am Wochenende Chamonix sehr voll ist, haben wir nach einer Woche Skifahren den Tag mal gemütlich angehen lassen und sind am Nachmittag nach Le Tour um die North-East Ridge (35°, 250m) des Aiguillete des Posettes zu fahren. Bis auf den Einstieg befindet sich die Abfahrt größtenteils im Wald. Von dem Talort, Le Buet, fährt man mit dem Zug zurück nach Argentiere oder Chamonix.

Am 15.02. fand ein Qualifikationsevent zur Freeride World Tour am Pentes de l'Hotel in Brévent statt, wo wir trotz des riesigen Wochenendandrang unbedingt hin mussten. Seb Michaud gewann den Contest mit genialen Drops und Backflips. Zweiter wurde Aurélien Ducroz vor Phil Meier. Es war genial die Topfahrer mal live bei so einem Event zu sehen. Vor allem gab es sehr viele und zum Teil heftige Stürze bei den Cliffdrops zu sehen.

Nach dem Event machten wir uns auf dem Weg zum Bellachat (35- 40°). Der erste Teil war super zum fahren, danach verpassten wir jedoch blöderweise den Ausstieg. Mit der Folge, dass wir uns ewig durch Busch und Fels kämpfen mussten - "Combat Skiing" vom Feinsten.

Hochdruckwetter = Couloirzeit

Bei sonnigen Bedingungen fuhren wir über den Grands Montets Glacier zum Rectiligne Couloir (45°, 40 m dann 35-40°, 300m). Die Anzahl der Spuren im Couloir hielten sich in Grenzen, der Schnee war super stabil und mit einer genialen Aussicht war es ein Traum das Couloir zu befahren. Nach dem Couloir ging es mit Big-Turns über den Nant Blanc Glacier zum Couloir des Chaussettes und dann weiter in Richtung Mer de Glace. Nach einem 15 Minuten Hike zum Buvette des Mottets führte uns ein Forstweg mit breiten Grinsen in Richtung Chamonix. 


                        Verdiente Biglines nach steilen Couloirs am Nant Blanc Gletscher.

Nordstau! Oder 700 km für zwei Tage tiefen Powder

Da wir in zahlreichen Emails, Telefonaten und auf diversen Websites nur noch das Wort "Nordstau" hörten und tiefe Powder-Bilder aus Tirol sahen, war für uns klar, dass wir Chamonix den Rücken kehren müssen. Nach studieren der Wetterdaten und abwägen was von Chamonix aus "recht schnell" erreichbar ist, ging es am Dienstag in der Früh zu einem zweitägigen Roadtrip in die Schweiz. Unser Ziel am Dienstag war Hasliberg in der Zentralschweiz. Als wir mit Schneeketten den Parkplatz erreichten, sahen wir, dass die oberen Sektionen geschlossen hatten. Das hat uns nicht abgeschreckt und wir machten uns auf den Weg das Gebiet zu erkunden. Der Schneefall wurde immer intensiver, so dass sogar Sessellifte immer wieder kurz angehalten wurden und mit einer Schneefräse der Lift frei gefräst wurde! Der Tag war göttlich und zudem der tiefste Tag für uns bis jetzt in diesem Winter! 

Nach einer Übernachtung in Interlaken ging es am Mittwoch nach Melchsee- Frutt in die Zentralschweiz. Der Parkplatz war in der früh schon sehr voll und es hatte sich schon eine längere Schlange an der Talstation gebildet. Zu dem Gebiet kann man sagen, Waldschutzgebiet und der Rest des Gebietes ist nicht besonders steil. Nichts desto trotz fanden wir auch dort oberhalb der Baumgrenze ein paar nette Powderruns.

Couloir Poubelles – Abseilen für Bühnenschweine

Nach zwei tiefen Powdertagen wieder in Argentiere angekommen, machten wir uns auf die Suche nach neuen Steilwänden. Nach einem 1300 HM Warmup-Run am Glacier de la Pendant nahmen wir das Chapeau Couloir (35-40°, 450 m) ins Visier. Dieses ist nett zu fahren und besitzt bis auf einem Wasserfall am Ende den man umfahren muss keinerlei Schwierigkeiten. Dieses Couloir sollte man gesehen haben und ist eine gute Option für Powdertage mit stabilen Bedingungen.

Danach ging es gleich weiter zum Poubelles Couloir (40-45°, 250 m). Dieses erreicht man direkt von der Bergstation des Bochard Lifts. Am Einstieg konnten wir unser Glück kaum fassen: Ein jungfräuliches Couloir wartete geradezu darauf von uns rangenommen zu werden! Wir mussten uns, wie üblich hier, die ersten 30 m in das Couloir abseilen. Durch die Liftnähe bildete sich rasch eine entsprechend hohe Zuschauerzahl. Ich seilte mich als zweites ab und musste mich da schon richtig durch die Menschentraube am Einstieg zum Seil kämpfen. Das Poubelles hatte super Powder-/ Firnbedingungen und unsere Vorfreude wurde keineswegs getrübt! Nach dem Couloir wählten wir den gleichen Weg wie auch schon bei dem Rectiligne Couloir. Nach zwei überragenden Couloirs und folglich perfekter Laune ließen wir den Tag gemütlich bei Live Musik im Chambre Neuf ausklingen.

Unterkunft

Wir wohnen im Guesthouse "Le Belvédère" in Argentiere. Von dort aus erreicht man in ca. 5 Minuten das Skigebiet The Grand Montets. Es gibt Zimmer für 2- 3 und für 4 Leute und die Toiletten und Duschen befinden sich jeweils auf jeder Etage. Wir haben ein Zimmer zu zweit was 21,50 Euro pro Person kostet und für einen 1 Euro pro Tag zusätzlich benutzen wir die Küche im Erdgeschoss. Im Haus gibt es W-LAN das umsonst genutzt werden kann und es stehen vor dem Haus gratis Parkplätze zur Verfügung. Diese Unterkunft können wir bedenkenlos weiterempfehlen. Weitere günstige Gites zu Übernachtungspreisen und 30.- gibt es in Argentiere und Chamonix direkt. Teilweise lohnt sogar die Anfahrt von Verbier um hier günstiger zu nächtigen.

Einkaufen

Die Supermärkte in Chamonix oder auch in Argentiere sind so gut wie zu jeder Zeit sehr gut besucht und die Regale am Abend folglich oft leer. Auch sind die Preise wie in fast jedem Skiort leicht angehoben. In Sallanches befindet sich ein riesiges Einkaufszentrum das bis 20:30 geöffnet hat und in dem man alles findet was gebraucht wird. Auf dem Weg zu dem Einkaufszentrum lohnt sich ein kurzer Besuch im Quechua. In diesem Sportgeschäft kann man die Hauseigene Marke, Quechua, zu sehr guten Konditionen erwerben. Das Sortiment von Quechua umfasst von Funktionsbekleidung über Taschen und Rucksäcke bis zu Zelte nahezu das ganze Sportsegment. Von Argentiere bis nach Sallanches benötigt man mit dem Auto so um die 40 Minuten. Auf der Strecke nach Sallanches sollte die zulässige Geschwindigkeit nicht überschritten werden, da nach Les Houches von einer Brücke geblitzt wird!

Text: Christian Skala

 

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