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Abenteuer & Reisen

JaPOW - Eine Wintersaison in Japan | Teil 1

Die Reisevorbereitungen

von Klara Stang 11.12.2023
Schon oft habe ich von diesem verträumten Land mit dem "Champagne Powder" gehört, die endlosen Schneemengen und die heißen Quellen, in denen es sich die Japanmakaken gutgehen lassen, kenne ich bisher nur aus Erzählungen. Aber ich hatte das Glück, auf die richtigen Menschen zu treffen, habe mich mitreißen lassen und sitze heute mit einem Working Visa für Japan im Pass in meiner Wohnung in Innsbruck und fiebere dem Winter entgegen.

Die Idee

Ich bin eher zufällig als wirklich geplant an diesen Trip gekommen, der initiale Impuls stammt von meiner Freundin Jojo. Sie war die treibende Kraft hinter der Idee, doch ihr Funkte der Begeisterung ist schnell auf mich übergesprungen. Wir sind beide wegen dem Winter nach Innsbruck gezogen, teilen die Liebe zum Schnee. Doch wir hatten das Gefühl, in den letzten beiden Saisons nicht genug Schnee in den Alpen abbekommen zu haben. Der Wunsch nach mehr ist in uns gewachsen. Jojo träumt schon lange davon mal in Japan Powdern zu gehen. Ich hingegen hege als Geografin eine Faszination für diese Insel voller Gegensätze, wo Berge auf Meer treffen, uralte Kultur auf neuste Technologien. Und natürlich sehne auch ich mich nach dem sagenumwoben "Champagne Powder".

Bevor man so eine Reise beginnt, gehört aber doch ein bisschen Planung dazu. Und weil ich bei meiner Recherche kaum Informationen über Work & Travel in Japan gefunden habe, möchte ich meine bisherigen Erfahrungen mit der PG-Community teilen. In den nächsten Monaten berichten wir dann auch regelmäßig aus Japan.

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Das Visum

Wie Neuseeland, Australien oder Kanada vergibt auch Japan jährlich Work & Travel Visa. Der Vorteil eines solchen Visa ist, dass man zum einen länger in dem Land bleiben darf, meist ein Jahr, und zum anderen, dass man dort arbeiten kann. Das ist nicht nur praktisch, weil so die Reisekasse geschont wird, sondern öffnet auch die Türen zum Leben der Menschen dort. Man lernt den Alltag, die Menschen und die Orte auf eine viel tiefere Weise kennen, wenn man dort, wenn auch nur vorübergehend, Teil der Gesellschaft wird. In Japan ist das Visum im Gegensatz zu den anderen Ländern kostenlos, es erfordert jedoch ein bisschen mehr Engagement. Es reicht nicht nur ein Formular auszufüllen. Man muss sich auch Gedanken machen, was man eigentlich so vorhat, da man bei der Botschaft sowohl ein Motivationsschreiben als auch einen Reiseplan vorlegen muss.

Sich also im Vorhinein mit der Reise auseinander zu setzen, statt einfach ins Blaue hinein los zu fliegen, ist ratsam. Ich habe mir Reiseberichte durchgelesen, mein privates Netzwerk durchforstet nach Menschen, die schon mal da waren und mir Tipps geben konnten, und mir dann überlegt, was mir wichtig ist. Relativ schnell kam ich zu dem Schluss: Schnee, Essen und Natur haben bei mir hohe Priorität. Natürlich will ich auch nach Tokio und Kyoto, mir Gion, das Geisha Viertel, anschauen und in die japanische Kultur eintauchen! Aber ich brenne eben mehr für Natur als für Großstädte und bevorzuge daher eine Route übers Land und in die Berge.

Das Visum für Japan kann man nur bei einer japanischen Botschaft beantragen. Um den Visaantrag zu stellen, musst man mindestens achtzehn und höchstens dreißig (30 = bis zum vollendeten dreißigsten Lebensjahr) Jahre alt sein. Ich bin achtundzwanzig und in meinem Fall war die Botschaft in München. Die Damen und Herren dort wirken sehr seriös, beim Eintreten durchläuft man einen Sicherheitscheck und fühlt sich ein wenig beobachtet. Es wird nicht viel geredet und verläuft alles strikt nach Anweisung. Wenn man dann an der Reihe ist und aufgerufen wird, erweist sich die Dame am Schalter als sehr freundlich und hilfsbereit. Es ist aber ratsam, alle Dokumente beisammenzuhaben, genug Zeit einzuplanen und pünktlich da zu sein (das war bei uns eine wirklich knappe Nummer).

Mitzubringen sind:

  • Reisepass

  • Passfoto

  • Lebenslauf

  • Visa Application Form

  • Motivationsschreiben für Japan —> Dieses sollte ca. 1 Seite lang und in Englisch oder Japanisch sein. Es dient dazu sich vorzustellen, zu sagen wer man ist, warum man nach Japan will, warum man statt dem Touristen Visa das Workling Visa beantragt und was man sich von der Zeit in Japan erhofft. Vorlagen findet man hierfür im Internet.

  • die geplante Reiseroute und geplante Arbeitsbereiche —>  Hier sollte man sich eine durchdachte Route überlegen und passend dazu, welche Jobs an den verschiedenen Orten für einen in Frage kommen. Ich z.B. habe mit der Nordinsel begonnen und dort auf Jobs in der Wintersport Branche verwiesen und dann meine Route ab Frühjahr nach Süden verlaufen lassen, wo ich mich in Nationalparks bewerben will.

  • Versicherungs- und Finanznachweis —>  Eine Bestätigung der Auslandskrankenversicherung über den gesamten Zeitraum, sowie einen Kontoauszug mit 3.000 Euro auf dem eigenen Konto 

Selbstverständlich alles auf Englisch! Von Menschen, die Japan schon bereist haben, wurde mir übrigens gesagt, dass die finale Reiseroute dann nichts mit den vorgelegten Dokumenten zu tun haben muss und eher Formsache sind... Aber hierzu werde ich euch updaten, wenn es so weit ist.

Und dann heißt es auch schon warten: Wird das Visum genehmigt, Top oder Flop? In unserem Fall war die Rückmeldung positiv und unsere Planung konnte weitergehen! Von einer Ablehnung habe ich noch nichts gehört, aber ich vermute das kann passieren, wenn Unterlagen fehlen.

Die Jobsuche

Da Japan als Reiseland eher teuer ist und Saisonjobs in den bekannten Skigebieten heißbegehrt sind, haben wir kurz darauf - schon im Juli - begonnen uns auf Jobs zu bewerben. Die meisten Skischulen, Verleihshops und Hotels freuen sich über internationales Personal, da auch die Kundschaft aus aller Welt kommt. Die Bezahlung ist zwar nicht hoch (zwischen 8-12 Euro die Stunde), aber man bekommt oft eine Personalunterkunft, ggf. Skiausrüstung und den Skipass, was einem eine Menge Kosten erspart! Besondere wohnen in Japan kann richtig teuer werden. Daher lohnt es sich eine Unterkunft über die Arbeit zu suchen.


Wir haben uns auf unterschiedlichen Seiten online auf Jobs beworben. Klug ist es, sich bei den Vermittlungsagenturen ein Konto zu machen. Wir haben uns unter anderen über:

beworben. Auch hier sind ein Motivationsschreiben und der eigene Lebenslauf nötig. Je nachdem, auf was man sich bewirbt, sollte das immer angepasst werden, um die eigenen Stärken und Interessen herauszuheben. Ski- und Snowboardlehrer*innen Jobs gibt es viele, Jobs außerhalb davon sind jedoch begrenzt und die Konkurrenz groß. Nach ein paar Interwies stand dann fest, dass wir auf der Nordinsel Hokkaido nach Furano gehen werden, um in einem privaten Skiverleih zu arbeiten. Da man hier angeblich früh morgens und am Nachmittag arbeitet und dazwischen frei hat, um selbst fahren zu gehen, erlaubt die Arbeit genug Freizeit zum Freeriden. Und das erfüllt ja eigentlich auch schon fast alle Wünsche für den Winter!

Wie geht es jetzt weiter?

Wir haben Visa und Jobs, die nächste Herausforderung wird also die Frage: Was nehmen wir alles mit? Das weiß ich selbst noch nicht so genau. In der zweiten Ausgabe der “JaPOW” Serie teile ich meine Packliste und, wenn es so weit ist, sage ich euch, ob mein "Ich packe meinen Koffer" eine gute Wahl war oder nicht… Ihr könnt also gespannt sein, wie es weitergeht. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

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