Mit vier Stunden war die Etappe von Whitewater nach Fernie die längste auf unserer Tour. Klar, dass man bei solch einem Trip gerne mal auf eines der unzähligeen Schnellrestaurants im Land der unendlichen Weiten zurückgreift. A&W wurde zum Burgertreff unserer Wahl. Und was soll man sagen: Echt lecker! Sollte man auf einem Kanada-Trip unbedingt ausprobieren.
Nach einer kurzen Nacht (die Uhr musste ja wieder von Pacific auf Mountain Time umgestellt werden) trafen wir uns mit Cathy direkt im Visitors Center des Fernie Alpine Resort. "Welcome to legendary Fernie!" steht über dem Eingangsbogen des liebevoll errichteten Touristen-Örtchens.
Dass Skifahren in Fernie eine lange Tradition hat, erkennt man sofort. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Stationen besteht das Gebiet nicht nur aus 2-3 Liften, sondern insgesamt 11 Anlagen stehen zur Verfügung, die vier nebeneinander liegende Berge miteinander verbinden.
Da wegen starkem Wind der höchste Lift morgens noch gesperrt war, zeigt uns Cathy, die sich zehn Saisons in den besten Freeride Revieren der Alpen vergnügt hat, zunächst einmal die "Old Side" des Skibietes. Das Wetter und die Schneemenge können sich in Fernie deutlich von den anderen Resorts unterscheiden. Kalte Ost -Tiefs aus den Prärien Albertas treffen unmittelbar auf die felsige Lizzard-Range und bringen Fernie in normalen Winter bis zu 11 Meter Neuschnee.
Zur Old Side gehören Lizzard Bowl, in dem sich vor allem Pistenfahrer wohlfühlen werden, sowie Cedar Bowl, das Freeridern sowohl unzählige Treeruns als Baum freie Zonen bietet. Obwohl der letzte Schneefall bereits mehrere Tag her war, fand Cathy etliche Couloirs, in denen noch fluffigster Schnee zu finden war.
Mittags machte dann endlich der Top-Lift auf und wir wechselten auf die "New Side". Siberia Bowl, Timber Bowl und Currie Bowl heißen die Reviere auf dieser Seite. Vor allem Currie Bowl verfügt über ein unglaublichen Reichtum an unterschiedlichsten Varianten. Logisch, dass wir auch die allerletzten Fahrt des White Pass Quads noch ausnutzen.
Endlich war es auch nicht mehr minus 25 Grad kalt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, in der Sonne natürlich wesentlich wärmer, ließen wir uns zum Abschluss des gelungen Tages ein Kookanee Gletscher Bier auf der Terrasse der Griz-Bar durch unsere durstigen Freerider-Kehlen laufen.
Fazit zu Fernie: Spitzen Skigebiet für alle, die sowohl auf als auch neben der Piste Spaß haben wollen. Sollte man auf einem Kanada Trip nicht verpassen. Die Stadt Fernie hat kanadischen Charme.
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Text: Martin Hesse | Fotos: Jessica Haupt