Als ich gegen 10:00 den Treffpunkt in Altenberg an der Rax ansteuere, wartet Otto vom Gebirgsverein bereits auf mich. Er wird mich heute und morgen in die Kunst der Wegewartung einweihen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Unterkunft, der Lurgbauer-Villa, geht es unverzüglich weiter in Richtung Schneealm, denn für den Nachmittag sind Gewitter prognostiziert.
Mit dem Geländewagen fahren wir die Forststraße hinauf und bald halten wir auch schon - ein Wegweiser braucht Pflege. Wir verbessern seine Befestigung mit besseren Schrauben und düsen gleich weiter zum nächsten Wegweiser, der gereinigt werden muss. Als nächstes steht aufräumen in der Kutatschhütte, einem Notunterstand, bevor. Nicht alle BesucherInnen verlassen die kleine Hütte so, wie sie sie vorgefunden haben. Damit die Nächsten wieder eine einladende Hütte betreten können, legen wir die Decken ordentlich zusammen, entsorgen den Müll und kehren den Boden.
Oben auf der Plateaufläche der Schneealm kümmern wir uns um die kleinen Holzstangen mit Wegmarkierung. Manche sind schief, manche wackeln, andere sind schon zu farblos. Somit kommen eine rot-weiß-rote Klebefolie sowie ein Hammer recht häufig zum Einsatz. Die Holzstangen brauchen auch alle ein Stück Stacheldraht rundherum, sonst kratzen und spielen sich die Kühe, die auf der Alm weiden, ohne Rücksicht auf Verluste so lange mit den Stangen, bis diese umfallen. Auch die Abstände der Markierungsstangen kontrollieren wir, und dort, wo sie schon zu weit auseinander stehen, um bei Nebel noch ausreichende Orientierung zu bieten, schlagen wir dazwischen eine zusätzliche Stange ein. Wir machen eine kurze Hüttenpause und dann geht es weiter: Wir ziehen mit Lackstift die Beschriftung auf Wegweisern nach und bessern bei einigen weiteren Stangen nach.