Die Winter in Lappland sind lang, kalt und dunkel. Auf den ersten Blick nicht gerade eine einladende Kombination. Auf den zweiten Blick schafft dieses Klima jedoch eine zauberhafte Atmosphäre: Der lange Winter taucht Bäume und Seen in eine beachtliche Schneedecke, die kalten Temperaturen formen überall Eis- und Schneekristalle und die unendlich scheinenden Sonnenauf- und Sonnenuntergänge lassen die weiße Landschaft in Pastellfarben schimmern. Ein perfekter Rahmen, um gemütlich die Vorzüge des Winters auf Ski, Schlitten, vor dem Kamin oder in einer der hausüblichen Saunen zu genießen.
Fjells und Tunturi als Reiseziele
Ganz im Norden Skandinaviens, begrenzt von Norwegen und Russland, liegt der finnische Teil Lapplands. Die Landschaft ist von Nadelwäldern und Seen geprägt, aus denen sich vereinzelt ein sogenannter Fjell erhebt. Als Fjell werden in Skandinavien Berge oder Hochflächen oberhalb der Waldgrenze bezeichnet. Treten diese als runde Inselberge auf, nennen sie die Finnen Tunturi. An diesen Erhebungen haben sich im extrem dünn besiedelten Lappland touristische Zentren entwickelt. Leben sonst in Lappland nur 2 Personen auf einem Quadratkilometer (außerhalb der wenigen Städte geht diese Zahl gegen 0) herrscht dort geschäftiges Treiben und man findet ausreichend Infrastruktur, um alle Bedürfnisse eines Winterurlaubs zu befriedigen.
Auch wenn es in den touristischen Zentren, wie Levi oder Saariselkä, ausreichend öffentliche Verkehrsmittel gibt, um von A nach B zu kommen, empfiehlt es sich, gleich am Flughafen ein Mietauto zu nehmen. Die schöne Landschaft lädt zu kleinen Ausflügen ein (z.B: ins Museum Siida nach Inari) und Tagesausflüge in Skigebiete werden so auch möglich. Auch die Suche nach den Nordlichtern gestaltet sich mit dem eigenen Auto deutlich einfacher und entspannter als in den geführten Touren. Außerdem hat man mit dem eigenen Auto mehr Chancen, eine Aurora zu erwischen! (...und mit den gesparten Kosten für die Touren ist das Mietauto auch oft fast schon bezahlt.) All zu viele Gedanken über extreme, winterliche Fahrverhältnissen braucht man sich ebenfalls nicht machen: Die Mietautos renommierter Anbieter sind üblicherweise mit sehr guten Winterreifen ausgestattet und auch das Starten bei unter -20 °C funktionierte überraschenderweise immer. Nach anfänglicher Vorsicht begeistert die trocken-kalte Schneefahrbahn bald und man tut gut daran, den anfänglichen Respekt vor den Straßenverhältnissen nicht in Übermut umschwenken zu lassen. In jedem Fall sollte man auf die vielen frei laufenden Rentierte aufpassen, die oft scheinbar aus dem Nichts die Straßen queren.