Nahezu alle aktuellen Dreiantennen-LVS-Geräte verfügen über das Feature, dass die Signale bereits georteter Verschütteter ausgeblendet werden können. Gerade wenn mehrere Personen nahe beieinander verschüttet werden, erleichtert die Signalunterdrückung die Suche nach weiteren Verschütteten enorm. Dass hierbei, insbesondere bei den Geräten einiger Hersteller, immer wieder Probleme auftreten, ist seit langem bekannt und ein entsprechend alter, wenn auch ärgerlicher Hut.
Im Zuge von Praxistests der Sicherheitsforschung des DAV ist jedoch ein weiteres, und bisher nicht bekanntes sicherheitsrelevantes Problem bekannt geworden: Wenn die Sender mehrerer Verschütteter in einem Lawinenfeld derart weit voneinander entfernt liegen (> 60 m), dass sich deren Signale nicht mehr überlagern, kann der Fehler auftreten, dass nach drücken der Markierfunktion auch die Signale des weit entfernten Senders unterdrückt werden – und dieser daher nicht gefunden werden kann bzw. es zu der irrtümlichen Annahme kommen kann, es gäbe keine weiteren Verschütteten!
Von dem Fehler betroffene Geräte stammen von den Herstellern Pieps und Arva: Pieps „DSP Sport“ und „DSP Pro“ sowie die Evo-Geräte von Arva; „Evolution+“, „Evo3“, „Evo3+“ sowie das Gerät „3 Axes“.
Der zu Black Diamond gehörende Hersteller Pieps hat bereits reagiert und bietet ein kostenloses Update der Firmware an. Das Update v1.5 steht bei allen Pieps-Servicecentern und -Kompetenzhändlern kostenlos zur Verfügung.
Arva empfiehlt zur Problembehebung bzw. -umgehung folgendes Vorgehen:
Wird nach dem Markieren kein weiterer Sender mehr gefunden (Display-Anzeige CE), dann muss die Markierung wieder aufgehoben werden, sodass erneut alle Sender empfangen werden. Um nach weiteren VerschĂĽtteten zu suchen, mĂĽssen dann die entsprechenden Suchtechniken beherrscht werden, um weitere vorhandene Signale zu separieren.
Da jedoch auch bei anderen Herstellern immer wieder Probleme bei der Markierfunktion auftreten, empfiehlt die Sicherheitsforschung des DAV grundsätzlich bei mehreren Lawinenverschütteten eine maximale Suchstreifenbreite von 20 m einzuhalten, um sicherzustellen, dass keine Verschütteten übersehen werden.
Quelle: BergUndSteigen / DAV-Sicherheitsforschung