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Gear of the week

Gear of the Week | Lawinensonde

Leitgedanken zum Kauf einer Lawinensonde

von Steffen Kruse 16.12.2018
Eigentlich ist eine Lawinensonde nichts anders als ein "Stecken" aus mehreren Teilen, den man in den Schnee rammt, um den Verschütteten möglichst schnell zu lokalisieren. Trotzdem gibt es Unterschiede, auf die man beim Kauf achten sollte. Ich bin der Lawinensonde aus gegebenem Anlass auf den Grund gegangen.

Zunächst zum "gegebenen Grund": Genau, ich komme gerade von einer Lawinensuchübung und habe meine Sonde zerstört. Ein fast alljährliches Geschehnis, denn Anfang letzter Saison ist mir das gleiche passiert. Grund genug, vor dem nächsten Kauf Wissen zu sammeln, den Markt zu sondieren und wichtige Punkte als Gear oft he Week zusammenzufassen.

Eingangs ein Paar grundlegende Dinge zur Lawinensonde. Jeder, der sich im freien Gelände bewegt, trägt ein LVS, eine Schaufel und eben eine Sonde als Lawinensicherheitsausrüstung bei sich. Die Sonde kommt bei der Feinsuche zum Einsatz. Sie dient dazu, die verschüttete Person zu orten, danach beginnt das Schaufeln.

Versuche haben gezeigt, dass es ohne Sonde etwa doppelt so lang dauert, den Verschütteten zu finden. Wenn wir davon ausgehen, dass uns nur ca 15 Minuten zur Verfügung stehen, bevor die Überlenschancen drastisch sinken, bekommt der "Stecken" damit eine ganz andere Bedeutung.

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Und wenn wir schon beim Thema Zeit und Schnelligkeit sind: wann habt ihr eure Sonde das letzte Mal ausgepackt und gespannt? Oder ist eventuell sogar noch der original Kabelbinder bzw. die Verpackung dran? Es mag vielleicht lächerlich klingen, aber das kann wichtige Sekunden kosten und kommt vor! Auch die Spannsysteme variieren stark je nach Modell.

Aus diesem Grund sollte man sich immer mal wieder mit der eigenen Sonde vertraut machen und diese einer gründlichen Sichtprüfung unterziehen. Funktioniert das Spannsystem noch? Gibt es Risse oder Beschädigungen im Stecksystem? Ist die Zugkordel unbeschädigt? Sind die einzelnen Segmente verbogen und verhindern gegebenenfalls so das saubere Sondieren im 90 Gradwinkel zur Oberfläche? Sind die einzelnen Segmente bei arretiertem Spannsystem eng aneinander fixiert? Sind die Zahlen noch gut zu lesen und somit die Verschüttungstiefe einfach und schnell abzulesen (wichtig für die Schaufeltaktik)?  Auch allgemeinere Fragen sollte jede/r für sich beantworten, in dem er/sie mit der Sonde übt. Ist die Sonde gut mit (dicken) Handschuhen zu bedienen? Handschuhe sollte man beim Sondieren bestenfalls sowieso tragen, da sich ansonsten die Sonde erwärmt, Schnee/Eis haften bleibt und die Sonde nicht mehr richtig gleitet.

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Die "normale" Verschüttungstiefe bewegt sich zwischen 70-100 cm, somit ist man mit einer Sonde ab 240 cm, besser 280 cm, gut bedient. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mit dünnen (leichten) Sonden im kompakten Lawinenschnee teilweise schwierig ist, präzise zu sondieren, da diese gerne den Weg des geringsten Wiederstands gehen und verbiegen. Ausserdem ist das Stecksystem sehr anfällig und die einzelnen Segmente brechen leichter.

Ist die Spitze ein wenig dicker als die Sonde selber, gleitet die Sonde leichter durch den Schnee. Ist die Spitze eher spitz zulaufend, sticht sie leichter auch durch harten/kompakten Schnee. Das Packmass liegt meistens um die 40-50 cm, das ist eventuell für euer Sicherheitsfach im Rucksack relevant: Bei 50 cm lässt sich zB. mein Rucksack kaum mehr richtig schliessen, bzw. viel wichtiger: schnell öffnen. Meine Sonde wird in einer Hülle geliefert. Diese öffne ich bereits im Rucksack und ziehe sie ein wenig nach unten, lege also den obersten Teil der Sonde für den schnellen Zugriff frei.

Was kann ich sonst noch so mit Lawinensonden machen?

Üben, üben und nochmals üben und sie hoffentlich nie zum ernsten Einsatz brauchen. Auch das Sondieren einer Landung auf versteckte Felsen bei ernsthafteren Cliffjumps kann man zu Übungszwecken nutzen! 

Und wenn sie bricht, tut die Sonde immer noch gute Dienste als Bohnenstange im Gemüsebeet.

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