Ispo 2012, Messetag drei. Die Gesichter werden länger, die Augenringe größer, die Beine müder, das Bier leerer und in Zukunft wird dennoch (natürlich) alles besser! Wir wurschteln wieder einmal quer durch den Produktdschungel. Quer durch versiffte Snowboardhallen, schnellen Fußes durch schnieke Modehallen und schlendern betont lässige durch die Outdoorhallen. Im heutigen Ispo Spezial beschäftigen wir uns mit den Neuheiten der (Lawinen-) Notfallausrüstung.
Lawinenverschüttetensuchgeräte (LVS)
Wenig Neues auf dem Markt der piepsenden Lebensretter. Einzig Ortovox präsentiert ein neues Gerät mit dem Zoom. Ein einfaches Drei-Antennengerät auf dem neuesten Stand der Technik. Ähnlich wie andere Geräte soll es mit seinem eher niedrigen Preis von 199.- Euro und der einfach gehaltenen Software Einsteiger und Wenignutzer ansprechen. Die Funktionen sind entsprechend aufs Wesentliche (Suchen und Gefunden werden) beschränkt. Ein nettes kleines Ding in schickem iphoneskem-Design und auffälliger Farbe.
"Neues" auch vom Hersteller Pieps. Die komplette Neuentwicklung Pieps Vector, die bereits auf der letzten Ispo vorgestellt wurde, wird nun für den nächsten Winter erst erhältlich sein. Pieps führt einen Rückzug des Prozessorherstellers und weiterhin Probleme bei der Dichtigkeit des Gehäuses als Gründe der Verzögerung an. PG meint: besser später und dafür dann gut, als zu früh.
Lawinenball
Nein, von Herrn Fournier und seinem Lawinenball hört man derzeit nichts Neues, es könnte allerdings sein, dass man bald wieder vermehrt von ihm hört. Grund hierfür ist eine kleine neue Schweizer Firma, die einen Ball entwickelt hat, der dem Lawinenball in der prinzipiell Funktionsweise ähnelt. Die Firma Rotauf stellt mit dem HLT 5 so etwas wie den Lawinenball in handlich und klein vor. Ausgelöst wird der Ball, der befestigt an einer Schnur ist, über eine Druckluftpatrone mechanisch. Das gesamte Paket ist in etwa so groß und schwer, wie eine handeslübliche Banane und wird für 108.- Euro erhältlich sein. Eine Zusammenarbeit mit Bekleidungs- und Rucksackherstellern ist in Planung.
Lawinenairbags
Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich die Lawinen-Airbagrucksäcke. Die Modellanzahl nimmt deutlich zu, und – besonders erfreulich für alle Freerider mit kleinem Geldbeutel – die Anschaffungskosten sinken. Die Initiatoren dieses Prinzips, ABS, setzen weiter verstärkt auf Zusammenarbeit mit Rucksackherstellern und konzentrieren sich selbst vermehrt auf aggressive Marketingaktivitäten. Die neuen Partnerschaften mit The North Face, Dakine und Salewa bringen drei neue Rucksackmodelle auf den Markt, die allesamt einen ordentlichen Eindruck machen. Der Verbier 26 Pro ABS basiert auf der neuentwickelten Rucksacklinie von Salewa und besticht durch guten Tragekomfort und wird für 749 Euro erhältlich sein. Ähnlich gestrickt ist der Patrol 24 von The North Face. Hier passen echte 24 Liter in den Rucksack trotz des ABS-Systems und er wird für 800 Euro im Handel käuflich zu erwerben sein. Der Dakine Altitude 25 basiert ebenso auf einem bewährten Rucksackmodell und wird weitere Freerider für das System begeistern. Weitere Aufsätze für das ABS-Variomodell wird es von Arva und Chiemsee geben.
Das Snowpulse/Mammut R.A.S.-System bekommt ebenfalls Zuwachs. Insgesamt neun Modelle sind alleine von Mammut nun mit dem austauschbaren R.A.S.-System erhältlich. Vom Einsteigermodell für 500.- Euro über den besonders leichten Tourenrucksack (um 2,2,Kg inklusive Rucksack, Patrone und Füllung) bis hin zum 45-Liter Mehrtagesmodell kann das einzel erhältliche R.A.S.-System gewechselt werden. Ein weiteres Modell mit R.A.S.-Kompatibilität kommt von den Wahlschweizern Scott in schickem orange. Die Modelle des Snowpulse Lifebags wurden leicht überarbeitet.
Der Nordamerikanische Hersteller BCA hat sein eigenes System, das im Snowmobilebereich schon größeren Einsatz findet nochmals überarbeitet und entschlackt und bietet zwei komplett neue Rucksackmodelle an. Die Modelle BCA Float 22 und Float 32 sind im Vergleich zu den aktuell erhältlichen Rucksäcken endlich auch an die Bedürfnisse der Freerider angepasst und machen eine ordentlichen Eindruck. Die Rucksäcke gibt es (ohne Kartusche) bereits ab unter 500.- Euro.