Seit vielen Jahren sind zwei Systeme für Skitourenbindungen auf dem Markt: Das Rahmen- und das Pin-Bindungssystem. Sie unterscheiden sich grundsätzlich in der Art, wie die Schuhe in der Bindung sitzen, und bringen spezifische Vor- und Nachteile mit sich. Rahmenbindungen werden wie Alpinbindungen mit Vorder- und Hinterbacken am Skischuhrand fixiert. Zum Aufsteigen wird die gesamte Bindung mittels ihres „Rahmens“ bei jedem Schritt mitsamt dem Schuh angehoben. Beim Pinsystem wird der Skischuh am Vorderbacken (und meist auch am Hinterbacken) mithilfe von speziellen Inserts und an zwei „Metallpins“ in der Bindung fixiert - daher auch der Name. Zum Aufsteigen wird der Hinterbacken weggedreht, -geklappt, oder -geschoben – der Schuh ist somit nur vorne fixiert. So muss nicht bei jedem Schritt die gesamte Bindung angehoben werden, was einiges an Energie spart.
Bis vor einigen Jahren hatte die Firma Dynafit aufgrund ihres Patents die Nase im Markt für Pinbindungen ganz vorn. Das bedingte nicht nur die begrenzte Auswahl an Skitourenbindungen, sondern limitierte auch die Schuhmodelle mit passenden Inserts. Seit dem Auslaufen des Patents im Jahr 2012 hat sich das Angebot aber vervielfacht. So bieten nicht nur zahlreiche Hersteller verschiedenste Typen von Bindungen an, auch Schuhmodelle sind mittlerweile so vielfältig, das wohl jeder Skitourengeher einen passenden Schuh finden sollte!
Vor- und Nachteile von Rahmenbindungen
Als ich Anfang des Jahrtausends mit dem Skitourengehen angefangen habe, war die Rahmenbindung (bzw. die Fritschi Diamir) das Maß aller Dinge. Gerade wenn man Wert auf die Abfahrt legte gab es schlicht und einfach keine stabilen Schuhe mit Inserts für Pin-Bindungen. Und obwohl sich die Innovationen in den vergangenen Jahre eigentlich alle bei den Pinbindungen abgespielt haben, sind Rahmenbindungen noch nicht überholt. Sie bieten trotz des bauartbedingten Gewichtsnachteils (und der Tatsache, dass bei jedem Schritt einiges an Extragewicht bewegt werden muss) doch einige unbestreitbare Vorteile. Zum einen kann so gut wie jeder Skischuh in Rahmenbindungen verwendet werden. Zum anderen besitzen sie eine einstellbare Sicherheitsauslösung, die mit der einer Alpinbindung vergleichbar ist. Auch ist die Bedienung von Rahmenbindungen wie etwa der Ein- und Ausstieg, das Verändern der Steighilfe sowie das Umschalten zwischen Geh- und Skimodus in der Regel recht einfach. Zudem gibt es einige Modelle, die dank maximalem Z-Wert von 16 auch für sehr schwere und aggressive Fahrer bestens geeignet sind.