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Events

Contestgeschehen 8 2019 | FWT Andorra

Die Vorentscheidung!

von Tobias Huber 12.03.2019
Siege für Jaclyn Paaso (USA) und Léo Slemett (FRA) bei den SkifahrerInnen sowie Marion Haerty (FRA) und Blake Hamm (USA) bei den SnowboarderInnen. Marion Haerty (FRA) ist bereits sicher Weltmeisterin, auch Markus Eder und Victor De Le Rue haben einen bequemen Vorsprung, während es bei den Ski Damen noch spannend bleibt.

Die Entscheidung für den Cut ist gefallen: Nach dem vierten Stopp der FWT 2019 in Ordino-Arcalís stehen die TeilnehmerInnen des Finales am Bec des Rosses in Verbier (SUI) sowie die Wiederqualifizierten für die FWT 2020 fest. Der eigentlich für vergangenes Wochenende angesetzte Wettbewerb wurde aufgrund der Schneebedingungen zunächst verschoben. Da die Pyrenäen momentan nicht gerade von Schnee gesegnet sind, war die Idee, den Contest bei aufgefirnten, weichen Bedingungen stattfinden zu lassen. Leider verhinderte/verzögerte Wind das Auffirnen, so dass sich die Organisatoren dazu entschieden, kein Risiko einzugehen und den Contest zu verschieben. Da es sich um den letzten Wettbewerb vor dem Cut für Verbier/kommende Saison handelt, mussten viele Teilnehmer alles auf eine Karte setzten, um weiterhin dabei zu sein – gefährliche bzw. harte Bedingungen wären dafür schlechte Voraussetzungen und man wollte wahrscheinlich einen Contest wie in Fieberbrunn vor zwei Jahren vermeiden, bei dem gleich mehrere TeilnehmerInnen im Krankenhaus landeten.

Im zweiten Versuch ist es dann gelungen: Der vierte FWT-Tourstopp in Andorra konnte am Donnerstag nach leichten Schneefällen letztendlich durchgeführt werden. Am Quince Metros konnten die weiblichen und männlichen Skifahrer und Snowboarder zwischen zwei Starts auf 2.570 und 2.530 Meter wählen; das Ziel lag auf 2.180 Meter. Der nordöstlich ausgerichtete Hang mit durchschnittlich 43 Grad Hangneigung bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern etwas weniger Möglichkeiten bei der Linienwahl als sonst. Bei akzeptablen Schneebedingungen brachten viele FahrerInnen eine ähnliche Linie ins Ziel und sorgten für einen interessanten und sicheren Wettbewerb.

Aus deutschsprachiger Sicht sind Manuela Mandl (AUT) und Gigi Rüf (AUT) in Verbier und damit auch bei der FWT 2020 dabei, ebenfalls natürlich Markus Eder und Arianna Tricomi als momentan führende. Verabschieden müssen sich hingegen die Vorarlberger Fabio Studer und Thomas Feurstein aus dem FWT-Zirkus.

Snowboard Herren

Platz eins bei den Snowboardern ging an Blake Hamm (USA), der mit mehreren 360s und 180s seine Freestyle-Skills ausspielte. „Ich bin über den Sieg, die Schneeverhältnisse und meine 360s sehr glücklich“, freute sich Blake Hamm. „Der Hang war für meinen Fahrstil genau richtig– es gab viele Möglichkeiten, Sprünge und Tricks zu machen.“ Zweiter wurde der Gesamtführende Victor De Le Rue (FRA), der zahlreiche Sprünge inklusive eines weiten 360 zeigte, aber auch Punktabzüge für die Landung seines letzten Sprungs erhielt, als er kurz in den Schnee greifen musste. Den dritten Platz sicherte sich Davey Baird (USA), der mit einem hohen Drop in den Hang startete und bei seiner kreativen Linie mehrere Sprünge sicher stand. Thomas Feurstein (AUT) und Gigi Rüf (AUT) waren in Andorra nicht am Start.

Damit behauptet Victor De Le Rue (FRA) seine Führung in der Gesamtwertung mit 7200 Punkten vor Davey Baird (USA) mit 6160 und Blake Hamm (USA) mit 6105 Punkten. Gigi Rüf ist als Fünfter (5290 Punkte) für das Finale in Verbier qualifiziert, für Thomas Feurstein als Achter (3425 Punkte) reicht es dagegen nicht. Außerdem sind Ludovic Guillot-Diat und Christopher Galvin nicht mehr qualifiziert. Alle für die FWT qualifizierten FahrerInnen findet ihr am Ende des Artikels in der Gallery.

Ski Herren

Léo Slemett (FRA) holte den Sieg mit einem flüssigen Run, bei dem er zunächst drei 360s in den oberen Hangteil setzte und dann eine klassische Freeride-Linie mit hohen Sprüngen und weiten, rasanten Schwüngen folgen ließ. „Das war kein leichter Wettkampf – die Bedingungen waren nicht perfekt, so dass ich in letzter Minute improvisieren musste“, berichtete Léo Slemett. „Aber ich hatte viel Spaß, ich bin sehr schnell gefahren und jetzt als Dritter des Rankings wieder zurück im Spiel!“ Zweiter wurde Titelverteidiger Kristofer Turdell (SWE) nach technischem Beginn, einem Backflip, einem 360 und einer Highspeed-Abfahrt mit weiteren Sprüngen. Platz drei ging an Andrew Pollard (USA), der die Judges mit einem 360 und vielen Air- & Style-Elementen überzeugte. Der Gesamtführende Markus Eder (ITA) verpasste den Absprung für einen Backflip und stürzte untypischerweise bei einem für ihn eher leichtem Manöver. Wadeck Gorak (FRA) zeigte mit seinem Backflip (siehe Video unten) das wohl spektakulärste Manöver des Tages. Abschüssiger Takeoff, harte Landung, leider nicht perfekt sauber gestanden, was die Judges dazu veranlasst hat, ihn auf Platz fünf zu setzten. Man könnte natürlich auch der Meinung sein, dass der Backflip schwieriger war als die drei kleinen (alle nach links gedrehten) 360s von Slemett, jedoch wollten die Judges scheinbar viele Freestyle Elemente bei den Ski Herren sehen und waren von riskanteren Manövern, zumindest bei den Ski Herren, eher nicht so begeistert.

Markus Eder bleibt souveräner Erster der Gesamtwertung mit 7200 Punkten. Auf Platz zwei folgt Kristofer Turdell, der 5800 Punkte gesammelt hat. Dritter ist jetzt Léo Slemett mit 5180 Punkten. Fabio Studer beendet die FWT 2019 auf Platz 19 und ist somit zunächst für 2020 nicht mehr qualifiziert, genauso wie Reine Barkered, Yu Sasaki, Berkeley Patterson, Liam Peiffer, Yann Rausis, Yann Dumax-Baudron, Fabio Studer und Grifen Moller.

Snowboard Damen

Bei den Snowboarderinnen gewann die Weltmeisterin von 2017, Marion Haerty (FRA), die auch schon bei den FWT-Stopps in Kanada und Fieberbrunn gesiegt hatte. Sie zeigte einen extrem flüssigen Lauf mit mehreren sauberen Sprüngen. Platz zwei holte sich Anna Orlova (RUS), die beim Saisonauftakt in Japan gewonnen hatte und in Andorra eine kreative Linie wählte. Dritte wurde Erika Vikander (USA) mit einem freestyle-orientierten Run. Titelverteidigerin Manuela Mandl (AUT) wurde Fünfte. Sie sagte nach ihrem Lauf: „Ich stand heute wirklich unter Druck, weil meine Qualifikation für Verbier noch nicht sicher war. Daher bin ich sehr defensiv gefahren und war auf Sicherheit bedacht. Es war kein guter Run, aber ich habe mein Ziel erreicht und mich qualifiziert.“

Nach drei Saisonsiegen steht Marion Haerty mit 7500 Punkten als FWT-Weltmeisterin fest. Ranglistenzweite ist Anna Orlova mit 6900 Punkten, Dritte Manuela Mandl mit 5805 Punkten. „Ich bin total happy über meinen zweiten Weltmeistertitel“, jubelte Marion Haerty. „Ich habe in letzter Minute einen Run gewählt, der meinem Style entspricht, und es lief wirklich gut. Ich hatte viel Spaß, der Schnee war super!“. Nicht mehr für 2020 qualifiziert sind Maria Kuzma, Wakana Hama und Nicole Kelly.

Ski Damen

Jaclyn Paaso (USA) wurde ihrem Ruf als erfahrene Bigmountain-Queen gerecht und zeigte die massivsten Sprünge aller Skifahrerinnen. Damit holte sie ihren ersten Saisonsieg vor Titelverteidigerin Arianna Tricomi (ITA), die zwei 360s und weitere Sprünge stand. Jacqueline Pollard (USA), die Siegerin des zweiten FWT-Stopps in Kicking Horse, wurde nach flüssiger und schneller Fahrt Dritte. Hedvig Wessel (NOR) konnte die Judges mit ihrem massivem Backflip zu Beginn und einer zügigen Line wohl auf Grund nicht ganz sauberer Landungen letztendlich nicht überzeugen. Für Irritationen im FahrerInnenfeld sorgte mal wieder das Judging: Während bei den Ski Herren kleine Freestyle Tricks mit einer hohen Score belohnt wurden und „charger Lines“ eher leer ausgingen, war es bei den Ski Damen andersrum, denn dort wollten die Judges eher die großen Drops sehen.

Im Gesamt-Ranking führt Arianna Tricomi mit 6900 Punkten vor Jacqueline Pollard mit 6680 und Hedvig Wessel (NOR) mit 5925 Punkten, raus sind Juliette Willmann, Maude Besse und Ayana Onozuka.

Das Replay des Wettbewerbs und die Runs der FahrerInnen findet ihr hier.

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