In Davos (Pischa) wurde vor zwei Jahren der erste BigLePowSki-Event ausgetragen. Mittlerweile ist der "Dude" zu einer Tournee angewachsen und diesmal fand das Ganze auf Thomas Manns "Zauberberg" statt. Das Berghotel Schatzalp und das zugehörige Skigebiet Strela boten das passende Gelände und Ambiente, um den zweiten Stopp der BigLePowSki-Tournee in gebührender Atmosphäre durchzuführen.
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Vor zwei Wochen in La Grave war ja noch abzusehen, dass es eine längere Anreise werden würde. Aber Davos? Das sind doch nur eineinhalb Stunden Fahrt von Zürich. Mal wieder falsch gelegen. Rechtzeitig zum Samstag hatte sich Frau Holle nochmals durchgerungen kräftig die Kissen zu schütteln und der Nordstau brachte das Chaos zurück auf die Straßen. Wir freuten uns natürlich erstmal über den Schnee, aber als wir die "Unfallstrecken" in der Ostschweiz - geschätzte 26 Unfälle auf 30 km - passierten, reduzierte sich diese und unsere Durchschnittsgeschwindigkeit doch recht schnell. Als dann, sogar hier im Flachland, an die 15 cm frischester Powder auf den Autobahnen lag, wurde die Stimmung wieder besser - das Tempo allerdings noch langsamer.
Steigungen und Gewichtsverteilung
Die letzte Hürde stellten dann noch die schneebedeckten Steigungen der Prättigauerstraße dar. Die richtige Gewichtsverteilung und damit die entsprechende Bodenhaftung war erst wieder hergestellt als eine Sitzgelegenheit auf die Motorhaube verlegt wurde. So ging’s dann etwas luftig die letzten Kilometer bis nach Davos Dorf...
Nach viereinhalb Stunden hatten wir dann endlich unser Ziel erreicht. Und wie sich herausstellte nicht zu spät. Wie auch schon beim letzten BigLePowSki in La Grave stürmte es samstagvormittags so sehr, dass die Lifte ihren Betrieb einstellen mussten. Aber rechtzeitig mit unserer Ankunft verzogen sich die Wolken und die Sonne kam zum Vorschein.

Nostalgie pur - Mit der Standseilbahn zum Sanatorium
Mit der Standseilbahn geht es direkt aus dem Ortskern von Davos Platz hinauf auf die Schatzalp zu dem um die Jahrhundertwende erbauten ehemaligen Sanatorium. Die Bahn wurde am letzten Weihnachtsabend des 19. Jahrhunderts eingeweiht und erst im Jahre 2006 generalüberholt - schweizerische Ingenieurskunst. Damit beginnt auch die nostalgische Reise. Auf 1900 m Höhe angelangt und zum ersten Mal das Jugendstil-Hotel zu Gesicht bekommend, kann man gut nachvollziehen warum es so viele Schriftsteller immer wieder hier hinauf gezogen hat. Von Thomas Mann mehrfach in seinem Roman "Zauberberg" beschrieben, strahlt der Ort schon beim Anblick eine anziehende Ruhe aus.
Aber wir sind ja nicht zum Saunieren, zum "Südterrasse-Sonne-Genießen" oder zum "Davoser-Panorama-Schauen" hier –, wenn es auch verlockend ist. Noch verlockender für Wintersportbegeisterte sollte allerdings das private, hoteleigene Skigebiet sein. Nachdem die Aufstiegshilfen sechs Jahre lang still standen, laufen wieder zwei der drei Lifte. Explizit ausgeschrieben für die "Langsamfahrer" unter den Skifahrern bietet es nur die zwei eher langweiligen Pisten am Schlepplift. Für die Abseitsfahrer unter den Skifahrern ist das allerdings auch gleichzeitig eine Freude. Gern wird hier das Freeriden gesehen. Da wird man schon mal vom Liftpersonal gefragt wie denn heute das Gelände so sei…
Wenig Andrang - großes Potential
Akzeptable 30 CHF für die Tageskarte und wenig Andrang am Lift sind nicht die einzigen Argumenten dem Gebiet mal einen Besuch abzustatten. Packt man die Felle ein und ist sich nicht zu schade auch mal ein Stückchen aufzusteigen winken bei entsprechender Schneelage und der Aussicht auf eine Talabfahrt durchaus interessante, lange Abfahrten - in ansprechendem Gelände: oben steil und felsdurchsetzt, unten bewaldet.
Am Nachmittag läuft der Dude wieder
Rechtzeitig beim Beenden der Mittagspause lässt der Pistenchef dann den Sessellift wieder anlaufen und alle Kurse des BigLePowSki-Events können nun bei besten Bedingungen durchgeführt werden. Da der Schlepplift am Samstag den Betrieb nicht mehr aufnimmt, bekommen die Teilnehmer der Freeride-Workshops auch gleich mit was denn eigentlich "Earn your turn" in der Freeride-Sprache bedeutet. Aber sogleich sind sie auch begeistert. Durch die richtige Linienwahl sind deutlich mehr als die durchschnittlich gemessenen 15 cm Neuschnee drin - der viele Wind hat eine Menge Schnee verfrachtet. So bekommt das Thema Lawinengefahr auch diesmal wieder einen sehr aktuellen Bezug. Zum Wohlwollen aller wird die prekäre Lawinensituation richtig interpretiert und bei den Abfahrten konservativ entschieden.
Der Dude geht ab und Bluebird am Sonntag
Am Abend wird dann - wie auch schon in den Jahren davor - in der Montana-Bar gerockt. Ein wiederum erfolgreicher Event-Tag wird bei Ska/Reggae-Klängen begossen und eine Reihe attraktiver Preise werden verlost (Beanies, Handys, ...). In schon fast traditioneller Weise geht es am Sonntag erstmal gemütlich los. Trotzdem werden bis zum frühen Nachmittag nochmals eine Reihe von Kursen angeboten und bei voller Teilnehmerzahl durchgeführt. Bluebird und der nun geöffnete Schlepplift sorgen dabei für das i-Tüpfelchen eines gelungenen Wochenendes in Davos. Der große Andrang - zum Teil gab es zweistellige Wartelisten - zeigt die wachsende Akzeptanz des Events und unterstreicht die hohe Qualität der Kurse bei relativ geringen Kosten (akzeptable 20 Euro).
Der nächste Dude findet in St. Anton statt
Für das Abschluss-Event in St. Anton sind noch wenige Teilnehmerplätze vorhanden und können hier gebucht werden. Neben zahlreichen Kursen findet vom 19. bis zum 21. März wiederum ein ansprechendes Rahmenprogramm statt. Diesmal unter anderem mit einem Foto-Slideshow-Wettbewerb, zu dem renommierte Bergfotographen eingeladen wurden. Es lohnt sich also doppelt! Und wir sind gespannt was auf der nächsten Anreise so passiert… Bis dann beim nächsten Dude in St. Anton!